Leatherface – Die neue Dimension des Grauens
Originaltitel: Leatherface: Texas Chainsaw Massacre III – Erscheinungsjahr: 1990 – Regie: Jeff Burr
Darsteller: Jennifer Banko, Ron Brooks, William Butler, Miriam Byrd-Nethery, David Cloud, Beth DePatie, Tom Everett, Ken Foree, Kate Hodge, Toni Hudson, R.A. Mihailoff, Viggo Mortensen
Filmkritik: Ein junges Paar, Bruder und Schwester, gerät auf dem Weg nach Florida bei einer Tankstelle mit zwei Irren aneinander. Wenig später wird ihr Fahrzeug des Nachts von der Straße abgedrängt und von einem Mann mit Kettensäge angegriffen. Er entführt die beiden mit Hilfe der 2 Leute von der Tankstelle in ein abgelegenes Haus, wo sie von der Familie grausam gefoltert werden…
„Leatherface“ ist bereits der zweite Nachfolger zum beeindruckenden Backwoods-Horror-Klassiker von Tobe Hooper. Teil 3 stößt damit auch auf mehr Probleme als vergleichbare Genre-Filme. Teil 1 hat damals zum Genre des Terror-Horrors bereits quasi alles gesagt. Der Film war verstörend, brutal aber nicht blutrünstig und vor allem ziemlich unheimlich. Teil 2 hingegen ging den Weg des Wahnsinns. Der Film war schräg, völlig irre sogar an manchen Stellen und Dennis Hopper passte dadurch bombastisch gut in den Film. Teil 2 war keine Offenbarung, aber es war eine schöne Methode den ersten Teil nicht zu kopieren und gut zu unterhalten.
Was macht Teil 3 nun? Er stellt sich als schwierige weil eher langweilige Version von Teil 1 raus, die mit reichlich Blut und Splatter angereichert wurde. Teil 2 saut, besonders in der zweiten Filmhälfte, ordentlich herum. Leider kann die Story dabei nicht im Ansatz mithalten. Der Film kommt zu Beginn bereits gar nicht aus dem Quark, weiß nicht so recht wohin nun mit den Figuren und präsentiert zudem Szenen die später keinerlei Erwähnung mehr finden(direkt die ersten Szene des Films) und somit keine Bedeutung hatten, obwohl sich diese doch irgendwie angedeutet hat.
Die Darsteller tun sich zudem wirklich schwer. Einzig Ken Foree als scheinbarer Vietnamveteran weiß halbwegs zu begeistern, indem er die Sippe ständig mit seinem M-16 malträtiert und sich auch sonst im Ensemble einfach noch am besten anstellt. Die restlichen Figuren, besonders die Familienmitglieder des Kettensägen-Clans sind, trotz Viggo Mortensen, dann doch keine wirklichen Glanzlichter.
Suhlt sich der Film gerade nicht in seinen ausufernden Gewaltszenen, steht die Handlung quasi auf der Stelle. Das Pärchen wird gefangen genommen und gefoltert, Ken Foree versucht sie zu befreien. Das meiste verläuft dann augenscheinlich relativ konzeptlos und unzusammenhängend. Sowas wie Spannung kommt nie auf. Es gibt ein paar WTF-Momente, die erneut den Wahnsinns der Chainsaws unterstreichen und wirklich gelungenen sind, z.B. diese Szene in der Letherface in einen Sprachcomputer beim Bild eines Clowns ständig „FOOD“ eintippt und sich wundert wieso dies nicht akzeptiert wird.
Doch die meiste Zeit plätschert der Film müde vor sich hin um im durchweg auch nur recht mauen und fragwürdigen Finale zu münden, welches auf ganz und gar peinliche Art und Weise noch einen Totgeglaubten Charakter wieder reinbringt.
Das gesamte „Texas Chainsaw Massacre“ Konzept ist hier nicht mehr als ein lauer Versuch die Reihe weiter auszupressen. Die Story ist lustlos hingeklatscht, ohne viel Konzept oder Zielvorstellungen umgesetzt worden und anschließend mit reichlich Blut abgeschmeckt worden. Für hartgesottene Gorehounds bestimmt noch anschaubar, so wird aber gerade Fans des Originals von dem Film eher abgeraten.
Filmbewertung: 5/10
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