Defendor
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Peter Stebbings
Darsteller: Woody Harrelson
Kat Dennings
Sandra Oh
Elias Koteas
Lisa Ray
Michael Kelly
Kristin Booth
Im Trailer ein wenig als lustige Superhelden-Parodie verkauft, ist "Defendor" mit Woody Harrelson mehr die bittertraurige Version von "Kick-Ass". An den Stellen bei denen "Kick-Ass" mit Action oder beißender Satire antwortet, steht bei "Defendor" die traurige Realität. Der Film erzählt die Geschichte von Arthur, der sich eine Superhelden-Verkleidung überzieht, Unrecht auf den Straßen aufspürt und helfend zur Tat schreitet. Doch sein Hautpziel ist die Suche nach Captain Industry, da dieser seine Mutter getötet haben soll. Wer genau Captain Industry ist weiß er leider nicht und die Prostituierte der er hilft kann ihm da auch nur bedingt weiterhelfen.
Näher als Woody Harrelson mit seiner Rolle des etwas zurückgebliebenen Arthur war wohl bisher keiner am Bild dessen wie ein Superheld wohl im echten Leben aussehen könnte. Man muss wohl wirklich ein bisschen verrückt sein der wirklichen Kriminalität die Stirn zu bieten und wirkliche Chancen hat man nicht.
Der Film jongliert wunderbar auf dem schmalen Pfad Mitleid für Arthur zu empfinden und ihn nicht zur Witzfigur zu verkaufen. In der Charakterzeichnung dieser Figur liegen die größten Stärken des Films, alle anderen Charaktere fallen dahinter leider etwas ab.
Die Story an sich ist gut strukturiert, konzentriert sich voll auf Arthur und verwendet nur die absolut nötige Zeit auf seinen Krimi-Subplot um den sich Arthurs Geschichte reiht. Der Film spielt mit Rückblenden und Träumen und läuft letztlich auf einen unvermeidbaren Höhepunkt hinaus den man sich so ähnlich schon ausgemalt hatte.
Für ein Erstlingswerk ist "Defendor" sehr gut geworden. Ein gut geschriebenes Drehbuch wurde grundsolide umgesetzt. Es wird weitestgehend auf extravagante Kamerafahrten verzichtet, Close-Ups und Standaufnahmen bestimmen den Film, was völlig in Ordnung ist für ein Drama und niemals negativ auffällt. Die wenigen Actionszenen sind ebenfalls gut inszeniert. "Defendor" ist ein Film der ans Herz geht, spätestens am Ende. Zwar sind bis auf Arthur die anderen Charaktere eher flach gezeichnet, aber bei Arthur gelingt es wirklich das der Zuschauer mitfühlen kann und dies auch tut. Ich gebe eine knappe:
8/10
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