A Nightmare on Elm Street
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Samuel Bayer
Darsteller: Jackie Earle Haley
Rooney Mara
Kyle Gallner
Katie Cassidy
Thomas Dekker
Kellan Lutz
Clancy Brown
Connie Britton
Als damals das Remake zum Klassiker "A Nightmare on Elm Street" von Wes Craven angekündigt wurde war ich, wie die meisten anderen Fans, natürlich ziemlich voreingenommen. Zum einen ist Michael Bays Studio "Platinum Dunes" nun nicht für gelungene Horror-Remakes bekannt("Texas Chainsaw Massacre") und zum anderen war es völlig abstrus, dass ein anderer Darsteller die Königsrolle von Robert Englund spielen sollte.
Das erfreuliche und zugleich sehr überraschende was es nun vom Remake zu berichten gibt ist, dass Jackie Earle Haley als Freddy eine sehr gute Figur macht. Er sagt seine fiesen, dreckigen Sprüche richtig gut auf(im O-Ton) und spielt die Rolle insgesamt einfach sehr überzeugend. Er reicht natürlich nicht ganz an Englund ran(muss er auch nicht), aber er spielt diese Neuauslegung der Rolle entsprechend überzeugend.
Der Film vergeigt leider allerdings in fast allen anderen Disziplinen. Die Story, die sich nur wenige Minuten mit einer Mini-Einführung aufhält und sich dann fast inhaltslos von Traum zu Traum hangelt, knarzt und wackelt an allen Ecken und Enden. Dazu wirkt es ziemlich einfallslos und plump, wenn in dieses wackelige Storykonstrukt immer wieder die starken Szenen aus Wes Cravens Original kopiert werden. Ja ich sage bewusst kopiert, denn von einer Hommage kann in diesem Umfeld leider keine Rede sein, dazu wirken diese Szenen überhaupt nicht homogen zum gänzlich anders gearteten Rest.
Die Darsteller überzeugen leider ebenfalls so gut wie gar nicht. Im Original hatte man mit John Saxon, Heather Langenkamp und Johnny Depp quasi so etwas wie eine Topbesetzung und es wäre wirklich nicht schwer gewesen dieser zumindest annähernd gerecht zu werden. Einzig Clancy Brown kann dem Genrefreund eine kurze Geste der Freude entlocken, beim Rest des Casts ist aber nicht viel zu holen. Besonders der Charakter von Nancy, der im Original sehr wichtig war und entsprechend gut gespielt wurde, verkommt in Drehbuch zum platten Abziehbild und wird auch genau so fade gespielt.
Man merkt einfach, dass hier reichlich am Drehbuch herumgeschrieben wurde und das die Story aus vielen Versatzstücken entstanden ist. Scheinbar basiert das finale Drehbuch auf insgesamt 4 Entwürfen die dann zu einem Gesamtwerk vermischt wurden. Dabei blieb offensichtlich, bis auf die Figur des Freddy, viel auf der Strecke.
Der Film punktet somit besonders mit der Neuauslegung der Freddy-Figur. Der etwas realistischere Ansatz und die dazu sehr passende Verkörperung durch Jackie Earle Haley gefällt wirklich gut. Ebenso das etwas modernere und nicht mehr ganz so Pizzabelagmäßige Make-Up wirkt stimmig.
Auch die Träume sind nicht wirklich verkehrt, treten nur viel zu gehäuft auf wodurch einfach keine Atmosphäre oder wirkliche Spannung aufgebaut werden kann. An sich hätten die Träume mit entsprechender Vorbereitung aber gut funktionieren können, denn gefilmt sind diese recht ansprechend.
So bleibt "A Nightmare on Elm Street" ein leider nur sehr durchschnittliches Remake, welches aber überraschenderweise mit einem besseren Drehbuch und einer Handvoll durchschnittlich begabter Schauspieler ein recht stattliches Werk hätte werden können, denn das wichtigste Stück der Nightmare-Reihe, Freddy Krüger, hat richtig gut gepasst. Schwache:
5/10
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