Licence to Kill – Lizenz zum Töten

Licence to Kill – Lizenz zum Töten

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Erscheinungsjahr: 1989
Regie: John Glen

Darsteller: Timothy Dalton
Carey Lowell
Robert Davi
Talisa Soto
Anthony Zerbe
Frank McRae
David Hedison
Wayne Newton
Benicio Del Toro
Anthony Starke
Everett McGill
Desmond Llewelyn

Inhalt@OFDB

"Licence to Kill" markiert direkt mehrere Punkte im Bond-Franchise. Der damals schwächste Kassenerfolg der Reihe. Daraufhin folgte die längste Pause(6 Jahre) und Bond-Darsteller Timothy Dalton hörte nach 2 Filmen wieder auf mit der Rolle.
Auf der anderen Seite steht "Licence to Kill" aber auch für den realistischsten und bodenständigsten Film der Reihe, auch wenn er sich doch nicht ganz traut alle Serien-Prinzipien über Bord zu werfen, was stellenweise zu einer unschönen Vermischung der neuen und der alten Richtung führt.
Bond ist, nach dem Mord an Felix Leiters Frau und dem versuchten Mord an Leiter, auf persönlicher Vendetta. Er wendet sich vom Vaterland ab, flieht vor dem MI6 als M ihm seine Licence to Kill entziehen will und zieht gegen einen Drogenbaron in den Krieg. Eine Rache-Story als Basis eines Bond-Film? Warum nicht!
Aber irgendwie fühlt sich das alles nicht wie Bond an. Klar, jetzt werden einige Sagen: Bond kann doch nicht immer gegen größenwahnsinnige Bösewichte Kämpfen und dabei abgefahrene Gadgets aus Q’s Trickkiste einsetzen. Nein, das stimmt auch, aber "Licence to Kill" fühlt sich dabei mehr wie ein "Die Hard" oder eher noch ein "Lethal Weapon" an, als wie ein James Bond Film. Insgesamt wirkt das Teil einfach wie ein typischer Action-Film. Wenn man einen Bond-Film sieht, will man aber keinen normalen 80s Actionfilm sehen, sondern der Film soll etwas besonderes sein, doch das fehlt bei "Licence to Kill".
Nichts desto trotz weiß der Film zu gefallen. Die Action-Szenen, besonders zu Beginn und am Ende, sind spektakulär und hochexplosiv. Auch ist der Film wohl ganz bestimmt der brutalste aus der Reihe, wenn hier Menschen von Haien zerbissen werden oder in Druck-Kammern der Kopf zum platzen gebracht wird, traut man seinen Augen kaum das dies ein Bond-Film ist.
Die Story ist leider nicht allzu spannend. Schön ist wie Bond den Bösewicht und seine Handlanger gegeneinander ausspielt und Misstrauen streut ähnlich wie der Punisher im 2004er Film "The Punisher".
Eine ganze Reihe bekannter Schauspieler hat sich ebenfalls in den Film verirrt. Ein junger Benicio Del Toro als Bösewicht, Everett McGill aus Twin Peaks und der Las Vegas Sänger Wayne Newton als völlig überzeichnete Karikatur eines TV-Priesters.
Insgesamt hatte ich wohl zu große Erwartungen. Ich hatte bislang angenommen, dass "Casino Royale" Konzept wäre hier 20 Jahre vorher schon angewendet worden, aber damals war man sich einfach uneins ob man so dermaßen die Sau raus lassen darf, und hielt sich ausgerechnet an den falschen Stellen zurück, was am Ende eine etwas seltsame Mischung ergibt, die zwar unterhält aber eben nicht ganz dass ist was man sich drunter vorstellt.

7/10