Gamer
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Mark Neveldine
Brian Taylor
Darsteller: Gerard Butler
Milo Ventimiglia
Michael C. Hall
Amber Valletta
John Leguizamo
Alison Lohman
Aaron Yoo
Terry Crews
Ludacris
Kyra Sedgwick
Zoe Bell
Neveldine/Taylor steht für das Regisseur-Duo das mit "Crank" viel Ruhm eingefahren hat. Ebenso sind sie allerdings mit dem abgedrehten und völlig überzogenem "Crank 2" zu Recht baden gegangen. Mit "Gamer" haben die beiden nun einen Film in der Pipeline gehabt, ohne Jason Statham und eben auch mal mit einem anderen Konzept und einer anderen Idee. Ich war sehr gespannt wie sich die beiden bei dieser Aufgabe schlagen würden und wurde nun positiv überrascht.
Scheinbar haben Neveldine/Taylor durch "Crank 2" gelernt. Der Anteil an abgefahrener Handlung wurde wieder signifikant zurück geschraubt und machte nun wieder Platz für tolle Action und einige wohl platzierte Kompositionen des typischen "Crank" Stils.
Die Story klang von Anfang an sehr interessant. Eine Überspitzung des Videospielmarktes, der darauf hinausläuft, dass statt Computer-Figuren nun echte Menschen gesteuert werden, ist nur allzu konsequent. Schön wird im Film eine völlig perverse Version von "Second Life" gezeigt, wo fette Spieler(einer isst scheinbar nur Waffeln mit Sirup) attraktive Frauen steuern und so Männer ins Bett locken die wiederum von Frauen gesteuert werden. Irgendwo völlig pervers in letzter Konsequenz aber nur eine berechtigte Vision und somit einfach eine punktgenaue Landung.
Das ganze wird dann vom eigentlichen Film-Konzept noch getoppt, in dem Schwerverbrecher von Spielern über das Internet gesteuert werden um Menschen zu töten, Auge um Auge, Zahn um Zahn bis zum Tode. "Slayer" heißt das Spiel.
Größtenteils konzentriert sich auch "Gamer" auf explosive Action, auch wenn es dennoch gelingt eine halbwegs funktionierende Story dort einzugliedern. Vor allem in der Action kann Gerard Butler voll aufspielen, und gibt einmal mehr den großen Kämpfer wie in "300", der Film der ihn einst so berühmt machte. Butler gefällt soweit und kann als wortkarger aber wuchtiger Kampf-Bolide sehr überzeugen. Der stille Schauspiel-Held ist allerdings Michael C. Hall(bekannt als "Dexter"). Er spielt den Erfinder von Real Life Second Life und auch vom neuen Spiel "Slayer" unheimlich gut. Die Rolle ist eher ironisch angelegt, und genau so lakonisch schlaksig spielt Michael C. Hall die Rolle auch. Jede seiner Szenen ist mit viel Humor und Wahnsinn versetzt und er kann, wie auch in "Dexter", völlig überzeugen. Hier zwischen Genie und Wahnsinn zu Unterscheiden fällt stellenweise schwer.
"Gamer" punktet im Action-Bereich auf jeden Fall. Die Action ist zwar meist eher schnell geschnitten, überzeugt aber in jedem Fall mehr als die seltsamen Gefechte in "Crank 2". Wuchtig, recht blutig und hart gefällt es dem Action-Freund eben sehr gut. Dazu gefallen auch die Seitenhiebe auf Online-Games und die Internet-Community vor allem den Kennern, so z.B. das Einbauen des "Teabagging".
Die Story des Films ist zwar eher zweckmäßig in die Action eingegliedert worden und liefert wenig neue Erkenntnisse. Der Erfinder ist in jedem Fall der Böse und die Anwender sind in der Regel dumme Anwender die nicht wirklich wissen wie ihnen geschieht und zu wenig nachdenken. Trotz allem weiß auch die Story in ihrer Beschränktheit zu gefallen. Echte Überraschungen darf man hier aber weiß Gott nicht erwarten.
Insgesamt gefiel mir "Gamer aber recht gut. Der Film überzeugt als das was er sein möchte, ist eine zielsichere Steigerung der heutigen Online-Welt und stellt diese schön überspitzt in ihrem möglichen nächsten Extrem dar. Dazu gibt es wuchtige Action, überzeugende Darsteller und einen modernen, peppigen Stil der alles schön untermalt. Sicher kein Super-Hit aber in jedem Fall ein gelungener Action-Streifen mit pfiffiger Botschaft.
7/10
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