No Ordinary Family – Season 1



No Ordinary Family – Season 1

Die Serie „No Ordinary Family“ klang vielversprechend. Neben dem guten Cast, in den Hauptrollen spielen ja u.a. Julie Benz(„Dexter“) und Michael Chiklis(„The Shield“) klang auch die Story mit einer Art Real-Life-„The Incredibles“ ganz gelungen. Doch leider kam das Ganze dann doch anders.
Das Hauptproblem der Serie ist wohl, dass die Familie zwar laut Titel „nicht normal“ sein soll, doch leider könnte die Familie, abgesehen von den Superkräften, normaler kaum sein. Das Ehepaar mit Karriereproblemen(Frau: Erfolgreich; Mann: Nicht), die beiden typischen Durchschnittskinder und die 2 typischen platten Freunde, Nerd-Frau und schwarzer Anwalt. Bloß nicht zu viele neue Ideen in den Topf dazu kippen, es könnte anders schmecken als gewohnt.

Auch wenn dann die Superkräfte dazu kommen ändert sich kaum was. Der Ehemann wird vom Fahndungsfoto-Zeichner zum Gangsterjäger, da er ja bärenstark ist und Kugeln aufhalten kann. Seine Frau ist super schnell und schafft es endlich Arbeit und Familie zu stemmen. Yay!
Die Kinder können entweder Gedankenlesen oder haben ein Superbrain. Immerhin macht der Inhaber des Superbrains, der Sohn der Familie, alles richtig und setzt seine Fähigkeit zu seinem eigenen Erfolg ein. War er zuvor ein Schulversager ist er nun ein Genie. Seine Eltern hingegen bemühen sich ständig peinlichst genau sich nicht an den Fähigkeiten zu bereichern. Wäre es nicht total „no ordinary“ gewesen, wenn die Familie endlich mal anders gepolt wäre? Aber so wird der Titel der Serie zum größten Lacher.

Und so hangelt sich die 20 Folgen starke Serie durch allerlei Handlungslöcher und Filler-Episoden. Denn die angedeutete Handlung, die sich wunderbar über jede Folge hätte erstrecken können, wird in schöner Regelmäßigkeit in Keim erstickt. Schnell wird klar, dass die Ganze Story nur Potential hat für ca. 10 Folgen, doch die Serie plant genau das Doppelte an Folgen ein. Das kann nicht gut gehen. So sind auch ca. 10 Folgen der Serie wirklich schwere Kost, wogegen die Restlichen 10 Folgen recht okay sind. Besonders gegen Ende dreht die Serie endlich auf, wohl weil auch die Macher begriffen haben, dass die Absetzung drohen kann.

Doch „No Ordinary Family“ hat auch gute Ideen. Die Hintergründe der Superkräfte, typische Verschwörungen und die bösen Drahtzieher, das ist alles recht gelungen umgesetzt. Auch, dass es mehrere andere Menschen mit Superkräften gibt hat Potential. Doch oft genutzt werden all diese Zutaten leider nicht. Nur in den wirklich guten Folgen schaffen es die Macher mit interessanten Gastrollen und guten Konzepten den Zuschauer wirklich zu begeistern. Die restliche Zeit regiert langweile und total durchschaubare Storykost.

Ob „No Ordinary Family“ nun weitergeführt wird oder nicht, ist soweit ich informiert bin noch nicht 100% klar. Vermissen würde ich die Serie ganz sicher nicht und die 40 Minuten kann ich jede Woche definitiv in eine bessere Serie stecken. Aussteigen vor dem Ende wollte ich zwar auch nicht, denn das mache ich nur sehr selten, aber verpasst hätte ich nun wahrlich nicht viel.
Viel Potential verschenkt und einiges aufgrund von total plattgetretenen Pfaden zu Beginn an aufgegeben. Der Titel wird zur Stolperfalle der Serie, denn alles ist ziemlich“ ordinary“. Kreativität muss mit der Lupe gesucht werden.

5/10