Drag me to Hell
Originaltitel: Drag me to Hell Erscheinungsjahr:2009 – Regie: Sam Raimi
Darsteller: Alison Lohman, Justin Long, Lorna Raver, Dileep Rao, David Paymer, Adriana Barraza
Vor circa einer Woche erhielt ich plötzlich eine Einladung zu einer Pressevorführung im Kino. Der Film der gezeigt werden sollte war der neue Film von Sam Rami, „Drag me to Hell“. Raimi mag ich sehr gerne, besonders seine „Evil Dead“ Reihe. Mit den „Spiderman“ Filmen konnte ich hingegen weniger anfangen. So entschloss ich mich dann natürlich die Pressevorführung in Köln zu besuchen.
Christine(Alison Lohman) geht es eigentlich recht gut. Sie hat einen netten Freund und einen guten Job als Angestellte in einer Kreditbank. Ihr winkt sogar bald eine Beförderung. Der Posten des stellvertretenden Direktors soll besetzt werden. Doch dafür muss sie skrupelloser mit den Kunden umgehen, als sie es momentan macht, sprich sie muss der Bank Geld einbringen. Ihr direkter Konkurrent Stu(Reggie Lee) hat das schon sehr gut raus und schmiert auch dem Chef(David Paymer) ordentlich Honig um den Bart. Als eine arme alte Zigeunerin(Lorna Raver) zu ihr an den Platz kommt, und Christine bittet die Leute aufzuhalten die ihr gerade das Haus und die Möbel wegpfänden, entscheidet sie sich, zugunsten der Beförderung, dagegen der alten Dame zu helfen. Die Dame reagiert beschämt, beleidigt Christine und wird dann vom Sicherheitsdienst aus der Bank geleitet. Doch abends lauert sie Christine im Parkhaus auf und belegt Christine mit einem schlimmen Fluch. Von nun an wird Christine von Visionen geplagt die ihr den Alltag zur Hölle machen. In Ihrer Not wendet sich Christine an einen Wahrsager(Dileep Rao) der ihr helfen soll. Doch der Wahrsager hat eine schreckliche Wahrheit für Christine parat…
Beim Trailer hatte ich noch Bedenken, dass Raimi nun denselben langweiligen MTV Horror macht wie sein Produktionsstudio „Ghost House Pictures“. Aber im Film wird man schnell eines Besseren belehrt und man merkt:“Rami kann es immer noch!“ Es gibt immer wieder Szenen und Situationen, die den typischen abgefahrenen, schwarzhumorigen Sam-Raimi-Humor enthalten, der die „Evil Dead“ Reihe so legendär gemacht hat.
Sei es Christines wahrhaft geniales zweites Treffen mit der wild gewordenen Zigeunerin in der Tiefgarage oder wie durch eine Art Séance der Geist der Zigeunerin beseitigt werden soll. Anwesend dabei, ein Ziegenbock und ein tanzender Zombie, der mich sofort an „Evil Dead“ erinnert hat. Aber auch die kleinen Dinge machen in „Drag me to Hell“ viel aus, und sei es hier auch nur ein Poster in Christines Wohnung, neben der Tür durch die gleich der Dämon brechen wird, auf dem steht:“Hang on, Baby!“
Der Soundtrack ist kraftvoll und unterstützt die Grusel-Szenen recht wirkungsvoll. Die Darstellerriege hat mir ebenfalls gut gefallen, Alison Lohman spielt überzeugend, Lorna Raver spielt grandios und Justin Long fällt auch nicht wirklich negativ auf.
Was hingegen im weiteren Verlauf etwas negativ auffällt, ist das Drehbuch. Es weicht gegen Ende einfach auf. Konnte Christine den Fluch, der ihr symbolisch durch einen Knopf ihrer Jacke vermacht wurde, zunächst nicht einfach an jemanden weiterverschenken, geht es am Ende dann auf einmal schon. Das ist einfach schlecht geschrieben.
Den Twist kurz vor dem Finale riecht man schon vorher, durch eine mehr als eindeutige Szene, 10 Meilen gegen den Wind. Trotzdem wird daraus eine riesen Sache gemacht. Das Finale selber ist aber dann erfreulich konsequent, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet, auch wenn der Film-Titel eigentlich nicht viel Spielraum lässt 😉
„Drag me to Hell“ gefiel mir im Endeffekt recht gut. Der Film wird selten langweilig, ist sehr unterhaltsam und Raimi hat sich in diversen Grusel-Szenen richtig ausgetobt. Die Mischung aus Humor und Horror die hier geboten wird, ist wohl nichts für die breite Masse aber Genre-Fans sollten einen Blick riskieren.
Filmbewertung: 7/10
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