Flags of Our Fathers
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Ryan Phillippe
Jesse Bradford
Adam Beach
John Benjamin Hickey
John Slattery
Barry Pepper
Jamie Bell
Paul Walker
Robert Patrick
Da ich momentan die US-Serie "The Pacific" gucke, die sich in 10 Folgen dem gesamten Krieg zwischen Japan und den USA widmet, war es nun wohl der richtige Zeitpunkt sich auch an das Kriegs-Epos von Clint Eastwood heranzutrauen.
Eastwood erzählt in 2 Filmen die Schlacht um die Insel Iwo Jima, die gemeinhin als die härteste Schlacht des Kriegs gilt und auch die einzige war in der die Amerikaner mehr Verluste zu verzeichnen hatten als die Japaner. Das besondere an Eastwoods Herangehensweise ans Thema ist, das er die Schlacht im ersten Film aus Sicht der Amerikaner erzählt, um sich im zweiten Film dann in Gänze den Japanern zu widmen. Damit ist er einer der ersten die einen Kriegsfilm einmal nicht aus der immer gleichen Sicht der Amerikaner erzählen.
"Flags of Our Fathers" bietet für einen Kriegsfilm eine gar nicht mal uninteressante Geschichte abseits des Schlachtenwahnsinns. Das bekannte Bild auf dem 6 amerikanische Soldaten eine
US-Flagge auf Iwo Jimo hissen, wird als Grundlage des Films genommen und die Entstehung dieses Bildes wird hinterfragt. Wie sich schnell zeigt ist die eigentliche Entstehung weitaus unspektakulärer als wie einem die Medien, die das Bild damals wirksam einsetzten, eigentlich verkaufen wollten.
Die Hauptfiguren des Films sind die Personen die die Flagge hissten, zumindest ein Teil von ihnen. Nachdem das Bild populär wurde, durften alle die auf dem Bild sind, in die Heimat zurück um dort als Helden gefeiert zu werden. Doch es waren gar nicht mehr all am Leben die zur Zeit des Bildes die Flagge hissten und so mussten für die Medien andere Soldaten auserkoren werden, die die Plätze der Gefallenen einnehmen sollten. Da man auf dem Bild keine Gesichter erkennt, war das eigentlich kein Problem.
Doch Geschichte wird immer verstrickter und ist, so simpel es eigentlich klingt, im Grunde sehr brisant und spannend, da man wieder einmal sieht wie leicht sich Menschen manipulieren lassen. Das simple Fahne hissen auf einer Insel die zu dem Zeitpunkt noch lange nicht erobert war(35 Tage Kampf lagen noch vor den Soldaten), sorgt für Begeisterungstürme und Erleichterung im Heimatland, doch zu welchem Preis? Die neuen Helden werden durch die Medien durchgereicht, müssen Gelder beschaffen da die Army chronisch pleite ist und kommen mit dem völlig unverdienten Ruhm mal mehr mal weniger gut klar. Das schlimmste Schicksal hat wohl der indianisch stämmige Soldat Ira Hayes, der schnell damit beginnt seine Gedanken und sein Unwohlsein ob des falschen Ruhms(er war gar nicht wirklich auf dem Foto drauf) in Alkohol zu ertränken.
Aber neben all der Handlung um die Flagge und die Entstehung des Bildes, kommen auch intensive Kampfszenen nicht zu kurz. Besonders die Erstürmung des Strandes von Iwo Jima ist intensiv und schockierend gefilmt und packt den Zuschauer direkt da wo es weh tut.
Schauspielerisch setzt der Film in den Hauptrollen auf verhältnismäßig junge, unverbrauchte Gesichter, verpackt in kleineren Nebenrollen erblickt man aber auch bekanntere Schauspieler wie Robert Patrick, David Rasche oder Barry Pepper. Ein jeder kann in seiner Rolle überzeugen und weiß meist die Gefühlslage seines Charakters sehr gut zu vermitteln.
Insgesamt kann Eastwood dem Genre mit "Flags of our Fathers" sicher keine völlig neue Richtung geben, dazu ist der Film eben doch aus vielen bekannten Versatzstücken zusammengebaut. Doch mit der interessanten Hintergrundgeschichte, die eben doch anders ist als vieles was einem sonst in Kriegsfilmen als Handlung serviert wird, weiß "Flags of our Fathers" sehr gut zu gefallen.
8/10
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