Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Alfonso Cuarón
Darsteller: Clive Owen
Julianne Moore
Michael Caine
Chiwetel Ejiofor
Charlie Hunnam
Michael Klesic
Oana Pellea
Goran Kostic
Inhalt:
2027, seit 18 Jahren ist kein einziges Baby mehr zur Welt gekommen. Ein unbekanntes Phänomen hat alle Frauen unfruchtbar gemacht, und die Menschheit altert unaufhaltsam ihrem Untergang entgegen. Wie die anderen reichen Nationen ist England längst zum Auffangbecken geworden, und trotz der Knute des Kriegsrechts beherrschen Chaos, Gewalt und Nationalismus den Alltag. Inmitten dieses Abgrunds ist es an einer Handvoll Menschen, der Menschheit ihre letzte Chance zu geben. Der desillusionierte Regierungsagent und ehemalige Aktivist Theo und seine Exfrau Julia werden zur Eskorte einer wie durch ein Wunder schwangeren Frau und geleiten sie auf ihrem gefährlichen Weg zu einem Zufluchtsort auf hoher See.
Nach ziemlich vielen genialen Kritiken und Bestnoten auf diversen Seiten und im Cinefacts Forum habe ich mich entschlossen mir Children of Men auch mal anzusehen. Kurz vorweg, es ist eine Schande das der nur in so wenigen Kinos läuft.
Die Story hört sich auf den ersten Blick erstmal Kitschig an. Man denkt, das wird son Hollywood Ding, fragt sich wieso Tom Cruise nicht die Hauptrolle hat und ich muss zugeben ich wollte mir den Film gar nicht ansehen. Aber in vielen Reviews las ich das der Film hart sein soll, er soll mitreißen, Bewegen und sehr Realitätsnah sein. Davon wollte ich mich selber überzeugen.
Am Anfang war ich dann doch skeptisch. Relativ komischer Anfang, ein Anschlag in einem Kaffeeladen. Man wird sofort erschlagen von der Information das es keine Kinder mehr geben wird, das letzte Kind sei gestorben. Überall Monitore mit der Nachricht. Das war mir ein wenig zu viel. Aber….
Clive Owen rettet in diesem Film viel. Er spielt einen Charakter den die Welt nicht wirklich zu interessieren scheint, ihm ist, von außen Betrachtet, eigentlich egal was in der Welt passiert. Ich würde sagen, er denkt wie die viele Heutzutage. Ich lebe jetzt, was soll ich mich um die scheren die später leben, die Kinder von irgendjemand, oder die Kindeskinder. Da bin ich schon lange Tot. Der einzige Unterschied, auch diese wird es nicht geben. Die Menschheit würde in dieser Zukunft in 100 Jahren ausgelöscht sein.
######## Hier wird ein wenig näher auf den Inhalt eingegangen als oben, darum Spoiler Warnung, ist allerdings nicht so Wild wie ich finde########
So ganz wird auch nicht klar, wieso er sich entschließt die Frau zu eskortieren. Seine Ex-Frau bittet ihn von seinem Bruder, dem es total egal ist das in 100 Jahren kein Mensch mehr leben wird(er sammelt weiter Skulpturen und Gemälde), Reisepapiere zu besorgen. Warum die Eskorte und die Papiere beschaffen? Er tut es augenscheinlich wegen dem Geld, 5000 Pfund. Die Eskorte allerdings, welche aus seiner Ex-Frau, einer anderen Frau, dem Mädchen was Eskortiert werden soll und einem Schwarzen besteht wird überfallen von Randalierern. Seine Ex-Frau kommt bei dem Anschlag um, der Rest der Gruppe kann auf einen Bauernhof fliehen. Dort wird Theo eröffnet das das das Mädchen Schwanger ist. Sie will zu einer Organisation die es geben soll um ihr zu helfen. Eine Untergrundbewegung die sie aufnehmen kann. Genau erörtert wird der Grund nicht. Allerdings kann man nicht an die Öffentlichkeit gehen, das einzige Baby nach 20 Jahre und dann von einer ausgestoßenen. Nein, das würde die Regierung nicht zulassen.
Theo kommt zu Ohren, dass die Rebellen, der auch seine Ex-Frau angehörte den Überfall auf den Wagen inszenierten um das Baby zu bekommen. Theo soll ebenfalls umgebracht werden und flieht deswegen zusammen mit dem Schwangeren Mädchen und der Frau, die sich als Hebamme herausstellt und begibt sich auf eine wilde Odyssee zu dem Ort, an dem die Organisation sein soll. Ein Fischerboot mit Medizinischer Ausrüstung das dem Mädchen, und vielleicht auch der Menschheit helfen kann.
########Ende der Zusammenfassung########
Was der Gruppe auf der weiteren Eskorte widerfährt und was sie alles erleben erinnert stellenweise an Holocaust Dramen aus Dokumentationen des 2ten Weltkriegs, stellenweise an Live Bilder aus Strassenkämpfen in Afghanistan. Die Flüchtlinge aus anderen Ländern wollen nach Groß-Britannien kommen aber werden sofort deportiert und verschleppt oder weggesperrt. Selten habe ich in der letzten Zeit so derart erdrückend realistisch gefilmte Szenen gesehen die einen aufwühlen und beinhart Fesseln. Die Spannung ist meist unerträglich. Erreicht wird das zum einen durch geniale Sets und Schauplätze und zum anderen durch eine Kameraführung die heutzutage beinahe einzigartig geworden ist. Kamerafahrten ohne Schnitt von über 4 Minuten, sogar bis hin zu 6Minuten sind keine Seltenheit und tragen enorm zur Dynamik und Spannung bei. Clive Owen ist in diesen Szenen herausragend. Er spielt sich nie zu einer Art Held auf, er hat selber kaum eine Chance. Wenn ich da an Tom Cruise in War of The Worlds denke (die Rolle fand ich schon gut gespielt), aber gegen Clive Owens Darstellung war das ein mehr als schlechter Witz. Owen spielt wirklich als wäre er in der Hölle dieser Welt. Man fühlt sich einfach mit ihm in dieser beinahe ausweglosen Lage. Nicht ganz überzeugen konnte mich allerdings das schwangere Mädchen. Das fällt allerdings kaum ins Gewicht komischerweise, sie ist ja nicht schlecht, aber Owen spielt einfach eine Klasse besser. Der Film ist eine Wucht. Überwältigend und erdrückend. Wer die Chance hat ihn zu sehen sollte diese Wahrnehmen. Für mich wird das ein Pflichtkauf. Nach den anfänglichen 20min nicht die Flinte ins Korn werfen, der Film braucht seine Warmlaufphase.
Kurz was anderes: Ich überlege meine Punkte Staffelung von 1-10 auf 1-5 umzuändern und werde das bei den nächsten Filmen einfach mal testen. Mal gucken ob es mir dann besser gefällt.
Dem hier gebe ich:
9/10
Neueste Kommentare