Der Letzte Tempelritter
Originaltitel: Season of the Witch – Erscheinungsjahr:2011 – Regie: Dominic Sena
Darsteller: Nicolas Cage, Ron Perlman, Stephen Campbell Moore, Robert Sheehan, Claire Foy, Ulrich Thomsen, Stephen Graham, Christopher Lee, Matt Devere, Nick Thomas-Webster, Peter Linka, Elen Rhys
Filmkritik: Behmen (Nicolas Cage) ist einer der besten Kreuzritter und hat schon viele Kreuzzüge erfolgreich bestritten. Doch nun bringt er in einer Stadt hilflose Frauen und Kinder um und realisiert, dass es hier nicht mehr um das Wort Gottes gehen kann. Er packt sich seinen Freund Felson (Ron Perlman) und sie hören auf zu kämpfen. Allerdings werden sie von nun an auf dem Weg in die Heimat als Deserteure gejagt und nach einiger Zeit geschnappt. Ihre letzte Chance besteht nun darin, für den an der Pest erkrankten Kardinal D’Ambroise (Christopher Lee) einen Auftrag auszuführen. Eine mutmaßliche Hexe (Claire Foy), die für die Pest verantwortlich sein soll, muss zu einem entfernten Kloster geleitet werden. Zusammen mit dem Priester Debelzaq (Stephen Campbell Moore), Eckhart(Ulrich Thomsen) und Hagamar (Stephen Graham), der den Weg kennt, begeben sie sich auf die Reise. Doch die Reise dorthin ist gefährlich und Behmen muss bald feststellen, dass die Frau vielleicht doch nicht die ist, für die er sie hält…
„Was hat Nicolas Cage denn nun wieder verbrochen?“ ist wohl der allgemeine Tenor wenn man einen Trailer mit ihm dieser Tage im Kino oder anderswo sieht. „Season of the Witch“ hatte schon vom Setting und der Grundidee großes Potential einige seiner der Ergüsse der letzten Jahre zu unterbieten. Ein Buddy-Movie im Mittelalter? Die Überführung einer Hexe durch dunkle Wälder und gruselige Landstriche voller Gefahren? Die Idee zu Beginn hieß wohl in etwa so: Cage, Perlman, Schwerter, Hexen, Ende. Drum herum wurde dann die Story gestrickt. Das hätte auch das Potential zum einem zwar recht trashigen aber immerhin auch schwer launigen Vergnügen. Doch leider haben die Macher das Ganze auch noch versucht komplett ernst aufzuziehen.
Die meiste Zeit kämpft „Season of the Witch“ daher damit überhaupt irgendwas auf den Bildschirm zu zaubern. Das Highlight ist dabei auch direkt am Anfang platziert. Die Inszenierung einiger weniger Schlachten im Rahmen der Kreuzzüge ist recht gelungen und die verschiedenen Schnitte zwischen den Schlachten lassen zudem auch eine gewisse Dynamik entstehen. Irgendwann fällt Cage’s Charakter dann allerdings auf, dass unter den tausenden Menschen die unter seinem Schwert gestorben sind, auch viele Unschuldige dabei waren(d‘uh). Er hängt das Kreuz an den Nagel und ist von nun an nur noch Ritter.
Ab nun beginnt der Film mit zunehmender Dauer umspannender und langweiliger zu werden. Der Auftrag, für einen Kardinal eine Hexe durchs Land zu transportieren und dabei allen Gefahren zu trotzen, hat wahrlich Potential. Einige gute Filme funktionieren unter der Prämisse eine Sache von A nach B zu bringen und Gefahren zu begegnen. Doch die Gefahren bestehen in „Season of the Witch“ aus einer völlig morschen Brücke, die aber trotzdem beinahe Problemlos, eine Kutsche und mehrere Menschen aushält und aus einem Rudel Wölfe. Zudem sollte man sich der vermeintlichen Hexe in der verrammelten Kutsche auch nicht nähern, denn diese ist zu allerlei Zauber bereit. Erst am Ziel der Reise angekommen, versucht der Film dann noch die Kurve zu bekommen, hin zum Mittelalter-Actionfilm. Zu spät kommt dieser Schritt und etwas müßig obendrein. Der Karren wird aber zumindest im Ansatz noch aus dem Dreck gezogen.
Die Buddy-Movie Komponente fällt arg zweckmäßig und wenig ausgearbeitet aus. Cage und Perlman tauschen fesche Blicke und ein paar Sprüche aus, aber eine Chemie zwischen 2 Figuren sieht anders aus. Wobei, um eine Chemie zu Cage aufzubauen muss man wohl auch ein ganzes Team von Chemikern beschäftigen.
Abgesehen von fehlender Dynamik, in weiten Teilen langweiliger Story, gespickt mit vielen bekannten Darstellern die fast alle keinerlei Daseinsberechtigung haben(Christopher Lee erkennt man nicht mal) und zudem noch recht seltsamen CGI-Effekten ist „Season of the Witch“ im entferntesten wohl noch als „okay“ zu bezeichnen, wobei man wahrlich nichts erwarten sollte, denn alles was man sich ausmalt an dieser Schauspieler Konstellation und vor diesem Hintergrund wird nicht erfüllt.
Filmbewertung: 5/10
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