Star Wars: Episode I – The Phantom Menace – Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung

Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung
Originaltitel: Star Wars: Episode I – The Phantom Menace- Erscheinungsjahr: 1999 – Regie: George Lucas

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Darsteller: Liam Neeson, Ewan McGregor, Natalie Portman, Jake Lloyd, Ian McDiarmid, Pernilla August, Samuel L. Jackson, Oliver Ford Davies, Hugh Quarshie, Ahmed Best, Anthony Daniels, Ray Park

Filmkritik: Da werden Erinnerungen wach. Naja, irgendwie doch nicht so wirklich. Zwar weiß ich noch ganz genau wo und mit wem ich „The Phantom Menace“ damals im Kino gesehen habe, aber ob ich den Film damals mochte, kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen. Der allgemeine Tenor und eine Zweitsichtung einige Jahre später, trieben mich aber dazu, den Film fürs erste nicht mehr anzurühren. Doch da ich die klassische Trilogie nun beendet hatte und von der neuen sowieso nur „The Phantom Menace“ kenne, war es doch mal an der Zeit diese Lücke zu füllen.

Episode 1 spielt rund 30 Jahre vor den Ereignissen des ersten Star Wars-Films. Die beiden Jedi-Ritter Qui-Gon Jinn (Liam Neeson) und dessen Padawan Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) erfahren bei Nachforschungen von einem Anschlag durch den Anführer der Handelsföderation, Vizekönig Gunray (Silas Carson), der mit dem finsteren Darth Sidious gegen die Republik paktiert. Gestellt und verfolgt bei ihren Nachforschungen, gelingt ihnen knapp die Flucht. Auf ihrem Weg die Königin über die Nachrichten zu Informieren, begegnen und retten sie den tollpatschigen Gungan Jar Jar Binks. Mit dessen Hilfe kommen sie gerade rechtzeitig um Königin Amidala (Natalie Portman) und ihren Stab vor der anrückenden Droiden Armee zu retten. Mit einem Raumschiff wollen sie nach Coruscant durchbrechen, wo Amidala beim Senat vorsprechen soll, um aufgrund  der Blockade zu vermitteln. Doch die Truppe muss auf Tatooine halt machen um das Raumschiff zu reparieren. Dort erregt ein begabter kleiner Junge namens Anakin Skywalker (Jake Lloyd) die Aufmerksamkeit der Jedis. Zwischenzeitlich plant die Handelsföderation die Königin zu einer Unterschrift zu zwingen, mit der sie die Blockade legitimiert. Um die Forderung zu unterstreichen entsendet Darth Sidious seinen Schüler, den Sith Darth Maul (Peter Serafinowicz), der die Königin finden soll…

Der Hass der sich durch viele Fans auf der ganzen Welt gegen „The Phantom Menace“ entlud war gewaltig. So richtig zufrieden war keiner, bzw. definitiv keiner der beinharten Fans der Originaltrilogie. Auch ich war bei der Zweitsichtung vor vielen Jahren alles andere als begeistert und habe mich damals quasi von „Star Wars“ abgewendet, da mir „Star Trek“ damals generell besser gefiel. Dies hat sich auch nicht mehr geändert.

Die ersten 30 Minuten von „The Phantom Menace“ sind richtig gut. Liam Neeson und Ewan McGregor als Jedi-Duo wirken unglaublich sympathisch, sind gut aufeinander abgestimmt und die Szenen mit den beiden sind einfach toll. Doch irgendwann gerät der Film dann aus den Fugen. Viele bunte Farben, Computereffekte allerorts die 1999 noch nicht so ausgereift waren wie 2,3 Jahre später und dementsprechend immer mal wieder unangenehm auffallen und viele Szenen wo man nur mit den Augen rollen kann. Zudem agiert „The Phantom Menace“  des Öfteren nach der auch im Film erwähnten Prämisse „There’s always a bigger fish.“. Man hangelt sich von einem Ereignis zu einem größeren Ereignis, doch eine wirklich mitreißende Story, wie sie vor allem in der klassischen Trilogie existiert hat, vermag sich einfach nicht zu entwickeln. Das man Anakin bereits als kleinen Jungen begleitet entwickelt sich von Beginn an zum Manko, denn die Identifikation ist beinahe unmöglich und auch die Sympathien hat der Junge nicht auf seiner Seite. Der oftmals kritisierte Jar Jar Binks kommt zudem noch als nervig peinlicher Charakter hinzu, ist aber gewiss nicht der einzige Punkt der „The Phantom Menace“ zum Scheitern verurteilt hat.

Der Unmut der meisten Zuschauer ist gewiss berechtigt. Allerdings ist es auch nicht einfach gewesen für Lucas. Die Originalfilme stammen aus den 70er und 80er Jahren, Filme Ende der 90er sind gewiss anders aufgebaut. Zudem kommt sicher auch etwas Verklärtheit hinzu, sodass man als Fan die alten Filme immer besser bewertet als die neuen. Doch man hat oft den Eindruck, als hätte Lucas selbst nicht begriffen, wieso seine alte Trilogie eine dermaßen große Fanbase hat. Anders ist es kaum zu erklären, dass er stellenweise dermaßen gegen den Strich inszeniert hat und viele Sachen eingefügt hat, die bereits im Script als problematisch hätten auffallen müssen. Seltsam ist zudem, dass sich Anfang und Ende sehr vom Rest des Films abheben, sei es in Punkte Intensität, Feeling oder generellem Look. Hier regiert weniger das bunte Spiel mit den Farben sondern packend gespielte Szenen mit sympathischem Darstellen zu Beginn und ein tolles Finale mit Laserschwertduell und klasse Soundtrack. Eben das was auch die klassische Trilogie u.a. groß gemacht hat.

