Funny Games
Erscheinungsjahr: 1997 – Regie: Michael Haneke
Darsteller: Susanne Lothar, Ulrich Mühe, Arno Frisch, Frank Giering
Filminhalt: Vom Film erfahren habe ich dadurch, das Michael Haneke ein US-Remake des Films anstrebt. Es soll angeblich eine 1 zu 1 Portierung werden, nur in den USA und mit Amerikanischen Schauspielern. Nach dem Film denke ich darüber nur noch "Oh Gott, wie soll das denn aussehen?"
Der Film beginnt sehr sanft. Die 3 Köpfige Familie fährt in ihr Urlaubshäuschen. Sie fahren am Haus der Nachbarn vorbei und bitten diese nachher mal vorbei zu kommen, um das Boot zu Wasser zu lassen. Kurz darauf kommen diese auch vorbei, und ein Unbekannter. Er stellt sich als Freund der Nachbarn vor. Dazu gesellt sich schnell noch ein unbekannter. Eier will er holen. Die Lage eskaliert schnell.
Bis hierhin ist der Film schon spannender als diese ganzen "Hostel" und "Chainsaw Massacre" Filme der letzten Zeit in ihren besten Szenen. Einfach genial wie nerven zerreißend Haneke die Einführungen der beiden vermeintlichen Irren inszeniert. Das was dann abläuft verliert nie etwas dieser Spannung. Die beiden Täter wirken wirklich vollkommen unberechenbar. Man traut ihnen zu Anfang nichts zu, aber wird schnell eines Besseren belehrt.
Haneke verwendet oft lange und stellenweise wirklich erdrückend lange Kamerafahrten bzw. eher starre Einstellungen. Aber anstatt das diese Szenen nach kurzem langweilen, wird dadurch die Spannung weiter angeheizt.
Weiterer interessanter Aspekt ist, das einer der beiden "Irren" mehrmals mit der Kamera, also dem Zuschauer interagiert. Es wird gefragt wieso man sich das ansieht, auf wen man wetten würde wer am Ende überlebt, und das man ja nach 75 Minuten nicht einfach aufhören kann, der Zuschauer würde ja ein plausibles Ende erwarten. Mit einer dieser besonderen Szenen allerdings, trieb Haneke es etwas zu weit für die meisten. In einem unachtsamen Moment kann die Anna, die Frau der Familie, mit einer Schrotflinte auf einen der Verbrecher schießen. Dieser fliegt meterweit nach hinten. Genialer Effekt, muss gestehen ich habe 2 mal zurückgespult, weil der Film sich bis dahin eher zurückhielt mit Effekten und ich erstaunt war das so ein guter Effekt im Film Platz findet. Nun, schnappt sich der andere Verbrecher eine Fernbedienung und spult den Film zurück. Ja, richtig, den Film den man als Zuschauer gerade sieht. Nach dem druck auf Play vereitelt er den Mordversuch von Anna erfolgreich.
Genau verstanden habe ich die Szene nicht, aber es als interessant empfunden, da ich ja auch zurückgespult habe. Das Ende ist am Anfang nicht absehbar. Man weiß nie was man von dem Film erwarten kann und worauf er hinausläuft. Das macht die unglaubliche Spannung aus. Susanne Lothar und Ulrich Mühe, das Ehepaar, spielen hier die Rollen so perfekt das man sehr oft einen dicken Kloß im Hals hat. Erdrückend und packend, man kann es nicht anders sagen. Aber auch die beiden Verbrecher, gerade der durch Arno Frisch verkörperte, sind genial in ihren Rollen. Klasse Film, muss wirklich dringend noch in meine Sammlung.
Filmbewertung: 9/10
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