Ein Verrücktes Paar – Alt verkracht und frisch verliebt
Originaltitel: Grumpy Old Men – Erscheinungsjahr:1993 – Regie: Donald Petrie
Darsteller: Jack Lemmon, Walter Matthau, Ann-Margret, Burgess Meredith, Daryl Hannah, Kevin Pollak, Ossie Davis, Buck Henry, Christopher McDonald, Steve Cochran, Joe Howard, Isabell O’Connor
Filmkritik: John (Jack Lemmon) und Max (Walter Matthau) sind zwei Witwer, die seit ewigen Zeiten Tür an Tür wohnen und sie hassen sich wie die Pest. Tagtäglich begrüßen sie sich mit Beschimpfungen und spielen sich Streiche. Das keiner von beiden sich dabei ernsthaft verletzt grenzt an ein Wunder.
Ihre Kinder, die sich gegenseitig sehr sympathisch finden, können nichts gegen die alte Feindschaft tun. Bis die attraktive, ältere Ariel (Ann Margaret) in dieselbe Straße zieht. Prompt springt bei den beiden alten Herren die Libido wieder voll an und alsbald zieht man gegenseitig alle Register, um bei der Dame zu landen. Dass sich der fiese Zweikampf dabei in ungeahnte Höhen schraubt, ist selbstverständlich…
Die Prämisse von „Grumpy Old Men“ ist zwar nicht sonderlich kreativ aber gelungen zweckmäßig. Jack Lemmon und Walter Matthau als zerstrittene Nachbarn in einer völlig verschneiten Gegend, das hat ja eigentlich immer Potential. Waren die beiden im Film als Kinder noch gute Freunde, fingen irgendwann die Streitereien und Nickligkeiten an, die auch 50 Jahre später noch anhalten. Eine Jahrzehnte alte Feindschaft, klasse,
Klar das dies erneut die Paraderollen von beiden Darstellern sind, die sich ja u.a. auch durch die 2 „The Odd Couple“ Filme gestritten und gezankt haben. Zwar bekommt Matthau hier bedeutend weniger gute Sprüche ab als in den erwähnten anderen 2 Filmen, aber trotzallem stimmt der Humor erneut und lädt zum fröhlichen Beisammensein ein. Jack Lemmon hat ein wenig mehr Screentime spendiert bekommen als Walter Matthau und so entwickelt sich die Haupthandlung die meiste Zeit um seine Figur. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist die hübsche Witwe Ariel eingezogen und diese freundet sich direkt mit beiden Männern an. Da beide bereits seit vielen Jahren keine Frau mehr haben und auf „das eine“ Verzichten mussten, sind beide sehr daran interessiert, dass mit Ariel etwas läuft. Ariel ist vor allem an John interessiert wohingegen Max nur ein guter Freund ist. Doch John hat Geldprobleme und Max redet ihm ein derart schlechtes Gewissen ein, dass er Ariel fallen lässt.
Die Story ist wirklich recht durchschaubar aber darum geht es in „Grumpy Old Men“ ja auch gar nicht. Es geht um die Späße des Duos Lemmon und Matthau. Aber auch andere können in diesem Film witzig sein. Burgess Meredith(Trainer in den „Rocky“ Filmen) spielt eine Rolle als Vater von Jack Lemmons Figur und ist dabei derart gut aufgelegt, dass es eine wahre Freude ist seinem, leicht notgeilen Gehabe, zuzusehen. Zudem blickt er auf Jahrzehnte der Streitschlichtung zwischen seinem Sohn und seinem liebsten Feind zurück.
„Grumpy Old Men“ braucht sich nur selten hinter „The Odd Couple 2“ zu verstecken. Doch der Film legt an manchen Stellen den Fokus ein wenig zu sehr aufs Drama und vergisst dabei den Witz. Wieso es noch eine Parallelhandlung geben muss zwischen dem Sohn von Max und der Tochter von John, weiß wohl nur der Drehbuchautor. Gebraucht hätte es das nicht und es bremst den Film nicht nur einmal aus, ohne in einem Gag zu münden. Will heißen: Der Film drückt manchmal ein wenig zu sehr auf die Drama-Drüse.
Ansonsten aber ist „Grumpy Old Men“ ein spaßiger Film des sympathischen Schauspiel-Duos. Die beiden hatten sichtlich Spaß, was man besonders in den verpatzten Szenen während des Abspanns erkennen kann. Knappe:
Filmbewertung: 7/10
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