Angriff der Riesenkralle
Originaltitel: The Giant Claw – Erscheinungsjahr: 1957 – Regie: Fred F. Sears
Darsteller: Jeff Morrow, Mara Corday, Morris Ankrum, Louis Merrill, Edgar Barrier, Robert Shayne, Frank Griffin, Clark Howat, Morgan Jones
Filmkritik: Einfach nur „WOW“! Der „Angriff der Riesenkralle“ wurde hierzulande erstmalig im November 1996 aufgeführt, was eine verdammte Schande ist, denn dieses urige Kleinod des 50s Monstermovies ist wohl mit das unfreiwillig Witzigste, was die erste Hochphase der amerikanischen Science Fiction-Viecher überhaupt zu bieten hat. Auch wenn das wohl der Grund sein dürfte, warum der Streifen „etwas“ gebraucht hat, um hierzulande überhaupt jemals gezeigt zu werden.
Die eigentliche Handlung, in der Radarexperte Mitchell (Jeff Morrow) irgendwas am Himmel sieht, was allerdings nicht vom Radar erfasst wird, was sich nachher als extraterrestrisches Terrorhühnchen entpuppt, wäre für sich genommen noch kein Schenkelklopfer-Garant, ABER…
…zu aller erst muss man natürlich das Design des Monsters erwähnen, dass aussieht wie ein Geier mit Glubschaugen und Irokesenfrisur. Eigentlich sollte Effektmaestro Ray Harryhausen das Viech in Szene setzen, aber aus Gründen von Sparsamkeit setzten die Macher dann auf ein nicht bekanntes, mexikanisches Effektstudio. Am Ende kam dann dieses Ungetüm dabei heraus, das man selber gesehen haben muss(!!)!
Der Kracher ist aber, dass auch abseits des ulkigen Monsters vielerlei Absurditäten auf den Zuschauer warten. Vom französischen Bauern mit Aberglaube, über einen natürlich immer gern mit Bomben werfenden General bis hin zum Love-Interest Sally, welches unser Mitch auch schon einfach mal angrabbelt und knutscht während es pennt, gibt es zig verschiedene Stereotypen mit Liebhab-Garantie. Alle kommen stets mit immer merkwürdigeren Theorien um die Ecke und reden generell ziemlich viel Quatsch, der aber von den Schauspielern ernst rübergebracht wird, was die großartige Komik des Ganzen noch unterstützt. Natürlich ist auch vieles deshalb witzig, weil der Film eben schon mehr als fünfzig Jahre auf dem Buckel hat und sich viele Vorstellungen und Normen geändert haben, dahingehend reift „The Giant Claw“ aber wie guter Wein, der Zahn der Zeit nagt nicht, sondern lässt den Film einfach immer noch absurder erscheinen. Apropos: Der außerirdische Geier wird im Original oftmals als „as big as a battleship“ beschrieben, auch andere Vergleiche mit einem Kampfschiff werden gerne genommen. Mein Tipp: Macht ein Trinkspiel draus! Jedes Mal, wenn jemand „Battleship“ sagt, muss einer gehoben werden. Ich kann garantieren, dass man dann am Ende des Streifens nur noch wenig mitbekommt.
Einzig das schnell durchgezogene Ende stört, nach all dem Aufbau und Gelächter hätte ein längerer, interessanterer Showdown den Film über alle Zweifel erhoben. So gibt es aber insgesamt die satte
Filmbewertung: 8/10
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