The Lovely Bones – In meinem Himmel

The Lovely Bones – In meinem Himmel

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Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Peter Jackson

Darsteller: Mark Wahlberg
Rachel Weisz
Susan Sarandon
Stanley Tucci
Saoirse Ronan
Michael Imperioli

Inhalt@OFDB

Mit Peter Jackson stehe ich immer wieder auf Kriegsfuß. Ich liebe seine frühen Werke wie "Braindead" oder "Bad Taste", auch "The Frighteners" oder "Heavenly Creatures" find ich recht gelungen. Seine berühmte "Lord of the Rings" Trilogie allerdings habe ich immer noch nicht ganz zu Ende geguckt, war aber beim ersten Schauen von Teil 1 und 2 schon alles andere als begeistert. Die Filme stehen immer noch auf meiner "Must watch" Liste, aber ich glaube eine Liebe wird da nicht mehr entstehen.
Er stand nun nach "Lord of the Rings" wie viele schon vor ihm vor einer Wand. Was kann jemand als nächstes für einen Film drehen, der nun quasi schon alles erreicht hat? Er entschied sich damals für "King Kong", ein weiteres Mammutprojekt was ihm im Prinzip auch geglückt ist, abgesehen von extrem viel CGI und Überlänge. Nach diesen 4 gigantischen Projekten, besonn er sich wieder etwas auf seine alten Stärken, zumindest vom Genre her, und begab sich an die Verfilmung des Buches "In meinem Himmel" bzw. "The Lovely Bones". Aufgrund reichlich vorhandener Himmelswelten, die im Kopf des Leser wunderbar funktionierten, galt das Buch, wie viele Bücher vor ihm("Lord of the Rings") auch, als praktisch unverfilmbar. Doch Jackson wäre nicht Jackson, wenn ihn das abhalten würde.
Doch zugunsten einer besseren Verfilmbarkeit, machte er aus einem Drama einen Thriller mit Drama-Elementen. Noch erschreckender ist aber letztendlich, dass der Thrilleranteil des Films fast das einzige ist was im Grunde wirklich gut funktioniert. Aber der Reihe nach, kurz zum Inhalt: Die 14 jährige Susie Salmon wird eines Tages von ihrem irren Nachbarn(genial: Stanley Tucci) um die Ecke gebracht. Die Polizei ist ratlos wer der Täter ist, auch die Leiche ist nicht auffindbar. Die Eltern(Rachel Weisz, Mark Wahlberg) sind völlig am Boden.
Susie lebt nun in einer Himmelswelt, bzw. in ihrem Himmel. Die Umgebung ändert sich ständig und alles erstrahlt in den schrillsten Farben. Mal läuft sie in einem Wald oder auf einer Wiese, dann am Meer, kurzum eine sehr fantastische Welt. Doch sie hat von dort aus auch begrenzte Möglichkeiten mit der Welt der Lebenden zu kommunizieren. Dies nutzt sie, um ihre Familie in Richtung ihres Mörders zu treiben.
Der Film spielt also an zwei Orten. Im Amerika der 70er, denn da lebte Susie mit ihrer Familie, und eben in der Himmelswelt in der Susie momentan "lebt". Das Amerika der 70er ist Jackson ganz gut gelungen. Faszinierend zwar, dass die Coens("A Serious Man") mit weitaus weniger Budget eine noch bessere 70s Atmosphäre hinbekommen haben, aber Jacksons 70er Jahre sind ebenfalls gelungen, auch wenn sie sich doch etwas zu wenig von Heute unterscheiden. Kritisch stand ich aber die ganze Zeit der Himmelswelt gegenüber. Klar, dass hier fast zu 100% auf CGI zurückgegriffen wird, aber wirklich was anfangen konnte ich mit dieser Idee zu keiner Zeit, vorallem auch weil der Film fast vollständig auch ohne diese Ebene funktionieren würde.
Auch ist oft nie klar, worauf Jackson letztendlich den Fokus legt in der Erzählung. Die Trauer der Eltern kommt trotz guter Darsteller nie so ganz durch, außer das die Mutter irgendwann einfach abhaut. Doch Dialoge oder wirkliche Schlüsselszene sucht man lange Zeit und auch meist vergeblich, dabei hatte Jackson mit seinen Stars etliche Möglichkeiten dazu. Auch die Zerrissenheit des Mörders wird nur angedeutet. Ansonsten ist aber die Darstellung von Tucci eines der echten Highlights im Film und so ist der interessanteste Charakter, wie so oft in den letzten Jahren, ein durchweg Böser.
Ganz gelungen und spannend wird der Film in den Thriller-Momenten. Hier wird gekonnt Spannung aufgebaut und Jackson inszeniert hier wirklich gut. Schwach wird es somit leider in fast allen anderen Szenen des Films. Was Jackson bei "Heavenly Creatures" noch federleicht inszeniert hat, fällt ihm hier unheimlich schwer. Trauer, Drama, Tragik, Gefühle, all das fehlt entweder oder wird nur sehr ungeschickt in die Geschichte eingebracht. So langweilt man sich ein ums andere Mal, da die Szene zwischen den Thrillerszenen oft unheimlich inhaltsleer daherkommen.
Im Grunde wirklich Schade. Als die Ankündigung damals die Runde machte, das Jackson diese Geschichte verfilmen wollte, dachte ich das wäre eine sichere Kiste. Die Story klang interessant und passte auch recht gut zu Jackson, da ich vor allem eben an "Heavenly Creatures" dachte. Leider hat sich Jackson mit der Geschichte aber übernommen oder war bei der Inszenierung in einem kreativen Loch gefangen, aus dem er sich auch in der Post-Produktion nicht ganz befreien konnte. So reicht es nur zu einer:

5/10