Wasting Away
Originaltitel: Wasting Away – Erscheinungsjahr:2007 – Regie: Matthew Kohnen
Darsteller: Matthew Davis, Richard Riehle, Tracey Walter, Colby French, Betsy Beutler, Joel McCrary
Der letzte Film für mich auf dem Fantasy Film Fest war die Zombie-Komödie „Wasting Away“. Der Trailer sah witzig aus und ein Film aus der Sicht von Zombies musste einfach angeguckt werden, allein um die gute Idee zu loben.
Als ein militärisches Experiment gewaltig schief geht muss die Substanz die einen einfachen Soldaten in einem blutrünstigen Zombie verwandelt hat vernichtet werden. Doch der Abtransport geht daneben und der grellgrüne Giftmüll gerät versehentlich in die Eismaschine eines Diners. Nichtsahnend Eis schleckend verwandeln sich die Angestellten Cindy, Vanessa, Mike und Tim in zünftige Zombies. Blöd nur, dass sie es selbst gar nicht mitkriegen. Im Gegensatz zu ihnen scheint nämlich nun der Rest der Welt – also die Lebenden – total überdreht und in eine Art Schneller-Vorlauf-Modus verfallen zu sein. Doch die vier sind nicht lange ratlos, denn da kreuzt als rettender Engel ein Armeeangehöriger mit Lederjacke und Motorrad-Lenkstange in der Brust auf und klärt die vier über ihre neu erworbenen Supertalente auf. Und so nimmt die wohl skurrilste aller Nächte der lebenden Toten ihren Lauf…
Die große Stärke des Films sind die 2 verschiedenen Sichten auf die Welt. Die Welt der Lebenden ist in Schwarz/Weiß gehalten. In dieser sehen die 5 Hauptdarsteller einfach aus wie eklige verfaulte Zombies. In der Welt der Zombies ist alles in quietsch buntem Technicolor. Die 5 Freunde sehen hier aus wie ganz normale Menschen(so sehen sie sich selber auch), alle richtigen Menschen bewegen sich aber viel schneller und reden auch ganz schnell.
Durch diese Perspektivenwechsel kommen die witzigsten Szenen zu Stande. Wenn man sieht wie die 5 in Farbe ganz normal eine Straße herunterlaufen und in Schwar/Weiß als Zombies elendig langsam herum schlurfen lacht man sich schon das erste Mal weg. Aber auch Szenen wo sich 2 der Freunde in Farbe ganz normal küssen und als Zombies auf ekligste abschlabbern sind zum Schreien komisch.
Aber leider ist die größte Stärke des Films irgendwie auch seine größte Schwäche. Abseits dieser Gags hat der Film nämlich fast gar nichts zu bieten. Die Story ist natürlich purer Trash und hier hat man auch nichts erwartet, aber es gibt immer wieder stellen wo man auf die Uhr schielt. Es passiert zwar immerhin noch mehr als in „Doghouse“, aber irgendwann sind die Gags einfach aufgebraucht. Es gibt zwar auch eine Handvoll Lacher die ohne die Ansichten auskommen(Taco mit Hirnmasse zubereiten, Abgetrennte Hand die weiterhin dem Besitzer gehorcht) aber die meisten Witze bewegen sich nur auf der Schmunzel-Ebene.
Auf der anderen Seite wird dann in manchen Szenen auch noch unnötigerweise auf den Schwarz/Weiß Modus verzichtet. Viele Szenen die nur in Farbe gezeigt werden, hätten in Schwarz/Weiß definitiv nochmal für Lacher gesorgt. An erster Stelle wohl vor allem das Bowling, bei dem die Zombie-Sicht sträflich vernachlässigt wurde.
Man sieht dem Film sein beschränktes Budget in den meisten Szenen an und so schwingt immer ein Independent-Style mit. Manche stehen drauf, andere nicht. Ich fand es manchmal schon etwas störend, andererseits wirkt der Film stellenweise aber so wie ein guter alter Film von der Kult-Trash-Schmiede Troma.
Dies trifft auch auf die schauspielerischen Leistungen zu. Die Darsteller verhalten sich meist eher amateurhaft und man nimmt ihnen nicht alles zu 100% ab. Aber es reicht um den Film größtenteils noch glaubhaft rüberzubringen.
Insgesamt ist „Wasting Away“ für mich nicht der große Zombie-Wurf geworden wie damals z.B. „Fido“. Dafür gefällt mir der Inszenierungsstil einfach nicht gut genug und dafür gibt es bei der Story und im Finale einfach zu viele Durchhänger. Für Trash-Fans und Zombie-Fans aus dem Direct-To-DVD Bereich ist der Film aber definitiv eine Empfehlung Wert. Gute:
Filmbewertung: 6/10
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