Days Of The Dead 3 – Evilution
Originaltitel: Evilution – Erscheinungsjahr: 2009 – Regie: Name Chris Conlee
Darsteller: Eric Peter-Kaiser, Sandra Ramírez, Tim Colceri, Noel Gugliemi
Filmkritik: Tjaja, die deutsche Titelschmiede. „Days Of The Dead 3: Evilution“. So einen Titel muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Aber die Hauptsache ist natürlich, man hat einen bekannten Namen und kann sich an ihn klammern. Vielleicht greifen ja Freunde des Namens eher zu, anstatt sonst auf irgend einen Zombiefilm zuzusteuern.
Das im Kaufhaus unter Filmnormalos so etwas zieht glaube ich aber leider weniger, denn in den letzten paar Jahren haben wir hier in Deutschland so eine Art Peinlichkeits-Trilogie der neuen Zombiewelle aufgebaut. Angefangen mit dem gelackten, hirntoten (man vergebe mir diesen Gag) Remake des Original Romero-Überklassikers, dann kam der irritierend andere (aber leider nicht gute) Schnellschuss „Day Of The Dead 2: Contagium“ raus, bevor nun schnell ein „s“ hinter den „Day“ geklatscht wurde und uns mit „Evilution“ der dritte Teil dieser schlechten Trilogie entgegenspringt.
Oh, habe ich damit etwa die generell Bewertung dieses Films schon vorab verraten? Keine Sorge, von hier an wird es kurz und relativ schmerzlos. Erste Szene: Eine Forschungsstation im Irak, wo man mal wieder zombietypischen Mist gebaut hat, das Chaos bricht aus, der Assi vom Crazy Doc mit einer Probe des Zombie-Serums abhaut uuuund Schnitt, einige Zeit später in einem ranzigen Wohngebäude absteigt, um in einem muffigen Kellerloch mit zwei, drei Apparaturen weitere „Forschungen“ zu betreiben. Dabei verliebt er sich in eine nach „Ich wär so gerne Eva Mendez, aber kann leider nicht schauspielern“ aussehende Lady, während er sich drei Gangster-Spackos erwehren muss, von denen einer ziemlich passend „Random“ heißt.
Ziemlich „random“ ist nämlich auch der Rest des Streifens, wenn ein Militärheini auf unseren „Helden“ angesetzt wird um das Mittelchen in Sicherheit zu bringen, dass dieser wie der letzte Depp immer bei sich rumliegen lässt. Eines Tages kommt natürlich ein Junkie des Wegs und nimmt natürlich dieses Mittelchen mit um sich natürlich in einen Zombie zu verwandeln. Eigentlich haben wir dann mit dem abgeschlossenen Hotel auch wieder eine sehr gleiche Ausgangslage wie „Die Horde“, aber anstatt wenigstens noch dumpfbackige Action abzufeiern kommt „Evilution“ über ein paar nette Gags nicht hinaus, nimmt immer wieder leicht fahrt auf, nur um Sekunden später immer wieder komplett die filmische Vollbremsung einzulegen. Das der Zombievirus dann ein intelligenter Alienvirus mit eigenem Bewusstsein ist, wird auch mal schnell enthüllt, aber wer sich irgendwas davon erhofft, der sitzt vor dem falschen Film. Der eigentlich coole Armee-Typ der Jagd auf das Serum machen sollte wird nebenbei erledigt und wir steuern auf einen tumben Showdown zu, der natürlich auch noch ein „es kann gut ne Fortsetzung geben“ Ende parat hält samt mysteriösen Twist, der um den Hotel-Besitzer kreist, der wohl irgendwie auch nicht das ist, was er vorgibt zu sein.
Spätestens dann ist man aber so gelangweilt, dass man wohl eher ne Mütze Schlaf nimmt, anstatt sich auf eine Fortsetzung zu freuen. Das Einzig wirklich bittere beim Film ist dann, dass eigentlich die Ausgangslage für einen kleinen, netten Zombiestreifen für Zwischendurch gegeben wären, würde der Film eben nicht alle paar Minuten die Handbremse ruckartig anziehen. Apropos „anziehen“: Es gab wohl, glaube ich, selten eine keuschere Sexszene in irgend einem Film, es hätte mich nicht gewundert, wenn die Charaktere sogar dafür noch mal extra mehr Kleidung angezogen hätte, SO keusch ging es hier zu.
Wer nur einen kleinen Splatterquickie haben will, der ist auch ziemlich fehl am Platz, manchmal wird es blutig, aber mehr als „um die Ecke zerren und Blut wird an die Wand geklatscht“ kommt meist nicht dabei raus.
Fazit: Zombies schnell, Film lahm, Titel merkwürdig, weiter geht es auf der Suche nach gelungenen Zombiestreifen. Aber bei Titeln mit „Day Of The Dead“ im Namen sollte man aufpassen, wenn nicht groß der Name „George A. Romero“ darüber steht.
Filmbewertung: 4/10
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