Mondo Cannibale
Originaltitel: Mondo Cannibale – Erscheinungsjahr: 2003 – Regie: Bruno Mattei
Darsteller: Cindy Jelic Matic , Antoine Rebb , Domiziano Arcangeli u.A.
Filmkritik: 2003 ist der Bruno auf die Philippinen gefahren und hat gleich zwei „Cannibal Holocaust“ Rip-Offs am Stück runtergedreht. Der wenig subtil „Mondo Cannibale“ betitelte Streifen (nicht zu verwechseln mit Jess Francos „Mondo Cannibale“ oder dem hierzulande „Mondo Cannibale“ betitelten „Il Paese del sesso Selvaggio“ von Umberto Lenzi) ist andernorts dann auch gleich unter dem noch platter-passenderen Namen „Cannibal Holocaust: The Beginning“ oder „Cannibal Holocaust: Part 2“ erschienen.
Im Gegensatz zu dem gleichzeitig gedrehten „Land Of Death“ wurde bei „Mondo Cannibale“ die zweite Hälfte des Kannibalenholocausts verwurstet. Aber statt einer Gruppe arschlochiger Reporter per Handkamera-Material zu folgen, die Urwaldbewohner aufscheuchen um eine reißerische Doku drehen zu können, verzichtet man hier komplett auf die „Found Footage“-Prämisse und macht aus der Thematik gleich einen eigenen Film, was an einigen Stellen des Geschehens zu überraschend kaltblütigen Momenten führt, denn das Ganze muss ja auf über 90 Minuten bleiben. So ist das heimische Produzententeam ungleich skrupelloser in diesem RipOff und steht sogar hinter den grauslichen Taten ihres Kamera-Teams.
…aber ganz im Ernst, welcher „normale Zuschauer“ sollte sich diesen Streifen ansehen? Antwort: Keiner. Die Meisten von denen dürften schon beim Original „Cannibal Holocaust“ abgewunken haben, den man auf jeden Fall gesehen haben sollte, damit sich bei der Sichtung von „Mondo Cannibale“ die vielen Mattei’schen Eigenheiten auch besser manifestieren. Aber auch so gibt es viel Blut, matschig-schlechte Splattereffekte die in ihrer Derbheit dann aber wieder funktionieren und doch in einem Film von Anno 2003 sogar noch eine Szene mit Tier-Snuff zu sehen (hier muss eine kleine Echse dran glauben, um den fiktiven Reportern danach als fiktive Nahrung zu dienen). Aber das ist nicht der späteste Moment, wo die Meisten wohl schon abgeschaltet haben, denn das wäre dann wohl der Vorspann, der schon mit ziemlicher Digitalvideo-Optik und billigem Titelschriftzug jene Leute verschreckt, die möglicherweise zufällig über diesen Film gestolpert sind.
…aber ganz im Ernst: Welcher normale Zuschauer sollte schon über diesen Film zufällig stolpern? Eben, kaum einer. So gibt es überdrehte Darsteller und 1:1 kopierte Szenen des Originals, nur wo dieses packend war, ist Brunos Variante nun trashig-übertrieben. Das zieht sich bis zum bitteren Ende, welches dann für Niemanden eine Überraschung sein sollte, die schon den Vorlagefilm gesehen haben. Aber es kommt ja auf die kleinen, feinen Änderungen an.
Am Ende kann man dann sagen, dass Trashfans, Matteifreunde und RipOffPloitation-Liebhaber sicherlich auf ihre Kosten kommen, während alle Anderen nur noch mit den Ohren schlackern werden. Im Gegensatz zu „Land Of Death“ ist „Mondo Cannibale“ dann auch etwas actionloser, weshalb die
Filmbewertung: 6/10
definitiv nur für Liebhaber dieses Irrsinns stehen lassen kann, während alle anderen Zuschauer wohl erstmal zwei Punkte von diesem Fazit abziehen sollten. Aber immer hin ist ein Streifen wie „Mondo Cannibale“ in seiner B-Movie (auch wenn das hier eher ein C-Movie ist)-Trashigkeit wesentlich sympathischer als ein aufgesetzt cooler „Drive Angry“.
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