Legion
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Scott Stewart
Darsteller: Paul Bettany
Dennis Quaid
Kevin Durand
Doug Jones
Tyrese Gibson
Kate Walsh
Der Trailer zu "Legion" vor einigen Monaten hat mich schwer überrascht. Das sah alles nach einem sehr ordentlichen Action-Film aus, dazu Engel in der Hauptrolle was immer einen schön mystischen Touch verleiht wie schon in "Gods Army/The Prophecy". Die Story erscheint zunächst auch recht interessant, teilweise gar logisch, bricht dann aber im Finale völlig in sich zusammen.
Der Film spielt die meiste Zeit in einem kleinen Diner am Rande eines Highways in der Wüste. Nach dem Angriff einer besessenen alten Dame("Your Baby will burn!"), kommt plötzlich ein seltsamer Typ in den Diner, Erzengel Michael. Sein Auftrag sollte es sein, Gott dabei zu helfen die Menschheit zu vernichten(da die Menschheit sowieso am Ende sei) und ein ungeborenes Baby zu töten das, warum auch immer, die Rettung der Menschheit sein würde. Er weigerte sich den Auftrag auszuführen, flog zur Erde, schnitt sich die Flügel ab, besorgte sich eine Wagenladung Knarren und verschanzt sich nun mit der Frau die das Baby gebären wird und den restlichen Diner-Besuchern im besagten Diner.
Die beschränkten Möglichkeiten des Ortes, die Abgeschiedenheit und die verschiedenen Charaktere im Diner erzeugen sofort eine spannende Atmosphäre, vergleichbar mit "Demon Knight" um im B-Film Genre zu bleiben.
Man ist gespannt wie sich diese Engels-Geschichte auflösen wird und was das denn nun alles überhaupt soll. Leider wird aus dem Ganzen aber zu wenig gemacht. Nach der Einführung samt einiger starker Action-Szenen, darf jeder ein paar Minuten lang einige Sätze zum Besten geben, die scheinbar dazu gedacht waren die Charaktere zu füllen, doch das geht völlig nach hinten los, da die Charaktere bis auf ihre Grundeigenschaften, die man auch vom Aussehen her erkennt, so gar nicht funktionieren wollen. Der Quotenschwarze, die Snobs, der einfache Machaniker, der Diner-Inhaber, die Schlampe. Alles Stereotype 0815 Figuren ohne Tiefe. Im Radio hört man von Städten die Angegriffen werden und wie das Militär sie verteidigt. Wie genial wären hier einige Szenen von angreifenden Engeln gewesen die sich mit der US-Army prügeln. Aber der Film weicht von seinem Dinger-Schauplatz nur noch im Finale ab.
Das Ganze Setting des Films funktioniert ab diesem Zeitpunkt aber weiterhin ganz gut. Der Diner wird weiter von besessenen Menschen angegriffen, die von den Diner-Gästen mit Kugeln durchsiebt werden. Irgendwann kommt dann Erzengel-Gabriel zu Besuch, da er den Auftrag von Gott erfüllen muss das ungeborene Baby zu töten. Hier erlebt der Film wohl seinen Höhepunkt, der Kampf Michael gegen Gabriel ist recht gelungen, könnte aber auch weitaus besser sein. Doch kurz danach fällt der Film brutal "aus allen Wolken". Die Story die sich nun bis zum Ende entwickelt ist völlig an den Haaren herbeigezogen, unlogisch und wirkt ordentlich zurecht gebogen kurzum: Einfach richtig mies.
Die Story des Films war den ganzen Film über schon kaum existent, lebte aber von der Prämisse "wir müssen in diesem Diner durchhalten bis das Baby kommt". Das funktionierte damals in "Assault on Precinct 13" schon, das funktioniert heute genau so gut. Aber mit dem ganzen Engels-Hintergrund erwartete man schon am Ende ein befriedigendes Ende, doch das was man hier serviert bekommt passt hinten und vorne überhaupt nicht zusammen.
Somit bleibt ein atmosphärisch recht gelungener Film übrig, der nicht so schlecht ist wie er von vielen gemacht wird. Das die kaum existente Story so in den Dreck gefahren wird ist zwar enttäuschend, aber trotzdem gab es bis dahin einige gelungene Szenen zu sehen und die Grundidee ist ziemlich gelungen. Das Problem ist ähnlich wie in "Daybreakers" schon. Die Grundidee stand, die Story die dann drumrum gestrickt wurde ist einfach zu wenig.
6/10
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