The Messenger
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Oren Moverman
Darsteller: Woody Harrelson
Jena Malone
Ben Foster
Samantha Morton
Eamonn Walker
Gaius Charles
Das Attribut "noch ein Irakfilm" passt auf das Regiedebüt von Oren Moverman nur bedingt. "The Messenger" zeigt den Alltag von 2 Soldaten(Woody Harrelson und Ben Foster) die den Familien von verstorbenen Kameraden die traurige Botschaft überbringen müssen. Der Film beginnt recht unkonventionell und erfrischend anders und dieses leicht augenzwinkernde trifft man immer wieder an, was dem Film auch jedes Mal sichtlich gut tut.
Auch die schon oft gesehen "Routine" wenn 2 Soldaten zu einem Haus gehen und dort militärisch genau vermittelt das der Sohn gestorben ist(z.B. in "We were Soldiers"), wird hier wohl fast zum ersten Mal wirklich realistisch dargestellt. Selbst Steve Buscemi hat sich hier als zu einer Cameo-Rolle hinreißen lassen.
Doch der Film baut nach dem gelungenen Start eine Komponente ein mit der ich nicht ganz warm wurde. Der Ben Foster-Charakter baut eine Beziehung auf zu der Frau eines verstorbenen Soldaten. Die Beziehung ist zu jedem Zeitpunkt eher platonischer Natur und führt wie man sich denken kann zu keinem rechten Ziel. Es entwickelt sich schnell eine Freundschaft, beide scheinen wohl auch mehr zu wollen aber beide trauen sich andererseits auch nicht. Dieses ganze Geplänkel wirkte auf mich etwas aufgesetzt im Film ist aber für die Charakterentwicklung von beiden nicht unwichtig. Trotzdem liegen hier klare Schwächen.
In den letzten 30-45 Minuten dreht der Film dann aber nochmal auf und zeigt Foster und Harrelson recht losgelöst aufspielend ohne die Grenzen die sie in ihrem "Job" im Zaun halten. Hier liegen meines Erachtens nach die wahren Stärken des Films, und nicht etwas in der bewusst seltsam wirkenden, aufkeimenden Beziehungskiste. Wie die 2 die Ex-Freundin von Foster auf ihrer Hochzeit besuchen ist einfach herrlich und irgendwo auch traurig zugleich.
"The Messenger" ist wie ich finde kein besonders außergewöhnlicher Film, dazu bin ich auch zu wenig anfällig für die Ganze Thematik, aber für ein Erstlingswerk ist der Film überzeugend gelungen. Inszenatorisch durchweg solide ohne Überraschungen aber mit gelungenem Drehbuch und reichlich Fingerspitzengefühl. Knappe:
7/10
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