Burke & Hare
Originaltitel: Burke and Hare – Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: John Landis
Darsteller: Simon Pegg, Tim Curry, Isla Fisher, Andy Serkis, Christopher Lee, Tom Wilkinson, Georgia King, Hugh Bonneville, Jenny Agutter, Stephen Merchant, Bill Bailey, Jessica Hynes
Filmkritik: Die irischen Kleinganoven Burke (Simon Pegg) und Hare (Andy Serkis) leben recht schlecht von ihren Gaunereien. Doch dann kommen sie eines Tages eher zufällig auf eine Geschäftsidee: Ein an Altersschwäche gestorbener Mieter soll unauffällig entsorgt werden und so hört sich Hare um, wie dies wohl möglich ist, ohne die Behörden aufmerksam zu machen. In einem Pub erfährt er, dass mit Leichen aktuell ein ziemlich gutes Geschäft gemacht werden kann. Die medizinischen Fakultäten benötigen Leichen und zahlen gutes Geld. Somit machen Burke und Hare einen Deal mit dem Doktor Robert Knox (Tom Wilkinson). Doch da Leichen ja nicht auf Bäumen gammeln, helfen die beiden beim Tod etwas nach.
Die große Zeit von John Landis ist lange vorbei. Der letzte ernstzunehmende Film ist weit über 10 Jahre her und ob „Blues Brothers 2000“ so ernstzunehmend war darf auch angezweifelt werden. Umso überraschender, dass der sympathische Bärtige plötzlich wieder auf der Regiebühne auftaucht. Sollte er es plötzlich wieder nötig haben? Weil das Drehbuch so gut war, wird er wohl kaum wieder gekommen sein.
Bei „Burke and Hare“ krankt es an allen Ecken und Enden. Dabei sprechen doch allein die Darsteller eigentlich schon für sich. Simon Pegg, Christopher Lee, Tom Wilkinson, Tim Curry, Andy Serkis, sind alles Namen die für Qualität stehen, auch Humorqualität. Doch ohne ein gutes Drehbuch ist auch das Witzeln schwer. Der Beginn ist noch ganz spaßig und zwischendurch schmunzelt man immer mal wieder kurz auf, doch die meiste Zeit gähnt man sich durch den Film.
Dabei hätte das alles doch sogar ein wenig Potential gehabt. Ich gebe zu, sonderlich interessant fand ich die Geschichte ohnehin nicht, aber der selbst schon eher schwache „I sell the dead“ vor einigen Jahren war um Längen besser als das was Landis nun verzapft hat.
Die meisten der großen Namen werden aber auch einfach im Drehbuch verheizt. Curry spielt Curry, aber insgesamt nur ein paar Minuten und wirklich witzig ist er auch meist nicht. Christopher Lee nach „Season of the Witch“ hier in seiner zweiten bettlägerigen Rolle und erneut hätte es wirklich nicht sein gemusst. Freude macht er sich mit diesen Rollen gewiss nicht. Pegg und Serkis wissen ebenfalls nicht viel mit den Rollen anzufangen, versuchen aber die schwachen Späße so gut es geht zu präsentieren.
Insgesamt ist „Burke and Hare“ ein deftiger Schlag ins Wasser. Abgesehen von dem interessanten Setting und den damit verbundenen schönen Schauplätzen und ganz ordentlichen Kostümen, hat der Film kaum etwas vorzuweisen, das ihn noch über den Durchschnitt hieven könnte. Kaum zu glauben, dass mir der Abspann, der von dem tollen „The Proclaimers“ Song „I’m Gonna Be (500 Miles)“ unterlegt wird, noch mit am besten gefallen hat. Ist aber auch einfach ein super Song, was man vom Film leider nicht behaupten kann. Schade.
Filmbewertung: 4/10
Neueste Kommentare