Der Chill Faktor
Originaltitel: Chill Factor – Erscheinungsjahr:1999 – Regie: Hugh Johnson
Darsteller: Cuba Gooding Jr., Skeet Ulrich, Peter Firth, David Paymer, Hudson Leick, Daniel Hugh Kelly, Kevin J. O’Connor, Judson Mills, Jordan Mott, Darcas Macopson, Jim Grimshaw, Richard Todd Aguayo
Filmkritik: Auf Horn Island soll der Wissenschaftler Dr. Richard Long(David Paymer) für die US-Army einen neuen Sprengstoff entwickeln. Zunächst auf eine kleine Reichweite erdacht, sprengt die Bombe bei einem Test gleich die gesamte Insel und 18 Soldaten in die Luft, bzw. pulverisiert diese regelrecht, denn die Bombe ist ähnliche eine Neutronenbombe nur schädlich für Lebewesen. Nur Long und Major Andrew Brynner(Peter Firth) überleben die tödliche Katastrophe. Der Major wird als einziger zur Verantwortung gezogen und kommt für zehn Jahre ins Gefängnis, Long bleibt auf freiem Fuß.
10 Jahre später: Brynner kommt frei und sein über die Jahre entwickelter Masterplan rollt an. Brynner heuert eine Gruppe kompromissloser Söldner an, um sich an dem verhassten Wissenschaftler zu rächen. Er will Long nun die tödliche Substanz, die dieser ‚Elvis‘ genannt hat, abjagen, um sie meistbietend zu verkaufen. Brynner greift das Labor mit aller Entschlossenheit an und verletzt Long lebensgefährlich doch dieser kann schwer verletzt mit ‚Elvis‘ fliehen. Mit letzter Kraft vertraut sich der Wissenschaftler dem jungen Außenseiter Tim(Skeet Ulrich) an, wobei er ihm einbläut, dass der brandgefährliche Kampfstoff ‚Elvis‘ auf keinen Fall über 50 Grad Fahrenheit(10 Grad Celsius) erwärmt werden darf, da er sonst explodiert. Hals über Kopf überzeugt Tim den Eislasterfahrer Arlo(Cuba Gooding Jr.) davon, ihm zu helfen ‚Elvis‘ in das sichere Fort Magruder zu transportieren. Verfolgt von den Schergen des Majors düsen die 2 mit dem Eislaster durch Montana…
Eine Prise „The Rock“ und etwas „Lohn der Angst“, abgeschmeckt mit den typischen Buddy-Movie Zutaten und unterlegt mit einem Score von Hans Zimmer, fertig ist der Actionkracher. Ganz so einfach geht’s jedoch leider nicht immer. „Chill Factor“ hatte ich als recht gelungenen Actionfilm im Kopf. Vor vielen Jahren einmal im TV gesichtet, habe ich den Film seitdem aus den Augen verloren, bis mir nun vor kurzem die DVD vor die Füße fiel. Leider konnte der Film, wie so oft, die Erinnerung nicht mehr erfüllen.
„Chill Factor“ läuft für eine solch rasant klingende Story erstaunlich lahm an. Erst nach gut 40 Minuten beginnen die eigentliche Handlung und der Transport der Bombe. Der Weg dahin ist zwar nicht schlecht, aber bremst den Film doch gehörig aus bevor er überhaupt angefangen hat. Zudem hat „Chill Factor“ mit Action-Armut zu kämpfen. Zwar kracht es immer mal wieder, doch die Durststrecken zwischen den Actioneinlagen sind durch die kümmerlichen Buddy-Movie-Versuche von Gooding Jr. Und Ulrich nicht wirklich ergiebig. Auch funktioniert der Faktor, dass der Bösewicht nicht 100% Böse ist, nicht mal halb so gut wie noch bei „The Rock“. Denn Peter Firth strahlt so gut wie überhaupt keine Gefahr aus und so kommen die Bösewichte eher langweilig als furchterregend daher.
Zudem versteht man kaum, weswegen der Film R-Rated ist wenn er dies so gar nicht ausnutzt. Die Schießereien sind alle völlig blutleer, bei Messerschnitten wird weggeblendet, Einschüsse werden gar nicht gezeigt und lediglich die Auswirkungen der Elvis-Bombe sind ziemlich drastisch dargestellt. Auch im Bereich der Fluchworte kommt der Film über sehr wenige „Fucks“ nicht hinaus. Kein Wunder, dass der Film in Deutschland sogar „Frei ab 12“ ist. Hier wäre im Bereich des Ratings deutlich mehr drin gewesen, was den Film zwar wohl auch nicht besser gemacht hätte aber zumindest konsequent gewesen wäre.
Cuba Gooding Jr. und Skeet Ulrich sind als Hauptrollen auch nicht die beste Wahl. Da aber bereits die Figuren als solche nur wenig hergeben, liegt die Schuld nicht unbedingt bei den Darstellern. Keiner der 2 Charaktere hat irgendwie Kampferfahrung und so sind die Actioneinlagen immer ein wenig einseitig, da von unseren 2 Helden kaum Gefahr ausgeht sie aber trotzdem aus der Misere rauskommen. Wenigstens einer der zwei hätte wohl eine Militärvergangenheit haben sollen, denn unter dem Gesichtspunkt hätte auch die Buddy-Movie Komponente mehr Sinn ergeben.
Insgesamt gibt „Chill Factor“ trotz der interessanten Storyprämisse nur wenig her. Er ist zwar immerhin noch hübsch kurzweilig geraten und tut niemandem weh, aber die meisten Szenen hätte man mit ein paar Handgriffen viel interessanter und einfach besser machen können, sodass es am Ende nur zu einer schwachen 5/10 reicht.
Filmbewertung: 5/10
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