Julie & Julia

Julie & Julia

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Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Nora Ephron

Darsteller: Meryl Streep
Amy Adams
Stanley Tucci
Chris Messina
Linda Emond
Helen Carey
Mary Lynn Rajskub
Jane Lynch

Inhalt@OFDB

"Julie & Julia" erzählt direkt 2 wahre Geschichten, wie der Vorspann des Films aufklärt, und Nora Ephron, die erfahrene Regisseurin romantischer Komödien wie "Sleepless in Seattle" oder "Harry and Sally", hat sich damit schon eine kleine Bürde aufgehalst. Anstatt lediglich die Geschichte über den einjährigen Kochmarathon der 30 jährigen New Yorkerin Julie(Amy Adams) im Jahre 2002 zu zeigen, die ein berühmtes Kochbuch der amerikanischen Kochikone Julia Child(Meryl Streep) nachkocht, erzählt sie in ihrem neusten Film parallel noch wie eben diese Julia Child im Paris des Jahres 1950 die Liebe zum Kochen entdeckte.
Was sich zunächst nach einem hoffnungslosen Unterfangen anhört, da der Film laufend runde 50 Jahre hin und her springen muss, entpuppt sich im Film an vielen Stellen als äußerst geschickt miteinander verzahnte Geschichte. Beide Köchinnen haben vieles gemeinsam und einige Szenen im Leben der 2 Frauen ähneln sich recht stark. Sehr irritierend ist es aber zunächst dennoch.
Man fängt zu Beginn zunächst auch schnell an die Szenen im Jahr 2002 zu bevorzugen, da Meryl Streep ungewohnt aufgesetzt spricht und spielt. Schnell begreift man aber, dass dieses sehr ungewohnte und seltsam wirkende Schauspiel eine fast perfekte Kopie der echten Julia Child ist. Ein Ausschnitt aus "Saturday Night Life" mit Dan Aykroyd, der eine Julia Child Parodie abliefert, zeigt dies im Film an einer Stelle auch unmissverständlich.
Je weiter der Film fortschreitet, desto mehr fängt man an die Erzählung im Paris der 50er Jahre der Story in New York vorzuziehen. Dies liegt in erster Linie einfach daran, dass die Chemie zwischen Meryl Streep und Stanley Tucci um ein vielfaches besser ist als zwischen Amy Adams und Chris Messina. Einen klaren Vorsprung kann sich die Julia Child Geschichte aber nie erarbeiten und beide Geschichten haben im Film ihre Daseinsberechtigung.
Dadurch das der Film aber kein besonderes Ziel ansteuert, außer das nach 365 Tagen das Buch durchgekocht sein muss, bleiben große Überraschungen in der Erzählung aus. So passiert es an vielen Stellen, dass der Film vor sich hinplätschert und sich erst nach einigen Minuten wieder fängt um die Story voranzutreiben. Seltsam aufgesetzt wirken auch sämtliche Bezüge zu 9/11 und den Terroranschlägen in New York. Das hätte sich der Film wirklich verkneifen können.
Ansonsten ist "Julie & Julia" aber ein unterhaltsamer Tatsachenbericht zweier Frauen und der Liebe zum Kochen. Mit einer halben Stunde weniger Laufzeit und etwas mehr Humor wäre hier aber ganz klar mehr drin gewesen.

7/10