Due Date – Stichtag

Stichtag
Originaltitel: Due Date – Erscheinungsjahr:2010 – Regie: Todd Phillips

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Darsteller: Robert Downey Jr., Zach Galifianakis, Michelle Monaghan, Juliette Lewis, Jamie Foxx, Matt Walsh, RZA, Mimi Kennedy, Rhoda Griffis, James Martin Kelly, Emily Wagner

Filmkritik: Regisseur Todd Phillips hat ein Händchen für gute Komödien. Angefangen bei den echten Krachern wie „Road Trip“ oder „Old School“ bis zu „The Hangover“ hat er mich schon oft zum Lachen gebracht. Zwar habe ich nicht alle seine Werke gesehen(„Starsky & Hutch“) aber trotzdem sehe ich mich als kleinen Fan seines Schaffens. Daher war ich sehr gespannt auf den neusten Streich, zwischen „The Hangover“ und „The Hangover 2“, der auf den Namen „Due Date“ hört. Vor allem die Hauptrollen, die mit Robert Downey Jr. und Zach Galifianakis gut besetzt sind, versprachen einiges.

Peter Highman(Robert Downey Jr.) hat es eilig, denn der Architekt will möglichst schnell von Atlanta ins entfernte Los Angeles zu seiner hochschwangeren Frau(Michelle Monaghan) fliegen. In wenigen Tagen steht die Geburt an und er will rechtzeitig da sein, wenn das Kind per Kaiserschnitt geholt wird.
Schon am Eingang zum Flughafen kommt es zu einem folgenschweren „Zusammenstoß“ mit dem etwas seltsamen Ethan(Zach Galifianakis), wodurch sie einen Teil des Gepäcks verwechseln. Das klärt sich zwar schnell auf, aber dies stößt nur eine ganze Kette von Missverständnissen und Problemen an. Als Ethan im Flugzeug hinter Peter sitzt, kommt es zu einem Disput, in dessen Folge beide aus dem Flugzeug geschmissen werden. Peter wird auf die „No-Fly-List“ gesetzt und sitzt deshalb ohne Gepäck und Geld, tausende Kilometer von seiner Frau entfernt, in Atlanta fest. Die einzige Möglichkeit, die sich ihm nun bietet, ist mit Ethan zusammen per Leihwagen nach L.A. zu fahren, wo dieser sich als Schauspieler in Hollywood bewerben will. Nur sehr widerwillig nimmt Peter Ethans Angebot wahr und begibt sich mit ihm auf eine ungewisse Reise…

„Due Date“ erinnert bereits sehr früh im Film an den absoluten Road-Movie-Komödien-Klassiker „Planes, Trains & Automobiles“ mit John Candy und Steve Martin. Dieser Prototyp der perfekten Komödie wechselt immer wieder gekonnt zwischen einer wunderbar unterhaltsamen Komödie und ein klein wenig Drama. Der Humor ist dabei stets bissig und schräg jedoch eigentlich nie unter der Gürtellinie. Die Sympathien lehnen sich dabei in Richtung von John Candy, der zwar das wandelnde Chaos darstellt, aber dabei immer liebenswert daherkommt, wogegen Steve Martin auch mal ausflippen kann.

Ganz so ist es auch in „Due Date“. Robert Downey Jr. wiederfährt durch Zach Galifianakis viel Unheil. Er wird aus dem Flieger geworfen, landet auf der No-Fly-List, verliert seine Brieftasche und noch vieles mehr. Die Figuren sind allerdings beide nicht ganz so wundervoll gezeichnet wie bei „Plains, Trains and Automobiles“. Kommt Downey Jr. von der einen auf die andere Sekunde plötzlich als das totale Ekelpaket daher wogegen er zuvor recht nachvollziehbar gehandelt hat schlittert auch Galifianakis zwischen verschiedenen Zuständen hin und her. Der Drama-Anteil mit seinem toten Vater wirkt doch arg aufgesetzt und wenn jemand auf dem Beifahrersitz onaniert hilft das nun auch nicht, ihn dem Zuschauer als Sympathieträger zu verkaufen, was aber wohl sowieso nicht ganz die Intention von Todd Phillips war.
Doch die Chemie zwischen beiden Figuren stimmt trotzdem oder evtl. gerade deswegen. Der zu Beginn vorhandene Hass zwischen beiden wandelt sich später in den Anfang einer Freundschaft um dann im letzten Akt wieder arg auf der Kippe zu stehen. Downey Jr. ist zwar stellenweise zu fies, vor allem weil sein Charakter gar nicht diesen Eindruck gemacht hat, aber insgesamt sind beide Figuren dann doch recht ausgewogen strukturiert.

Die Geschichte an sich ist vom eigentlichen Ablauf her recht überraschungsarm, die diversen Einfälle am Wegesrand sind aber in der Regel gelungen. Zwar gibt es erneut ganze Sequenzen bei denen man sich im Anschluss fragt was das nun sollte und ob das wirklich lustig sein sollte, doch diese Stellen sind eher die Ausnahme als die Regel. Meist gibt es viel zu lachen auf Kosten von beiden Darstellern. Ein wirkliches Problem stellt aber dar, dass „Duo Date“ stellenweise viel zu dick aufträgt. Einen Autounfall auf halber Strecke überleben die beiden ohne größere Probleme, wobei man aufgrund des Wracks schon gesehen hat das beide tot sein müssten. Der gesamte Abstecher nach Mexico inklusiver spektakulärer Flucht zurück in die Staaten wirkt ebenso an den Haaren herbeigezogen und der Film wäre gut ohne diese Absurditäten ausgekommen

Sehr gelungen sind in jedem Fall der Soundtrack sowie die Gastdarsteller. Es gibt einige gelungen Songs im Film zu hören, die die Szenen gekonnt unterstreichen. Einzig ein oder zwei Hip-Hop Songs wirken ein wenig deplatziert.
Juliette Lewis und Jamie Foxx sind zudem zwei sehr überraschende Gastdarsteller, die zwar recht wenig zu tun haben und auch lediglich als Stichwortgeber agieren, diese Rollen aber gut meistern und es macht einfach Spaß die beiden im Film zu erblicken.

Insgesamt ist „Due Date“ erneut eine recht gelungene Komödie geworden. Zwar schafft Phillips es nicht, an seine ersten Filme ranzukommen und orientiert sich auch Humortechnisch eher in Sphären eines „The Hangover“, was eben dazu führt das sich Ereignis an Ereignis reiht und diese mal gelungen und mal weniger gelungen sind. Im Großen und Ganzen aber macht „Due Date“ viel Spaß, nicht zuletzt wegen dem gut aufgelegten Hauptdarsteller Duo.

Filmbewertung: 7/10