Fantasy Film Fest Nights – Diary of the Dead

Diary of the Dead
Originaltitel: Diary of the Dead Erscheinungsjahr:2007 – Regie: George A. Romero

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Darsteller:
Shawn Roberts, Megan Park, Amy Ciupak Lalonde, Chris Violette, Michelle Morgan

Filminhalt: Gerade frisch von den Fantasy Filmfest Nights in Köln zurück. Wieder habe ich mir dieses Jahr zwei Filme im O-Ton angesehen und morgen folgt der dritte Film. Mit „Diary of the Dead“ startet der Zombie Vater George A. Romero einen Neuanfang seiner Reihe. Hatte er mit den ersten vier Teilen die Zombies die Erde immer weiter bevölkern lassen, beginnt die Seuche hier nun von neuem. Allerdings, in der heutigen, mediengesteuerten Gesellschaft.

Der Regisseur Jason Creed(Joshua Close) dreht in den Wäldern Pennsylvanias gerade sein Uni Abschlussprojekt. Es handelt sich dabei um einen Mumien-Horror-Film. Die Darsteller und Kameraleute sind nicht sehr motiviert, da kommt es gerade recht, dass sie im Radio eine Meldung über eine plötzlich ausbrechende Gewaltwelle aufschnappen. Die Gruppe setzt sich ins Wohnmobil und startet eine Reise zu Ihren Familien. Auf der Fahrt treffen sie allerlei skurrile Gestalten. Einen Amish Bauern, der die Zombies mit Dynamit sprengt, eine Gruppe Afroamerikaner die sich freuen das sie nun endlich die Macht haben (statt dem weißen Mann), oder auch die Nationalgarde. Diese allerdings nicht helfend sondern plündernd. Ganz so wie Regisseur Romero es gerne hat.
Die ganze Tour der Gruppe wird von Jason auf Handkamera festgehalten. Der Zuschauer selber, also wir, sehen im Kino nun das fertige Werk, welches von Jasons Freundin zusammengeschnitten wurde aus vielen Überwachungskameras, Handyaufnahmen und eben Jasons Handkamera. Der Titel: „The Death of the Death“

Romeros neuem Werk stand ich im Vorfeld zuerst recht kritisch gegenüber. Wackelkamera-Doku-Film mit Zombies von Urgestein Romero? Ich hatte wirklich damit gerechnet, dass er sich damit übernimmt weil er es nicht stemmen kann und sang und klanglos untergeht. Aber das hat Romero wohl gehört, denn das was er hier abgeliefert hat ist kein Untergang sondern wirklich ein gelungener Neustart, perfekt auf die heutige Zeit abgestimmt.

Zu Anfang aber tat ich mich schwer. Ich wurde mit den Schauspielern nur schwer warm, da sie alle unbekannt sind und auch nicht immer so 100% gut spielen. Auch der Kamera-Stil gefiel mir noch nicht so ganz. Klasse fand ich aber einen Dialog zu Anfang. Es wird sich darüber unterhalten, dass eine Mumie Tot ist und darum nur langsam laufen kann und auf keinen Fall rennen kann. Finde ich klasse, dass Romero so einen Seitenhieb auf das „Dawn of the Dead „Remake einbaut.

Nach 20-25 Minuten war ich dann aber im Film verankert. Romero hilft dabei, indem er stellenweise sehr abgefahrenen Humor einsetzt. Der oben erwähnte Amish Bauer ist z.B. so ein witziger Charakter. Ungewohnt für einen Zombie Film aber sehr wirkungsvoll.

Romeros typisch kritischer Unterton gefiel mir hier sehr gut. Besser als in seinen letzten beiden Filmen, „Day of the Dead“ und „Land of the Dead“ war es mal etwas anderes. Es wurde die enorme Informationsflut die tagtäglich durch die neuen Medien auf uns herein prasselt angesprochen. So wie in „Diary of the Dead“ wäre es heutzutage wohl auch. Jeder würde sein bestes Zombie-Video bei Youtube hochladen oder seine MySpace Seite anpassen. Ein Zitat aus dem Film fand ich recht passend. Frei übersetzt war das:“Wenn du es nicht aufnimmst, ist es so als sei es nicht passiert" Denn genau so ist es heutzutage. Jeder macht Fotos, Videos von alles und jedem Anlass. So wie im aktuellen Teil hat Romero dem Zuschauer den Spiegel selten vorgehalten. Große Klasse.

Auch hat er das ganze toll in seinen Film eingebunden. Man könnte meinen, Romero will Hip sein, mit der Zeit gehen und demensprechend aufgesetzt könnte auch das Konzept des Films wirken. Aber so ist es nicht, er integriert die Kameraaufnahmen toll in den Film und dadurch, dass der Film nicht auf eine Kamera beschränkt ist, sondern wie gesagt auch Überwachungskameras und auch mehrere Handkameras einsetzt ist Abwechslung garantiert.

Die Splatter-Effekte sind vorhanden aber recht verhalten. Es gibt aber z.B. zerplatzende Augen durch einen Defibrillator Einsatz am Kopf (Szenenapplaus im Kino) und auch einige andere deftige Effekte. Ein neues Gore-Festival sollte man aber nicht erwarten.

Alles in allem eine Frischzellenkur die gut gelungen ist und Zombie Fans müssen den Film ohnehin sehen!

Filmbewertung: 7/10

Zweitsichtung 04.05.2009:
Der Film weiß immer noch zu gefallen. Nette Geschichte, mit vielen Anmerkungen und Kritik gegen die Medialisierung der Welt, vor allem durch das Internet. Auf der anderen Seite gibt es leider auch einige CGI-Splatter-Effekte, die zwar recht gut gemacht sind, aber gegen echte Effekte immer noch schlecht wirken. Weiterhin:

7/10