My Name is Bruce
Originaltitel: My Name is Bruce Erscheinungsjahr:2007 – Regie: Bruce Campbell
Darsteller: Bruce Campbell, Ted Raimi, Ellen Sandweiss, Dani Kelly, Grace Thorsen, Casey Larios, Dan Hicks, Timothy Patrick Quill
Filmkritik: Der dritte Film dreht sich um einen sehr bekannten B-Movie Darsteller. Wenn es in diesem Bereich eine absolute Kultfigur gibt, dann ist es zweifelsohne Bruce Campbell. Neben seinen Hauptrollen in der Kult-Horrorreihe „Tanz der Teufel“ hat er auch so Streifen wie den Kultfilm „Bubba Ho-Tep“ oder den eher mauen „The Man with the Screaming Brain“ erschaffen. Außerdem tritt er in jedem Film von seinem Kollegen und Entdecker Sam Raimi auf, seit die beiden zusammen „Tanz der Teufel“ gemacht haben. Ich mag Campbell und obwohl ich besonders seinen „The Man with the Screaming Brain“ eher schwach fand, musste „My Name is Bruce“ unbedingt gesichtet werden. Der Trailer verspricht 90 Minuten Bruce Campbell Pur. Er spielt sich, unverkennbar am Filmtitel zu erahnen, in diesem Film selber. Der Film versprach einfach ein Fantasy Filmfest Hit erster Klasse zu werden. Gezeigt wurde er ebenfalls wieder im englischen Originalton ohne Untertitel. Zum Inhalt:
Eines Tages wird in einem kleinen Örtchen im Bundesstaat Oregon ganz zufällig, der chinesische Kriegs-Gott Guan-Di heraufbeschworen. Sofort müssen natürlich einige unbedarfte Bürger dran glauben und werden einen Kopf kürzer gemacht. Da das ganze so nicht weitergehen kann, kommt Jeff(Taylor Sharpe), einem der jugendlichen die Guan-Di entfesselt haben, die Idee sich an sein Idol Bruce Campbell(Bruce Campbell) zu wenden. Doch Campbell ist nicht gut darauf zu sprechen. Es ist sein Geburtstag, sein aktueller Film, „Cave Aliens“, nervt ihn ziemlich an, er haust in einem Wohnwagen, seine Ex-Frau will nichts mehr mit ihm zu tun haben und seine Fans mag er sowieso nicht. Es geht im einfach beschissen.
Jeff Kidnapped Bruce daher kurzerhand und karrt ihn in das kleine Dörfchen. Die Geschichte über den Kriegsgott hält Bruce zunächst für einen Scherz seines Managers und glaubt, dass alles einstudiert wäre und ein riesiger Scherz sei, quasi als Geburtstagsgeschenk. Doch als Bruce und die wehrhafte Bevölkerung des Dörfchens, Guan-Di voll bewaffnet gegenüberstehen, kriegt Campbell nasse Füße und flieht zu seinem Wohnwagen. Jeff versucht es will es nun alleine mit Guan-Di aufnehmen. Doch da wacht Bruce auf! Das kann er nun doch nicht verantworten und er macht sich auf die Gottheit ein für alle Mal von dieser Welt zu scheuchen…
Bruce Campbell lässt hier wirklich mal die Sau raus. Er gibt einen unglaublichen „Evil-Bruce“. Wie er allein mit seinen Fans umgeht ist ziemlich witzig. Da wird schwitzigen Nerds Deo angeboten und ein Rollstuhlfahrer wird kurzerhand weggetreten. Auf seiner Flucht vor Guan-Di stößt er einen Jungen vom Fahrrad und zerrt eine alte Dame aus ihrem Wagen um damit zu fliehen. Nebenbei hat er ein „ernsthaftes“ Alkoholproblem und ist eigentlich ein totaler Verlierer, der sich, sein Leben und alle Anderen hasst. Außer Frauen natürlich, die werden direkt plump angebaggert. Trotzdem (oder gerade deswegen?) ist er die coolste Sau, die ich seit Langem in einem Film gesehen habe. Er kloppt ständig Sprüche, dass die Wände wackeln und ganz raus aus dem lachen, kommt man in dem Film eigentlich nie. „My Name is Bruce“ gibt von Anfang an Vollgas und kann das auch bis zum Ende, beinahe ganz Konsequent durchziehen. Es gibt viele Insider-Witzen rund um Campbells Schaffen mit einigen Zitaten aus „Army of Darkness“ oder Anspielungen auf „The Evil Dead“. Dazu gibt es auch jede Menge Witze, die nicht nur den Fanboy, dafür aber definitiv die Lachmuskeln arg strapazieren.
Die Handlung ist bewusst äußerst Trashig gehalten. Allein die Idee mit dem chinesischen Kriegsgott ist so verrückt und wird auch so unglaublich absurd im Film erklärt, dass es einfach eine wahre Freude ist dem beizuwohnen. Der Film nimmt sich kein Stück ernst, was auch wohl fatal wäre. Trotz dem hohen Trash-Faktor sieht der Film ziemlich hochwertig aus und auch die Ausstattung weiß zu gefallen.
Schauspielerisch haut Campbell sie natürlich alle gegen die Wand. Aber direkt danach rangiert Ted Raimi, Bruder von Regisseur Sam Raimi und Freund von Bruce Campbell. Er spielt gleich mehrere Rollen(ich habe mindestens 3 gezählt) die allesamt ebenfalls unglaublich witzig sind. Die Dorfbevölkerung kann auch überzeugen. Besonders die süße Grace Thorsen, als eine Art Love-Interrest für Bruce, fällt auf.
Mit „My Name ist Bruce“ hat sich Bruce Campbell sein eigenes Fanboy-Denkmal errichtet. Soviel Herzblut wie in dem Film steckt ist einfach herrlich. Neben „Army of Darkness“ der zweite wirklich richtig gute Bruce Campbell Film. Er veralbert sich hier selber nach Strich und Faden und demoliert seine Figur mit jeder Menge Spaß. Wenn man überhaupt nichts mit Bruce Campbell anfangen kann, könnte der Film enttäuschen, aber wenn man ihn auch nur ein bisschen kennt sowie einige seiner Filme mag, ist dies ohne Frage ein Comedy-Hit!
Filmbewertung: 9/10
Update 15.03.2009 – Audiokommentar Sichtung:
Könnte witziger sein aber man hat seinen Spaß. Recht wenige interessante Infos die man mitgeteilt bekommen aber doch ein ganz guter Kommentar. Vorallem auch ohne Untertitel sehr gut verständlich, was man nicht von jedem Kommentar behaupten kann. Insgesamt:
7/10
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