Synecdoche, New York
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Charlie Kaufman
Darsteller: Michelle Williams
Philip Seymour Hoffman
Catherine Keener
Jennifer Jason Leigh
Emily Watson
Dianne Wiest
Samantha Morton
Hope Davis
Amy Spanger
Nachdem ich "Synecdoche, New York" das erste Mal gesehen hatte, habe ich mich nicht dazu durchringen können ein Review zu schreiben. Nicht etwa weil der Film so schlecht war, nein, ich hatte schlicht und ergreifend die Handlung nur unzureichend verstanden. Das es nicht nur mir sondern vielen so geht, erklären die Hinweise des großen Kritikers Roger Ebert: "A great film. See it twice"
Nun, meine zweite Sichtung erfolgte nun einige Monate nach der ersten Sichtung, was sicher nicht so ideal ist, aber trotzdem habe ich ein paar Bezüge im Film nun besser verstanden. Doch erneut blieb vieles im Dunkeln, vor allem worauf der Film nun im Endeffekt hinaus will. Auf ein Kernthema oder eine Handvoll Theasen kann man "Synecdoche, New York" nicht herunterbrechen. Der Film ist dafür ein viel zu komplexes, vielschichtiges, riesiges Werk.
Offensichtlich ist vieles im Film nicht real, evtl. ist auch der ganze Film unreal, nicht existent und nur eine Einbildung des Hauptcharakters Caden(Philip Seymour Hoffman). Z.b. wohnt seine ewige große Liebe Hazel in einem Haus was ständig brennt. Die Vermieterin warnt sie vor den Folgen aber sie akzeptiert den evtl. Tod und zieht in das immer brennende Haus ein. Hauptfigur Caden errichtet mit dem durch einen Preis erhaltenen unendlichen Geldregen ein riesiges Theaterstück in einer ebenso riesigen Halle. Das Stück verselbstständigt sich immer mehr und irgendwann fängt Caden an für sich selbst und seine große Liebe Darsteller zu engagieren, die ältere Szenen aus dem Film nachspielen. Somit entstehen im Rahmen der Handlung immer mehr Erzählebenen, die sich auch immer wieder überschneiden und imaginäre Wände im Film durchbrechen. Caden gibt seinem Darsteller eine Anweisung die dieser an den anderen Darsteller weitergibt. Das ist so schräg und abgefahren wie es sich anhört.
Hier liegt eine der vielen großen Stärken des Films, nämlich das Gesamtkonzept unter einen Hut zu bringen. Was Drehbuchautor Charlie Kaufmann("Eternal Sunshine of the Spotless Mind", "Adaptation", "Being John Malcovich") mit all diesen Handlungssträngen und Bedeutungsschwangeren Szenen ausdrücken will, bleibt allerdings allein der Ergründungsfreude des Zuschauers überlassen. Viele offensichtliche Anhaltspunkte liefert Kaufmann nicht oder anders gesagt, für einen wirkliche Ergründung des Films wird "see it twice" wohl nicht ausreichen. Es geht im Grunde der Handlung darum, das Caden im Leben nichts großartiges erreicht hat aber sich mit einem niemals fertig werdenden Mammutprojekt selbst verwirklichen will. Doch im großen Ganzen wirkt "Synecdoche, New York" wie eine starke Parabel auf das Leben und den Tod an sich. Man könnte wohl Bücher mit Texten zu dem Film füllen. Ein faszinierendes Werk, das mir allerdings immer noch nicht so gut gefällt wie die anderen Werke von Kaufmann. Insgesamt würde ich mich erstmal einigen auf eine:
7/10
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