Disturbia
Originaltitel: Disturbia Erscheinungsjahr:2007 – Regie: D.J. Caruso
Darsteller: Shia LaBeouf, Sarah Roemer, Carrie-Anne Moss, David Morse, Aaron Yoo
Filminhalt: Die Remake Welle von alten US-Filmen wie auch von asiatischen Filmen schreitet unaufhaltsam fort. Natürlich darf dabei das Uhrgestein des Thrillers nicht auf der Strecke bleiben. Die Rede ist natürlich von Mr. Alfred Hitchcock persönlich. Ich selbe habe erst sehr spät bemerkt was der Mann doch für ein Genie war und erst vor knapp anderthalb Jahren angefangen mir seine Filme anzusehen. Dadurch fiel mir auf, dass er für viele Konzepte und Idee den Grundstein legte.
Diese Gedanken wurden sehr stark hervorgerufen, als ich den Trailer zu „Disturbia“ zum ersten Mal sah. Alles erinnerte frappierend an Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“. In „Disturbia“ geht es um den jungen Kale (Shia LeBeouf), welcher bei einem Autounfall seinen Vater verliert und sich dafür die Schuld gibt. Denn, er war am Steuer, allerdings war die Situation eher aussichtlos. Ein Jahr später hat er dies noch nicht überwunden. Er fällt in der Schule ab und haut einem Lehrer eine rein. Die Strafe: 3 Monate Hausarrest. Und es handelt sich nicht um eine von Mutter auferlegte Strafe, sondern es geht um Polizeilichen Hausarrest mit Fußfessel. Er darf sich keine 30 Meter von der Sendestation entfernen, sonst stehen ruck zuck die Cops vor der Türe. Nach einigen Tagen Xbox und Trash TV, was aber schnell von seiner Mutter (Carrie-Anne Moss) unterbunden wird, entdeckt er wie interessant seine Nachbarschaft doch sein kann, wenn diese sich unbeobachtet fühlt. Er zeigt das zuerst seinem Schulfreund (Aaron Yoo) und lernt später noch die neu hinzugezogene Nachbarstochter (Sarah Roemer) kennen. Allerdings, er beobachtet auch komische Vorkommnisse bei seinem Nachbarn Mr. Turner (David Morse). Der Sache muss natürlich auf den Grund gegangen werden….
Das Konzept verspricht vor allem eins. Viel Unterhaltung. Es wird nicht viel Wert gelegt auf die edlen Aspekte eines Hitchcocks sondern auf pure Unterhaltung für die ja so oft genannte „MTV-Generation“. Der Film fällt auch gar nicht aus diesem Rahmen raus, er passt eigentlich sogar ganz genau rein. Glasklare aufnahmen (außer die Videoaufnahmen im Film), viel Musik und eine Teenager Liebes Story runden das Gesamtkonzept ab. Bekannte Zutaten in Teenie Filmen, klar, aber bewährt.
Die ersten 60 Minuten vergehen wie im Flug. Mr. Turner ist bis dahin eher eine Nebensache, was der Unterhaltung sehr gut tut. Der Film beginnt mit dem Autounfall von Kale und seinem Vater, was sehr stark inszeniert wurde. Das ganze fällt zwar etwas aus dem Rahmen und ist wahrscheinlich nur der Effekte wegen eingebaut wurden, aber „who cares“, es ist ein gelungener Einstieg. Wenn es aber nach etwas mehr als der Hälfte der Spieldauer dann mehr in Richtung Mr. Turner geht, wird es alsbald Klischeehafter und dadurch auch leider unspannender. Auch der Unterhaltungsfaktor nimmt ab.
Bis dahin ist der Film ein kruder aber wie gesagt, sehr gelungener Genre Mix. Teen-Comedy, Teen-Drama und hin und wieder spannende Einlagen. Diesen Einlagen geht nur leider gegen Ende ein wenig die Puste aus, da die Grenze zwischen Kale und Turner überschritten wird. Dies passierte natürlich im quasi Vorbild „Das Fenster zum Hof“ auch, allerdings weitaus gelungener und nicht so voraussehbar und typisch Teen-Killer-Movie mäßig wie hier.
Zu den Schauspielern. Diese überzeugen eigentlich alle in ihren Rollen. Shia LeBouf, den ich vorher nicht kannte, überzeugt als eingesperrter Teenager, seine Gespielin Sarah Roemer ist immer einen Blick Wert und spielt solide. Ebenso auch sein Freund Aaron Yoo. Ob man für die Rolle der Mutter wirklich Carrie-Ann Moss nehmen musste, oder ob man den Matrix Star nur zu Werbemaßnahmen besetzt hat darf jeder selber entscheiden. Viel Screentime oder gar besondere Auftritte hat sie nicht. Actionfilm-Fans erkennen in der Rolle des Nachbarn sofort den bekannten Bösewicht David Morse. Dieser darf auch hier in seinen Szenen schön diabolisch aufspielen macht aber nicht viel mehr aus seiner Rolle.
„Disturbia“ versucht erfreulicherweise nur selten so zu sein wie „Das Fenster zum Hof“. Er hat sich auf die Fahnen geschrieben ein netter Teenie-Thriller zu sein mit interessanter Handlung. Das „Fenster-Konzept“ von Hitchcock spricht eigentlich immer für einen guten Film, denn die Idee war damals wie heute ein guter Spannungsträger. Gelungener Film dem man auf jeden Fall eine Chance geben kann
Filmbewertung: 7/10
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