Toy Boy
Originaltitel: Spread- Erscheinungsjahr:2009 – Regie: David Mackenzie
Darsteller: Ashton Kutcher, Anne Heche, Margarita Levieva, Sebastian Stan, Ashley Johnson, Sonia Rockwell, Rachel Blanchard, Shane Brolly, Eric Balfour, Maria Conchita Alonso, Thomas Kijas, Derek Carter
Filmkritik: Nikki (Ashton Kutcher) ist ein gut aussehender Womanizer der in L.A. ohne Auto und Wohnung reiche Frauen aufreißt und sich in ihren Wohnungen einnistet. So treibt er sich im High Society-Leben auf angesagte Partys in L.A. herum, um sich dort immer wieder eine neue Frau zu angeln.
Als er wieder einmal auf einer Party unterwegs ist findet er mit Samantha (Anne Heche) nach kurzer Zeit die typische Frau für ein Beuteschema. Sie nimmt ihn mit nach Hause, sie haben Sex und am nächsten Morgen bleibt er einfach da und kocht abends für sie. Ihr Vertrauen hat er längst und so bleibt er weiter dort wohnen, selbst nachdem Samantha ihn mit einer anderen erwischt.
Seine wenigen Sachen lagert er bei seinem Freund Harry (Sebastian Stan), der es mittlerweile genauso wie eine Freundin, Emily (Rachel Blanchard), leid ist, dass Nikki sich nur meldet, wenn er etwas braucht. Da Nikki Samantha sowieso nur als friend with benefit sieht, macht er sich an Kellnerin Heather (Margarita Levieva) ran, welche sein Leben noch gehörig ummodeln wird…
Bei „Spread“ handelt es sich im Prinzip um typisches Film-Fast-Food. Aber der Film sprach mich irgendwie an, vor allem weil alles danach klang das Ashton Kutcher endlich eine Rolle gefunden hat die wirklich zu ihm passt.
Kutcher spielt den Womanizer einfach perfekt. Zwar nervt es etwas, dass er den ganzen Film über seine Stimme derart verändert, das man merkt das er sich dafür wirklich anstrengen muss, aber abgesehen von diesem kleinen Problem sitzt ihm die Rolle einfach wie angegossen.
Der Film umschmeichelt den Zuschauer mit allerlei Schauwerten. Tolle Aufnahmen von L.A., von schönen Häusern und tollen Frauen. Dazu sogar wundervoll lange Kamerafahrten(allein zu Beginn dauert eine Sequenz über 3 Minuten an) und, zumindest in Hälfte 1, sehr offenherzige Sexszenen mit einer „Sexy as Hell“ Anne Heche, die mit ihren damals 39 Jahren einfach bombastisch gut aussieht.
Das Drehbuch schafft es eine stringente, unterhaltsame und seichte Geschichte zu erzählen, die trotz all seiner simplen Elemente niemals zu platt oder abgedroschen wird. Dazu macht der Film aber während Hälfte 2 auch eine kleine Kehrtwende durch, wandelt sich, so hat es zumindest den Anschein, in eine Love-Story, doch am Ende frisst der Frosch doch noch die kleine weiße Maus. Wer Angst vor Zuckersüßen Enden hat braucht vor „Spread“ keine Scheu zu haben.
Klar, man sollte kein Arthouse-Werk erwarten, dazu ist der Film viel zu sehr darauf ausgelegt schöne Aufnahmen und schöne Menschen zu präsentieren. Aber „Spread“ bekommt auch noch die Kurve, all diese Werte zu relativieren, in Frage zu stellen und in einem gänzlich anderen Licht zu präsentieren. Plötzlich oder unerwartet kommt dieser Schritt nicht und er passt sehr gut in den Film rein.
Auch wenn man Kutchers-Filmen eher skeptisch gegenüberstehen sollte, „Spread“ sollte man definitiv eine Chance einräumen. Die tolle Optik und die fesselnde Geschichte, die mit Off-Kommentaren garniert wird welche das Sahnehäubchen der guten Inszenierung darstellen, ergeben zusammen sehr unterhaltsame 90 Minuten.
Filmbewertung: 8/10
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