Resident Evil 4 : Afterlife
Originaltitel: Resident Evil: Afterlife 3D – Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: Name Paul W.S. Anderson
Darsteller: Milla Jovovich, Ali Larter, Wentworth Miller, Kim Coates, Shawn Roberts
Executor (18.09.2010):
Filmkritik: „Resident Evil 4“, was habe ich erwartet? Action, Action, Zombies und eine hübsche Milla Jovovich, die sich vielleicht auch mal wieder nackig macht.
Bis auf Letzteres habe ich auch alles bekommen, denn die Milla ist zwar immer noch süß wie Erdbeergelee auf Kandiszucker, aber hier nicht so frei wie noch in den Vorgängern. Ansonsten? Nach Teil 3 hat Alice ja eine schöne Klon-Armee ihrer selbst, die auch erst einmal gegen Umbrella-Bösewicht Wesker eingesetzt wird. Das macht dann auch bereits die erste Viertelstunde aus, die schlicht ein Klon des Matrix-Lobby-Shootouts ist und satte 3D Effekte mit Non-Stop-Action abfeiert.
Nach dieser Bond’esquen Anfangssequenz geht dann die Story los, Claire und K-Mart aus dem dritten Teil wurden wohl verschleppt, Claire wird wiedergefunden mit Amnesie und Techno-Parasit, aber bevor es mehr Erklärungen gibt wird auch schon in LA gelandet, wo seinerseits ein paar Typen das „Dawn“-Remake wohl ziemlich genau nachspielen wollten und nun Milla und Co. mit ihrem großen „Help us!“ Schild auf dem Dach ihres besetzten Knastes anlocken. Immer noch im Knast sitzt hier auch Chris rum, der aber einen Ausbruchsplan hat, den man wohl mit diesem Hintergrund nicht noch mehr Typ-Casten konnte als mit Wentworth „Prison Break“ Miller. Das plötzlich ein riesiger Monstertyp mit Axt, der extrem an "Pyramid Head" aus "Silent Hill" erinnert (aber trotzdem auch bereits in „Resident Evil 5“ auftauchte), sowie Zombies mit "Reaper’schen-Blade 2-Gesichtstentakeln" auftauchen, wird dann auch von niemandem hinterfragt, Action ist angesagt. Ganz viel Action sogar. Das Meiste davon in Slow-Mo, um auch den letzten Tropfen aus dem 3D-Format zu pressen und bevor man fragen kann was passiert, geht es auch schon mit riesigen Schritten dem finalen „Matrix“-Kampf mit Wesker entgegen.
Wow. „Die „Resident Evil“-Crew spielt das „Dawn of the Dead“-Remake nach und setzt ansonsten fast komplett auf „Matrix“-Action, denn die meisten werden wohl nach etwa zehn Jahren schon wieder vergessen haben, was da abging!“ ist mal meine Einsatzkritik zu „… Afterlife“. Und ich kann es noch einfacher machen: Wer sich nicht daran stört, dass hier eigentlich kaum bis gar nichts erklärt wird, während rundherum eine Actionorgie nach der anderen in sehr feinem 3D abgefeiert wird, der wird von „Resident Evil 4“ wohl ziemlich weggeblasen. Wer einen sinnvollen, mit richtigen Charakteren besetzten, in sich stimmigen Zombiefilm mit bedrohlicher Atmosphäre haben will, der sollte dann doch lieber auf einen anderen Film warten.
Für 90 Minuten Daueraction, die dank massig Slow-Mo-Einsatz und sehr ordentlichem 3D Effekt richtig Spaß machen, kann und sollte man sich „Resident Evil 4: Afterlife“ wohl geben. Besonders im Kino.
Spätestens auf DVD kann man dann aber wohl nicht mehr seine Augen davon abwenden, dass hier das Kino ernsthaft zur Jahrmarktsattraktion verkommt. Aber manchmal ist das ja auch gar nicht mal so schlimm…
7/10
Zur Bewertung: Für die Kinofassung in 3D gibt es volle sieben Punkte, schlicht und ergreifend, weil durch die Dreidimensionalität einfach eine ziemliche Gaudi von Film entsteht. Wer dann auch mit geklauten Szenen und Nonsens etwas anfangen kann, der darf wohl noch einen Punkt oben drauf legen. Auf DVD allerdings oder generell gesprochen: In 2D kann man sonst aber wohl erstmal einen, wenn nicht sogar zwei Punkte abziehen. Aber bis dahin: Wer mal einfach Lust auf eine 3D-Actiongaudi ohne den sprichwörtlichen Sinn und Verstand hat, sollte auf jeden Fall diesen Film IM KINO sehen.
C4rter (27.11.2010):
Der erste Trailer zum dritten Nachfolger im "Resident Evil"-Franchise hatte mich nicht all zu sehr begeistern können. Das ganze wirkte sehr künstlich, komplett auf den 3D-Jahrmarkteffekt ausgelegt und einfach ziemlich ausgelutscht. Trotzallem wollte ich mir auch diesen "Resident Evil" Film natürlich einmal ansehen, da mir auch die anderen 3 mehr oder weniger gut gefallen haben. Dies wurde nun, in der 2D Variante, nachgeholt.
Bereits kurz nach Filmstart war ich sehr überrascht. Fetzige Action, toller Hochglanz-Look und mein Lieblingsbösewicht aus der Spieleserie(Wesker). Schnell war klar, so schlecht kann der Film ja gar nicht sein. Nach dem Kickstart, der 15 Minuten anhält, bremst der FIlm aber zunächst wieder ab. Alice(Milla Jovovich) wird ihrer Superkräfte beraubt und Drehbuchautor und Regisseur Paul W.S. Anderson versucht irgendwie eine Story entstehen zu lassen. Dies gelingt mehr schlecht als recht, wirkt dann doch arg gestelzt und strotzt vor Logikproblemen. Vor allem, dass Alice sich als Mensch bis auf wenige Ausnahmen immer noch sehr übermenschlich verhält.
Abgesehen davon ist der Film aber auch in dieser Phase noch durchweg unterhaltsam. Gelungen eingestreute Actionsequenzen, der immer noch richtig tolle Look und die Tatsache das Anderson sehr viele Versatzstücke aus dem vierten und fünften Spiel einbaut, lassen über die schwache Story und die generell ziemlich platten Darsteller großzügig hinwegsehen. Richtig klasse vor allem, dass er den Executioner mit seiner riesigen Axt ebenfalls eingebaut hat. Für den Spielbezug ist, wenn auch nach Marke totaler Flickenteppich, also gesorgt.
Den 3D-Effekt habe ich ganz ehrlich in keiner einzigen Szene vermisst. 4,5 Szenen waren zwar offensichtlich auf 3D ausgelegt, der Film wirkt aber auch in 2D noch sehr gut, denn die Hochglanzoptik spricht einfach für sich.
Insgesamt konnte ich mich wirklich nicht beschweren. Der Film bietet 90 Minuten lang knackige Bilder, dufte Action und unterhält einfach sehr gut. Die Story wird zwar immer dämlicher und man packt sich mehrmals stöhnend an den Kopf, aber in der nächsten Szene bläst einem Regisseur Anderson dann wieder ein paar Zombieteile um die Ohren das es eine wahre Freude ist. Auf 3D kann man hier definitiv verzichten, auch wenn es sicher ein nettes Zusatzbonbon ist. Definitiv aber kein muss, der Film kann sich auch in 2D perfekt genießen lassen. Gute aber doofe Unterhaltung.
7/10
Doppel-Review-Notenschnitt: 7/10 |
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