Erscheinungsjahr: 2008
Regie: David Fincher
Darsteller: Brad Pitt
Cate Blanchett
Tilda Swinton
Elle Fanning
Elias Koteas
Jason Flemyng
Julia Ormond
Taraji P. Henson
"Benjamin Button" ist David Finchers Beitrag zur Oscarverleihung. Die Story klingt auf den ersten Blick zu abgefahren um zu funktionieren, trotzdem ist die Idee an sich grandios. Wie würde ein Leben sein, wenn man rückwärts altert? Man also als Greis auf die Welt kommt und als Säugling stirbt. Das ausgerechnet David Fincher die Regie übernimmt, hört sich zunächst ebenfalls seltsam an, ist er doch besonders für seine Filme "Fight Club" und "Se7en" bekannt. Aber mit "Zodiac" hat Fincher zuletzt schon beschrieben, dass er auch ein ruhiger edler Geschichten-Erzähler sein kann.
Und so begleitet man im Film das Leben von Benjamin Button, wie er auf die Welt kommt, von seinem Vater weggegeben wird, bei einer Ersatzmutter aufwächst und wie er immer jünger wird aber gleichzeitig innerlich altert, was er alles erlebt, welche Leute er kennen lernt und wie er diese Leute immer wieder verabschieden muss.
Mit 20 sieht er aus wie 60 mit mit 60 wie 20. Faszinierend hierbei sind vor allem die Effekte. Man bemerkt keinen der bestimmt sehr zahlreichen digitalen Effekte und die Alterung bzw. Verjüngung der Protagonisten ist famos gelungen.
Die Handlung findet vorwiegend in den 20er-50er und frühen 60er Jahren statt und hier liegen ebenso Finchers Stärken. Der Look des Films ist bombastisch, es gibt sehr viele Schauwerte und die jeweilige Zeit wurde immer perfekt eingefangen. Erzählt wird der Film, aus Sicht einer Art Tagebuchs von Benjamin Button, das einer im sterben liegenden Frau von ihrer Tochter vorgelesen wird, wahrscheinlich im Jahr 2008. Bei der im sterben liegenden Frau handelt es sich um Benjamins Jugendliebe die immer wieder in Benjamins Leben tritt und auch immer wieder aus seinem Leben verschwindet. Auf Benjamins Zenit, mit ca. 40 Jahren sieht er auch aus wie ein 40 jähriger, kommen die beiden schließlich über eine längere Zeit zusammen. Hier hat der Film dann leider ein kleines Tief. Die Laufzeit von dreieinhalb Stunden merkt man hier zum ersten Mal. Die erste Hälfte des Films ging vorbei wie im Flug doch hier gibt es einige kleinere erzählerische Schwierigkeiten und alles tritt etwas auf der Stelle. Trotzdem fällt dies nicht unbedingt stark ins Gewicht.
Außerdem entschädigt dafür dann das "Finale" ungemein, tragischer war in letzter Zeit selten ein Film, selbst ich muss einmal schlucken.
"The Curious Case of Benjamin Button" ist einer dieser Filme die man in einigen Monaten nochmal sehen wird, und ähnlich gepackt sein wird wie beim ersten Mal, obwohl man die Story schon kennt. Hier zählen dann einmal mehr die tolle Atmossphäre und die toll gespielten Charaktere. Klare Empfehlung, trotzdem zunächst nur 8/10.
8/10
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