Unstoppable
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Tony Scott
Darsteller: Denzel Washington
Chris Pine
Rosario Dawson
Ethan Suplee
Jessy Schram
Kevin Dunn
Elizabeth Mathis
Meagan Tandy
Kevin Chapman
David Warshofsky
Jeff Wincott
Mein erster Gedanke als ich von Tony Scott’s neuem Film "Unstoppable" gelesen hatte, war wohl der den viele andere Filmfans auch hatten:"Oh nein, ein "Runaway Train" Remake". Den Klassiker mit Jon Voight als entflohenem Häftling der auf einem Zug fährt der nicht gestoppt werden kann, sollte wohl jeder irgendwann mal gesehen habe. In Sachen Intensität und Anspannung macht dieser Film auch heute noch vielen Action-Thrillern was vor.
Aber Tony Scott bzw. Drehbuchautor Mark Bomback bedienen sich dann doch einer etwas anderen Story als die des Eisenbahn-Thriller-Klassikers. Ein Zug setzt sich bei Routinearbeiten in Bewegung und der zuständige Bahnarbeiter kann ihn nicht mehr erreichen. Der Zug, der immer weiter beschleunigt, bewegt sich mit mehreren Wagons chemischen Materials auf eine Kurve in einer Stadt zu, die er mit der momentanen Geschwindigkeit niemals passieren kann.
Tony Scott tritt, nach seinem recht lauen Remake von "The Taking of Pelham 1 2 3"(dem eben auch die Intensität des Originals gefehlt hat), voll aufs Gas. "Unstoppable" fühlt sich am ehesten an wie einer dieser klassischen Action-Thriller wie es sie in den 70er und 80er Jahren gegeben hat. 2 einfache Arbeiter(Denzel Washington und Chris Pine) tun das was sie tun müssen und werden völlig uneigennützig zu den stillen Helden die den Tag retten. Die Story klingt natürlich etwas cheesy und auch der Hinweis "Based on true events" hilft nicht dies zu entkräften, aber die Charaktere und die Situation ist in soweit glaubhaft in der Realität verankert, das es einfach funktoniert. Man nimmt Washington und Pine diese Figuren einfach ab. Rosario Dawson, die sich über Funk dazuschaltet, weiß als Stichwortgeberin ebenfalls zu gefallen.
Einen Bösewicht(z.B. Terroristen), was ich quasi direkt erwartet hatte, hat der Film nicht zu bieten…und das ist auch gut so! Scott schafft es, dass der tonnenschwere Zug mehr Intensität ausstrahlt als viele Bösewichte der letzten Jahre. Die gewaltige Macht die von einem Zug ausgeht hat wohl jeder schon einmal gespürt. Vor allem im Bahnhof, wenn man auf den Zug wartet und zwischendurch andere Züge durch den Bahnhof fahren ohne anzuhalten, merkt man was für eine gewaltige Macht diese Geschosse entwickeln. Rosario Dawson bringt es an einer Stelle auf den Punkt:"We are talking about a missile the size of the Chrysler building."
Scott schafft es diese Kraft und den Respekt vor dem Gerät durch "Unstoppable" auf den Zuschauer zu übertragen. Man beißt nicht nur einmal die Zähne zusammen, wenn Autos oder Wagons auf den Schienen zerfetzt werden.
Die Vermischung der herrlich klassischen Story und der einfachen Prämisse der Handlung mit der bewährten Videoclip-Optik des ehemaligen Werbefilmers Tony Scott funktioniert wunderbar. Die Kamera tanzt immer wieder um die Lokomotiven herum, es gibt tolle Aufnahmen aus Hubschraubern und die immer wieder eingestreuten Nachrichten-Ausschnitte ergänzen den ohnehin schon tollen Look zusätzlich. Quasi eine starke Verbindung von alt und neu.
Der Adrenalinspiegel wird konstant enorm hoch gehalten und das Tempo was der Film vorgibt ist unglaublich. Selten gab es in den letzten Jahren solch einen treibenden Action-Thriller der dann auch noch so wunderbar funktioniert wie "Unstoppable". Für Fans von Action-Thrillern, die es mit einer einfachen aber effektiven Story schaffen viel Dramatik zu erzeugen und den Zuschauer gebannt in den Sessel zu pressen, ist "Unstoppable" Pflichtprogramm. Gute:
8/10
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