The Patriot – Der Patriot
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Roland Emmerich
Darsteller: Mel Gibson
Heath Ledger
Joely Richardson
Jason Isaacs
Chris Cooper
Tchéky Karyo
Rene Auberjonois
Lisa Brenner
Tom Wilkinson
Donal Logue
Leon Rippy
Adam Baldwin
Ich bin von Haus aus kein großer Fan der typisch epischen Filme. Bis auf "Gladiator" lassen mich diese Filme, wie "Kingdom of Heaven", "The Last Samurai" oder "King Arthur" oft eher kalt. Zu lange Laufzeit, Schwarz/Weiß Malerei und die Reduzierung der Gesamthandlung auf wenige Figuren, machen es mir schwer diese Filme als historisch gelungene (Unterhaltungs-)Filme anzusehen. "Gladiator" packte mich da immerhin noch voll mit seiner Erzählung, da diese einfach knackig und spannend war.
Auf der einen Seite haben diese Filme jede Menge eben dieser typisch epischen Szenen zu bieten, seien es große Schlachtengemälde oder Sachen die man aus den Geschichtsbüchern kennt, auf der anderen Seite gibt es aber eben meist reichlich Pathos und 08/15 Geschichten obendrauf.
"The Patriot" von Roland Emmerich ist wohl das beste Beispiel für eines dieser epischen Geschichtsdramen, welches das Thema (hier: Revolutions-Krieg) auf ein paar Fakten(hier: das Rachemelodram eines Mannes) reduzieren. Ich hatte ja nun wirklich keine akurat gezeichnete Ausführung des Kriegs erwartet, aber die Story des Films ist wirklich keine seiner Stärken, gerade für einen Film der eben nicht so korrekt vorgeht sondern Vornehmlich unterhalten will.
Vor Klischees triefend, ausgestattet mit dem einem Oberbösewicht(der im Filmverlauf durchs Drehbuch immer noch viel böser gemacht wird) an dem sich natürlich im Finale in Zeitlupe gerächt wird. Klar, so ähnlich gibts das auch in "Gladiator", aber dort nicht vor dem Hintergrund eines der größten Kriege Amerikas.
Dazu gibt es aufgesetzte Rassismuskritik, wirklich übel dargestellte Briten und ein geheucheltes feiern der Franzosen, die wie jeder weiß, von den Amerikanern sonst ständig als die größten Feiglinge Europas bezeichnet werden. Aber okay, es ist nunmal ein Hollywoodfilm.
Die Stärken liegen, wie vermutet, in den wirklich beeindruckenden Schlachten- und Actionszenen. Was hier an Zunder hochgeht, ist wahrlich ein Fest und gibt einen schönen Eindruck wie die Schlachten damals ausgesehen haben können.
Leider ist der Film für das bisschen Handlung einfach viel zu lang, in der Extended Version sowieso. Die Story verläuft nicht nur einmal fast komplett im Sande, der Spannungsbogen funktioniert schon während der ersten Stunde überhaupt nicht mehr und ab Stunde 2 betet man eigentlich nur noch dem Ende entgegen. Das Finish überzeugt dann nochmal mit einer stark inszenierten Schlacht.
Insgesamt in jedem Fall um Klassen besser als die Weltuntergangsfilme die Emmerich seitdem zelebriert, aber trotz Popcornfilm-Attitüde weit vom Unterhaltungsfaktor eines "Independence Day" entfernt und nicht im Ansatz in den Dramatikregionen von einem "Gladiator". Es fehlt einfach die Dramatik und eine wirklich packende Story. Zwar entschädigen der starke Soundtrack von John Williams, die gelungenen Schauspieler und die fesselnden Gefechte für die schwache Erzählung, aber mit diesem Geschichtsthema im Hintergrund, wäre viel mehr drin gewesen. "Braveheart" zeigt wie es richtig geht. Knappe:
7/10
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