Leprechaun 4 – Space Platoon
Originaltitel: Leprechaun 4: In Space – Erscheinungsjahr: 1997 – Regie: Brian Trenchard-Smith
Darsteller: Warwick Davis, Brent Jasmer, Jessica Collins, Tim Colceri, Miguel A. Núñez Jr., Guy Siner, Rebekah Carlton, Debbe Dunning, Gary Grossman, Rick Peters, Geoff Meed, Mike Cannizzo u.A.
Filmkritik: Wow. Leprechaun IN SPACE! Die Serie um den von Warwick Davis dargestellten Killergnom war bislang ja schon nicht frei von Trash, aber der Trenchard-Smith hat sich gedacht: „Scheiß drauf! Auch wenn wir sau wenig Budget haben, für diesen Film holen wir die großen Kaliber raus!“ Gesagt, getan und voila, der wohl irrste „… in Space“-Ausflug den ein Horror-Franchise jemals hatte.
Die Geschichte beginnt, als der langsam aber sicher allseits bekannte Leprechaun eine Weltall-Prinzessin ehelichen will um König zu werden. Ausnahmsweise ist die Dame davon gar nicht abgeneigt, hat das Miststück doch auch gleich ein Auge auf das Gold des Kleinen geworfen. Aber leider platzt ein Trupp Marines (samt Anführer mit blankpoliertem Metallplattenschädel) in die holde Zweisamkeit und jagt den bösen Zwerg einfach in die Luft. Der verantwortliche Marine kann es dann auch nicht lassen auf die zersprengte Leiche des Fieslings zu pinkeln und wird dadurch mit LEPRECHAUN infiziert, der beim heftigen Rummachen später sogleich dem Soldaten aus dem Gemächt platzt…
Spätestens ab dem Moment dürfte auch dem letzten Zuschauer klar sein, dass wir es hier mit einer astreinen Alien-Parodie zu tun haben, die den kleinen Killer oftmals dazu einsetzt, einfach das gesamte Konzept komplett durch den Kakao zu ziehen. Und neben einem großen Trupp zu verhackstückender Marines kommen noch ein paar Wissenschaftler, darunter die weibliche Hauptrolle wie auch der schauspielerische Show-Klauer des Ganzen: Guy Siner als Dr. Mittenhand!
Mit breit ausgewalztem deutschem Akzent ist Mittenhand ein eigentlich nur durch Computer-Equipment zusammengehaltener, einarmiger Torso, der aber an einer organischen Rekonstruierungsformel arbeitet. Das ihm da der Space-Kobold die Sache gar schmerzhaft versaut dürfte klar sein, nicht jedoch, dass der gute Doktor sich dann auch glatt zum zweiten Bösewicht entwickelt, der zu einem Skorpionfliegenmensch mutiert und das verbleibende Team genauso auf die Probe stellt wie der zum Showdown ins riesenhafte vergrößerte Leprechaun.
…uff. All das ist so 100% gewollter Obertrash das es einfach nur Spaß macht. Frei nach dem Motto: „Wirklich Sinn hat die Serie bislang eh nie gemacht!“ feuert Trenchard-Smith Gag auf Gag ab, bietet eine große Anzahl skurriler Todesarten und schert sich einen Dreck darum, dass die vereinzelten CGI-Effekte einfach nur grausam aussehen. Wahrscheinlich ist selbst das noch als Gag zu verstehen in diesem chaotischen Durcheinander.
Insgesamt ist der Film mit seinen gut 90 Minuten wohl eine viertel Stunde zu lang und überzieht leicht seine Willkommenszeit, aber spätestens beim nachfolgenden Abschwatzen oder Sinnieren über das gerade gesehene wird man zig verschiedene, erinnerungswürdige Merkwürdigkeiten finden, die auch noch etwas länger im Gehirn hängen bleiben.
Alles in Allem dreht der gute Brian aber eben bei „Leprechaun 4: In Space“ so extrem auf, dass wohl leider die meisten Zuschauer ziemlich vor den Kopf gestoßen werden. So eine geballte Ladung gewollten Trashs ist eben nicht für Jedermann. Deshalb und auch wegen der zu langen Laufzeit gibt es so die
Filmbewertung: 7/10 (Auch wenn er schon deutlich an der Grenze zur 6 kratzt.)
Wobei da dem Trash abgeneigtere Leutchen wohl einen, wenn nicht sogar zwei Sterne abrechnen können, auch wenn „Space Platoon“ allen Freunden der Serie oder Fans von SciFi-Verulkungen ans Herz gelegt werden kann.
Kleiner Gag am Rande: Hierzulande kam der Streifen ursprünglich als „Space Platoon“ auf den Markt und wurde erst für die DVD und Fernseh-Vö wieder mit dem Titel „Leprechaun 4: In Space“ bedacht. Gott sei den armen Seelen gnädig, die unwissend diesen Streifen ausgeliehen und einen durchschnittlichen Alien-Marines-Bash erwartet haben.
Und noch eine Anmerkung: Bitte im O-Ton genießen, denn die deutsche Synchro knickt nicht nur Dr. Mittenhands großartigen Krautdialekt!
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