Ninja Assassin

Ninja Assassin

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Erscheinungsjahr: 2009
Regie: James McTeigue

Darsteller: Randall Duk Kim
Naomie Harris
Sung Kang
Rick Yune
Rain
Ben Miles
Shô Kosugi
Togo Igawa

Inhalt@OFDB

Das Ninja-Genre hatte seine Hochzeit in den glorreichen 80er Jahren. Mit Perlen wie "American Ninja" wurden dort die Kinosäle gefüllt und die Videothekenregale belagert. Doch schnell war dieser Hype auch wieder vorbei und auch wenn viele Fans noch Ninja-Filme sehen wollten gab es plötzlich nur noch alle Jubeljahre mal einen. Umso überraschender das nun in kurzer Zeit direkt 2 Filme zum Thema rauskamen. Der Direct-To-Video Kracher "Ninja" von Isaac Florentine und die Hollywood-Version mit Namen "Ninja Assassin" den ich hier bewerte.
Die ersten Trailer zum Film sahen ganz brauchbar aus, völlig overstyled zwar, aber doch brauchbar. Von den ersten Action-Szenen, die zu Beginn nicht lange auf sich warten lassen, war ich dann aber doch erstaunt und entsetzt zu gleich. Recht brauchbar choreographiert ist das Ganze zwar, doch mit dem Gallonenweise vorhandenen CGI-Blut, was wohl eindeutige Comic-Parallelen aufweisen sollte, konnte ich mich nicht anfreunden, vor allem wenn es so völlig unpassend daher kommt wie in diesem Film. Es wirkt ständig wie ein absoluter Fremdkörper im Film und ist einfach total daneben.
Nach einiger Zeit schafft man es zwar, sich etwas mit diesem "Effekt" anzufreunden, aber trotzdem macht es im Grunde jede Action-Szene kaputt, was gerade ab der Mitte des Films bis zum Ende hin schade ist, da hier wirklich einige sehr starke Szenen kommen u.a. Massenkämpfe des "guten" Ninjas Raizo gegen ganze Ninja-Horden.
Die Ninjas in den meisten Filmen waren einfach jahrelang trainierte Experten, aber immer noch Menschen in Verkleidung mit weltlichen Kräften. In "Ninja Assassin" wirken die Ninja aber wie etwas mysteriöses, was im Grunde erst befremdlich wirkt aber dann doch irgendwie seinen eigenen Charme entwickelt. Überall wo Schatten ist können sich die Ninja enorm schnell bewegen, auch mal von einer Sekunden auf die andere plötzlich hinter ihrem Opfer auftauchen. Auch das heilen von lebensbedrohlichen Wunden ist so gut wie kein Problem wenn man ein paar Stunden zeit hat regeneriert sich die Körper mit Ninja-Magie. Wenn Raizo gegen die Ninja-Horden kämpft flüstern diese auch meist im Akkord so Sachen wie "Traitor" oder "Kill the Traitor" was ziemlich geisterhaft daherkommt irgendwie aber eben doch seinen ganz eigenen Charme entwickelt weil es auch etwas ist, was man so nicht in einem Ninja Film vermutet hätte.
Die Story ist in Action-Filmen nie allzu wichtig aber kann den Unterschied ausmachen. Auch in "American Ninja" oder "Ninja" war die Story recht einfach gehalten trotzdem sind es gute Filme, eben auch wegen der Einfachheit der Story, denn es geht eben schnell zur Sache. So ist auch die Story in "Ninja Assassin" ziemlich flach geraten. Die Einführung zu Beginn geschieht recht plump, Charaktereinführung gibt es eigentlich gar nicht, ehe man sich versieht kamen schon 2 Action-Szenen.
Leider wird wird trotzdem versucht die Hintergrundgeschichte von Raizo mit Flashbacks bzw. Rückblenden aufzufüllen, was im Grunde ziemlich daneben geht denn Raizo und seine Vergangenheit ist dem Zuschauer völlig egal. Er war in einem Camp wo eine Ninja-Organisation Kinder zu Killern ausbildet. "Ja gut, wirklich traurig, können wir uns jetzt bitte wieder auf die wichtigen Szenen in diesem Film konzentrieren"? Doch der Film walzt die Rückblenden ordentlich aus und sie nehmen einen großen Teil der ersten Filmhälfte ein, ohne auch nur sehr geringen Mehrwert für den Rest des Films zu haben, außer das sich Raizo am Ende an seinem Ausbilder rächt. Ganz toll…
Gott sei Dank wird sich dann in der zweiten Filmhälfte fast ausschließlich auf spektakuläre Kämpfe konzertiert, die zwar das störende CGI-Blut haben aber ansonsten zumeist wirklich Spaß machen. Auch Fans von abgetrennten Körperteilen in Kämpfen kommen voll auf ihre Kosten.
Darstellerisch kann "Rain" der Raizo spielt recht gut überzeugen. Auch wenn er nicht so eine Wuchtbrumme ist wie Scott Adkins hat er doch einige nette Moves drauf. Überrascht war ich auch Ben Miles aus "Coupling" hier zu sehen. Doch die Nebenrollen hier im Film haben alle schon von Drehbuch wegen her nicht allzu viel Gewicht.
Der Film ist in und um Berlin gedreht worden und soll auch wirklich in Berlin spielen. Sehen tut man davon herzlich wenig bis gar nichts. Aus Berlin wurde per CGI US-Großstadt XYZ und obwohl der Film in Deutschland gedreht wurde gibt es in einer Aufnahme einen Schriftzug zu sehen, der zwar in Deutsch geschrieben ist aber keinerlei Sinn ergibt.
Soweit so durchschnittlich. Isaac Florentine wischt mit dem Film hier den Boden, denn sein Direct To DVD "Ninja" ist der um Klassen bessere Film mit weitaus weniger Budget. Trotzdem ist auch "Ninja Assassin" kein schlechter Film. Die Actionszenen sind gut gelungen, der Look ist auch recht nett und der mystische Touch der die Ninja umgibt ist stimmig und unheimlich. Trotzdem fehlt es einfach an Atmosphäre und die Story nervt stellenweise einfach nur.

6/10