The Walking Dead – Season 1
Man was war ich gespannt auf "The Walking Dead". Ein Zombiefilm als Serie? Das konnte doch eigentlich nur ganz großartig werden und gewünscht oder drüber nachgedacht hat wohl jeder schon mal. Doch der große Wurf wurde die Comicverfilmung(die sich natürlich mal wieder nicht an den Comic hält) dann leider doch nicht. War die erste Folge noch ganz atmossphärisch und als Einführung recht nett, drehte die zweite Folge dann sogar noch richtig gut auf. Aber dann folgten die Tiefschläge. Fies stereotype Charaktere, vor allem einfach zu viele davon. Versuchte emotionale Regungen aus dem Zuschauer rauszukitzeln scheitert in der Regel im Ansatz, denn mit den "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" Figuren fiebert man nun auch eher weniger mit. Und vielmehr sind die Figuren in "The Walking Dead" leider auch nicht. Die Zombies sind nicht allbestimmend sondern die Serie versteht sich mehr als "Drama-Serie mit Zombies". Gut und schön eigentlich, sowas hatte ich auch erwartet, aber das die Zombies immer dann auftauchen wenn sich die Macher wieder in eine Sackgasse geschrieben haben, ist dann doch eher stümperhaft als gelungenen.
Auch die Schauplätze sind in der Regel eher eintönig. Führt Folge 1 und 2 noch richtig klasse ins überrannte Atlanta ein, mit toller Kameraführung inklusive, spielt vieles aus den späteren Folgen ständig auf einem improvisierten Campingplatz auf dem die Gruppe Überlebender wohnt. Ja genau so habe ich mir die Zombieapokalypse immer vorgestellt, Wild-Camping. Halleluja! Immerhin wird der Schauplatz in Folge 5 dann endlich verlassen, 4 Folgen zu spät für meinen Geschmack, aber okay.
Die Möglichkeiten die eine Serie über Zombies hat sind nun nicht endlos. Zu vieles wurde bereits in Filmen abgearbeitet und man wiederholt sich halt immer. Aber jedem fallen wohl spontan 3,4 bessere Ideen ein als die meiste Handlung der ersten Staffel "The Walking Dead". Immerhin aber das Finale gab einen Ausblick auf das, was Season 2 hoffentlich besser machen wird. Endlich gab es mal einen interessante Schauplatz, recht glaubwürdiges Drama und eine schöne Eigendynamik. Die Folgen habe ich in der Regel zwischen 5 und 8 bewertet und insgesamt komme ich noch auf eine knappe 6 mit Tendenz nach unten. Mit runtergeschraubten Erwartungen sollte man dem Ganzen aber wohl eine Chance geben, zumindest als Genrefan.
6/10
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