My Bloody Valentine 3D
Originaltitel: My Bloody Valentine 3D Erscheinungsjahr:2009 – Regie: Patrick Lussier
Darsteller: Jensen Ackles, Jaime King, Kerr Smith, Betsy Rue, Edi Gathegi
Filmkritik: Der zweite Film auf den Fantasy Film Fest Nights war für mich heute also das Remake vom 1981er Slasher „My Bloody Valentine“. Da ich das Original schon eher lahm fand, hätte ich mir das Remake eigentlich auch nicht ansehen brauchen, allerdings prangt im Titel ja das Signalwort 3D. Klar, 3D Filme waren früher mal schlecht aussehende, kopfschmerzerzeugende Filme mit nur wenigen echten 3D Szenen.
Aber dank neuer „Real D“ Technik gehört dies der Vergangenheit an. Heute ist der ganze Film in 3D. Man kann nun Ebenen sehen, ganz wie im richtigen Leben quasi. Man sieht also deutlich wenn jemand vorne im Bild oder im Hintergrund steht. Man sieht z.B. deutlich, dass ein Auto vor einem Haus steht. In 2D Filmen ist alles eine Ebene. Man weiß das das Auto vor dem Haus steht, aber man sieht die Distanz nunmal nicht. Alles ist auf selber Höhe. Der Effekt ist schwer zu beschreiben.
Es macht den Film einfach sehr plastisch und greifbarer. Das Mittendrin Gefühl ist sehr groß. Zusätzlich gibt es natürlich auch die üblichen 3D Spielereien wie Gegenstände die ins Publikum geworfen werden oder in den Saal hineinragen. Dazu sind die Farben nun mit der neuen Technik weiterhin sehr natürlich, da der Film nicht mehr von rot und grün überlagert wird. Durchweg eine sehr tolle Technik. Aber nun zum Film.
Vor 10 Jahren gab es ein Grubenunglück in der kleinen Bergwerksstadt Harmony bei dem es 5 Opfer zu beklagen gab. Der einzige Überlebende, ein gewisser Harry Warden, wurde dadurch so traumatisiert das er, noch im Krankenhaus liegend, eine überaus blutige Mordserie startete. Bekleidet im Bergarbeiteroutfit und mit Gasmaske und Spitzhacke fallen ihm 22 Menschen zum Opfer, bis er von der örtlichen Polizei schließlich zur Strecke gebracht wird bzw. womöglich irgendwo im Stollen verschüttet wurde. Ein Jungendlicher der beinahe von Harry umgebracht wurde, verlässt nach diesen Ereignissen die Stadt. Doch nun, 10 Jahre später, kommt er wieder zurück um einige Angelegenheiten zu regeln. Doch gern gesehen ist er nicht, vor allem nicht vom aktuellen Sheriff Axel (Kerr Smith), der mit seiner Jugendliebe Sarah (Jaime King) inzwischen verheiratet ist. Und just wo nun die Überlebenden von damals wieder vereint sind, geht die Mordserie von damals auch wieder los. Ist Harry Warden noch am Leben und zurückgekehrt? Oder ist diesmal jemand anderes der Täter?
Die Story, das Hauptproblem des Originals ist auch der größte Stolperstein des Remakes. Sie bietet einfach nichts Besonderes bis auf das Bergwerk-Setting und den wirklich sehr furchteinflößend aussehenden Killer.
Ging es im Original noch um eine Valentinstag-Feier von ein paar Jugendlichen die Harry aufgemischt hat, fehlt dieser Bezugspunkt hier völlig und alles läuft auf eine seltsame, total öde Beziehungskiste hinaus. Nicht wirklich spannend und unterhaltsam schon gar nicht. Schmerzlich zuzugeben, aber selbst die Story des Originals fand ich besser.
Doch fangen wir vorne an. Die ersten 20 Minuten des Films sind, ganz locker, das Beste was ich im Slasher-Genre seit langer langer Zeit gesehen habe. So hätte mal Jason im Friday Remake agieren sollen, man wäre das eine Sauerei geworden. Hier wurde so richtig hingeklotzt. Die Action mit Harry Warden ist äußerst stimmig, bluttriefend und sehr brachial inszeniert. Der Beginn Übertrifft das gesamte Original locker in allen Belangen. Wow. Dazu kommen noch die famos eingesetzten 3D Effekte. Spätestens wenn die Sitzhacke von Harry in die Kamera geschleudert wird und irgendwo kurz vor dem Zuschauer in einer Scheibe landet, schlägt einem der Puls bis zum Hals. Unglaublich genial inszeniert und eine tolle Technik.
Leider verliert der Film dann ordentlich an Tempo. Es wird versucht die Story aufzubauen, was nicht so wirklich gelingt. Natürlich tritt der Killer immer wieder in Aktion, eine ähnliche Stimmung wie am Anfang will sich aber nicht mehr aufbauen. Auch wenn die meisten Aktionen des Killers natürlich auch im weiteren Verlauf sehr gut inszeniert sind, der Film verschießt aus irgendeinem Grund das Meiste was er hat in den ersten 20 Minuten.
Somit bleibt am Ende ein Durchschnitts-Slasher in brillanter Bildqualität und mit tollen 3D Effekten übrig, der aber wieder einmal aufzeigt, dass toll Aussehen nicht alles ist. Entweder sollte die Story sollte auch stimmen, oder der Film muss durch irgendwelchen Blödsinn trotzdem noch unterhaltsam sein, oder er muss in letzter Instanz so vollgestopft mit Action sein, dass man gar nicht mehr nachdenken kann. Wie man einen unterhaltsamen Slasher inszeniert hat meiner Meinung nach das Friday und Nightmare Franchise oft genug gezeigt. Wohlwollend, vor allem Aufgrund der ersten 20 Minuten und dem coolen Killer und auch um den Film vom Original abzuheben(besser als das war er schon) zücke ich noch eine sehr knappe 7.
Filmbewertung: 7/10
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