Land Of Death
Originaltitel: Nella Terra Dei Cannibali – Erscheinungsjahr: 2003 – Regie: Bruno Mattei
Darsteller: Lou Randall, Cindy Jelic Matic , Ydalia Suarez , Silvio Jimenez , Sanit Larrauri , Kenny Krall , Claudio Morales u.A.
Filmkritik: Zeitgleich mit „Mondo Cannibale“ auf den Philippinen gedreht bedient Mattei sich hier auch der Vorlage „Cannibal Holocaust“, um „sein eigenes Ding“ draus zu machen. Und dieses Ding ist dann ein Rip-Off-Mischmasch aus eben genanntem Kannibalenkultklassiker und keinem anderen als John McTiernans „Predator“. Und ja, das funktioniert hier sogar ausgesprochen gut.
Das liegt daran, dass Mattei einfach die gesamte erste, Abenteuer-Dschungelfilmhälfte von „… Holocaust“ nimmt und immer wieder mit Szenen aus dem „Predator“ Anfang würzt, nur um in der zweiten Hälfte sich dann auf die Predator-Handlung zu beziehen, in der das Alien allerdings durch „über 100 Kannibalen“ (Zitat!) ersetzt wird. So hat unser nicht-wirklich-Arnie-Look-Alike viel zum Abballern und darf witzigerweise Streitgespräche mit dem, 1:1 aus Ruggero Deodatos Klassiker übernommenen, grummeligen Urwaldlotsen führen, wenn es gerade mal keine skandalösen Rituale zu beobachten oder Eingeborene abzuknallen gilt.
Die Geschichte des auch zuweilen „Cannibal vs. Commando“ genannten Films handelt von einem harten Soldatentrupp, der irgendeine blonde Dusseldirne aus dem Urwald wiederbeschaffen soll und tja, das wars. Der Rest ist Trash, Knallerei und Kannibalen, bevor der überhastet wirkende Abspann ins Bild knallt, der natürlich ganz Predator-haft die Figuren noch mal mit ihren „Darstellernamen“ präsentiert. Und wenn ich schreibe „Darstellernamen“ meine ich zumeist „Pseudonymen“. Dafür darf man dann auch darüber lachen, dass die ganz frei nach Cameron’schen Vorbild geformte, harte Soldatin doch glatt auch hier „Vasquez“ genannt wurde, die anderen Figuren hören auf die dollen Namen „Romero“, „Cameron“ und „Smith“. Kein Scherz!
Genau wie beim Partnerfilm „Mondo Cannibale“ greift Mattei aber auch hier in die tiefe Sleazkiste des Tiersnuffs und lässt vor laufender Kamera (hoffentlich) als Abendessen für die Crew ein kleines Schwein abstechen, was wohl bei all den billigen Splattereffekten mit Abstand am meisten schocken dürfte. Aber auch hier hält der Rip-Off-Maestro sich eben ganz nah ans Original.
Das Ende kommt dann leider viel zu schnell und dürfte in seiner Plötzlichkeit eigentliche alle Erstgucker komplett verwirren, aber trotz allem kommt man so noch auf die knackige
Filmbewertung: 6/10
Auch wenn unbedarfte Mainstream-Freunde bei der Bewertung eher noch mindestens einen Punkt abrechnen sollten, denn Digitalvideo-Look und übertrieben agierende Darsteller sind eben nicht jedermanns Sache. Hier passt es aber wie die Faust aufs Auge und es wäre wünschenswert, wenn dieser urige Streifen auch mal unsere Breitengrade besuchen würde, auch wenn er von Knallerstreifen der Marke „Cobra Force“ leider doch noch ziemlich entfernt ist.
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