„The Phantom Menace“ ist als „Star Wars“ Film eine mittelschwere Enttäuschung. Als Sci-Fi Filme taugte „Star Wars“ generell eher weniger und auch „Episode 1“ ist da keine Ausnahme. Aber wenn man schon das Universum verprellt für das man sich eigentlich stark machen müsste, sollte man zumindest irgendwas anderes richtig machen. Doch generell ist nicht wirklich klar, für wen der Film gemacht ist. Der einzige Markt dürften Kinder von 0-6 sein, die nicht auf Story oder Figuren achten sondern einfach nur das die ganze Zeit viel Geflacker am Bildschirm zu sehen ist. Denen macht „The Phantom Menace“ definitiv jede Menge Spaß.

Filmbewertung: 5/10

executor schreibt zur 3D-Version

Originaltitel: Star Wars – Episode 1: The Phantom Menace 3D – Erscheinungsjahr: 2012 – Regie: George Lucas

Es ist über ein gutes Jahrzehnt vorbei, dass 1999 einer der meisterwartetsten Filme aller Zeiten erschienen ist: Episode 1 – „Die dunkle Bedrohung“. Endlich, so sagten sich viele Fans, gibt es die Vorgeschichte zur kultisch verehrten „Star Wars“-Saga und das Wort „Prequel“ ist seitdem in aller Munde. Nicht nur durch die jahrelang aufgestauten Erwartungen enttäuschte der Streifen danach einige Fans der Originalreihe, konnte aber auch gleichzeitig eine komplett neue Generation in den Bann in den Bann der „Krieg der Sterne“ schlagen.

Zwei weitere Fortsetzungen, welche die Prequel-Trilogie abrundeten sollten noch folgten, bevor es einmal mehr wieder etwas ruhiger wurde um das galaktische Franchise, welches derweil von der computeranimierten Serie „Clone Wars“ und unzähligen Roman, Büchern und Comics am Leben gehalten wurde. Im letzten Jahr veröffentlichte dann George Lucas seine komplette Saga noch einmal neu überarbeitet auf dem hochauflösenden Blu-Ray-Medium und sorgte einmal mehr für klingende Kassen. Doch wenn man nicht unbedingt einen riesigen Beamer sein eigen nennt, war man trotz allem noch auf kleinere Bilder als im Kino angewiesen, was gerade bei den vermehrt auf Effekte und brachiale Actioneinlagen setzenden Prequels durchaus schade war. Und nachdem James Camerons „Avatar“ im Alleingang vor zwei Jahren die 3D-Revolution in den Kinos losgetreten hat, bedient sich auch „Star Wars“-Schöpfer Lucas nun dieses Trends.

Im Abstand von jeweils einem Jahr soll die komplette, sechsteilige Geschichte nun noch einmal in aufwändig konvertiertem 3D das Licht der Kinosääle erblicken. Den Anfang macht nun „Episode 1 – Die dunkle Bedrohung“, der seit dem 9.2. bundesweit im Kino läuft. Die Konvertierung kann man generell als ganz gut gelungen bezeichnen, so gibt es eine konsequente Tiefenschärfe zu bestaunen und die vormals ohnehin schon im Computer berechneten Effekte sorgen ab und an für leicht in den Raum greifende Elemente. Und es wird wohl etliche Interessieren, dass nicht noch weiter Änderungen an den Filmen vorgenommen wurden, sondern dass sie 1:1 bis auf die Dreidimensionalität den überarbeiteten Blu-Ray-Fassungen entsprechen.

So imposant wie ein direkt in 3D gedrehter Streifen wirkt es natürlich nicht, aber unterstützt dennoch zusätzlich die Geschwindigkeit des Pod-Rennens auf dem staubigen Wüstenplaneten oder lässt zum Beispiel auch das Laserschwert-Duell in den großen Generatorhallen von Naboo noch etwas hübscher aussehen. Der Hauptpunkt „Episode 1“ im Kino zu sehen ist aber eben genau der: um „Star Wars – Episode 1“ im Kino zu sehen, auf der großen Leinwand. Die dritte Dimension ist da eher noch als Bonus zu betrachten.

Der jungen Generation, welche „Star Wars“ nur von der DVD kennt, genauso auch älteren Semestern, die nostalgisch Kindheitserinnerungen auffrischen wollen, sei absolut zu einem Besuch geraten. Wer allerdings bislang nichts mit Jarjar Binks und dunklen Bedrohungen anfangen konnte, der wird auch durch die leicht dreidimensionale Note des Ganzen nicht zur „Macht“ konvertiert.

Fazit: Für Fans und solche, die es mal gewesen sind.

 

Filmbewertung: 5/10

Doppel-Review-Notenschnitt: 5/10