Die Aufschneider
Originaltitel: Die Aufschneider – Erscheinungsjahr:2007 – Regie: Carsten Strauch
Darsteller: Christoph Maria Herbst, Cosma Shiva Hagen, Carsten Strauch, Rainer Ewerrien, Nina Kronjäger, Burghart Klaußner, Stipe Erceg, Josef Ostendorf, Bernd Stegemann, Thorsten Ranft, Eva Weißenborn, Tim Wilde
Filmkritik: Die Eichwaldklinik und das St.Georg sind zwei Krankenhäuser wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Während in der traditionellen Eichwaldklinik der Patient noch im Mittelpunkt steht doch das medizinische Niveau eher durchschnittlich ist und das Gebäude wohl unter Denkmalschutz gehört, treibt St.Georg ultramoderne medizinische Behandlung voran und residiert in einem schmucken Glaskasten.
Als jedoch eine der beiden Kliniken geschlossen werden soll, kochen in beiden Häusern die Probleme hoch. Im St.Georg wird auch mal über den Schwarzmarkt mit Organen gehandelt, während die Eichwaldklinik gegenüber dem modernen Kontrahenten sowieso ständig in die Defensive gerät. Kurzentschlossen setzen die dortigen Mediziner auf eine Art "Feelgood"-Welle, die den Spaß in den Hospitalaufenthalt bringen soll. Die Konkurrenz hingegen versucht es mit Bestechungen der Prüfer. Doch schon bald gerät der Zweikampf außer Kontrolle…
Auf „Die Aufschneider“ bin ich vor allem wegen Christoph Maria Herbst aka Stromberg aufmerksam geworden. Leider hat er in „Die Aufschneider“ nur eine etwas größere Nebenrolle. Die Hauptrollen in der lockeren Ärzte-Komödie bekleiden der Regisseur des Films, Carsten Strauch, und Rainer Ewerrien. Die beiden schlagen sich wacker und landen auch den einen oder anderen gut pointierten Witz, doch insgesamt hätte dem Film eine Führungsfigur wie die von Herbst gut getan.
„Die Aufschneider“ präsentiert sich generell eher als Flickenteppich denn als wirklich zusammenhängende Komödie. Zwar gibt es die erwähnte Grundstory, aber der Humor spielt sich dann doch eher episodenhaft ab. Zudem kommt der generelle Krankenhaus-Humor irgendwie etwas zu kurz für eine Ärzte-Komödie. Zwar wird sich immer mal wieder an der Mutter der Krankensatire, „Mash“, orientiert, aber dessen beißender Witz im und um den OP-Saal wird zu keiner Zeit erreicht. Bis auf die eine oder andere Spaßspitze ist da meiste dann doch eher ein laues Lüftchen.
Dass der Film aber dennoch nicht baden geht liegt vor allem an den guten Einzelleistungen. Wenn eine der Komponenten Ausfällt springt eine andere ein. Ist der Witz im Drehbuch spaßiger gewesen als er schließlich in der Ausführung ist? Kein Problem, die Darsteller versuchen dies so gut es geht aufzufangen. Besonders die spaßigen Nebenfiguren wissen dabei zu gefallen. Der „Spezialist“ der das Krankenhaus retten soll entpuppt sich recht schnell als gescheiterter Entertainer eines Ferienclubs und dies gibt ihm ab dann den Freifahrtsschein beschwingt rumzublödeln, sehr zur Freude des Zuschauers. Auch Christoph Maria Herbst gibt sich gewohnt biestig und fies, doch bietet seine Rolle leider nicht genug um voll aufzuspielen.
Insgesamt hatte ich im Genre der Ärztekomödie einiges an Potential verspürt. Besonders die amerikanischen Vorbilder, angefangen bei „Mash“ bis hin zu Serien wie „Scrubs“ machen es vor, wie herrlich man sich über die Götter in Weiß lustig machen kann oder auch mit ihnen lachen kann. Doch dies gelingt bei „Die Aufschneider“ leider doch recht selten. Die durchweg sehr sympathischen Darsteller, die ganz launige Geschichte und der immer wieder aufkeimende gute Humor bewahren den Film aber vor dem Ausfall. Somit kommt man auf eine:
Filmbewertung: 6/10
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