Tödliche Beute
Originaltitel: Deadly Prey – Erscheinungsjahr:1987 – Regie: David A. Prior
Darsteller: Dawn Abraham, David Campbell, Troy Donahue, Darrel Guilbeau, Fritz Matthews, Cameron Mitchell, Ted Prior, Suzanne Tara, William Zipp
Filmkritik: John Hogan(David Campbell) trainiert eine Söldnertruppe mit sehr zwielichtigen Methoden. Finanziert durch verborgene Hintermänner, proben sie für ihren Einsatz indem sie unschuldige, entführte Menschen durch den Wald jagen wie Vieh. Doch eines Tages greifen sie sich das falsche Opfer – Mike Danton(Ted Prior). Ihn zu entführen und zu jagen ist ein großer Fehler den die Söldner bald schon schwer bereuen. Hogan selbst hat Danton vor Jahren ausgebildet und Danton war der Beste. Eine grausame Jagd beginnt in der der Gejagte zum gnadenlosen Jäger wird….
„Deadly Prey“ wurde aufgrund eines Videos bei Youtube besorgt und gesichtet. Es handelt sich dabei um sowas wie die Blaupause des Action-Exploitation Films. Allein die Ausgangssituation verspricht schon jede Menge Spaß.
Der Film zählt zu den eher wenigen Vertretern des Menschenjagd-Genres. Bereits wie die Söldner zu Beginn des Films durch einen US-Vorort fahren, auf der Suche nach einem neuen Opfer das sie durch den Wald scheuchen können für ihr Training, ist genial. Schnell werden Passanten in Kategorien eingeordnet und generell scheinen die Soldaten sehr wählerisch zu sein. Unsere Hauptfigur ertappen sie gerade wie er den Müll rausbringt. Direkt sind die Späher interessiert. Müll schleppen scheint wohl ein geheimes Indiz für einen guten Fang zu sein.
Regisseur David A. Prior lässt sich dann auch nicht lange bitten und innerhalb von wenigen Minuten ist die Jagd auch bereits eröffnet. Danton stellt sich schnell als eine Art Duke Nukem Übermensch heraus, der scheinbar zwar den Müll rausbringt aber ansonsten von morgens bis abends in der Eisenklinik abhängt. Die Söldner jedenfalls schaltet er beinahe im Minutenrhythmus aus. Gott sei Dank aber gibt es ja ein ganzes Camp von denen, das Drehbuch hat an dieser Stelle wirklich gut vorgesorgt und lässt so keinen Engpass aufkommen, der Bodycount sagt „Danke“ und schnellt in ungeahnte Höhen.
So wird das Menschenjagd-Konzept sogar 2 oder 3 Mal im Film abgespult, da Danton zwar auch mal geschnappt wird aber natürlich auch wieder fliehen kann. An diesen Stellen geht alles dann wieder von vorne los. Alleine vor dem Fernseher kann dieses, zwar jederzeit flotte und fast völlig ohne Längen auskommende Konzept zwar trotzdem besonders gegen Ende etwas ermüden, doch ab 2 Personen die auch mal einen guten Spruch auf den Lippen haben, macht „Deadly Prey“ wirklich Spaß.
Hoch anzurechnen ist „Deadly Prey“ zudem, dass er sich wahrlich nicht als Action-Trash sieht. Der Film kommt erfreulich hochwertig und recht gut gemacht daher und kann zu jeder Zeit mit anderen B-Actionern dieser Zeit und aus den 90er Jahren mithalten.
Zwar sind die Explosionen ein wenig klein und ein auftauchender Helikopter aus Archivaufnahmen rein geschnitten, aber insgesamt füllt der Film seine Laufzeit immer gut mit Actionszenen und ist dabei auch sogar noch recht kreativ in den Arten des Abmurksens. Eine Nebenhandlung um den Schwiegervater von Danton, der es scheinbar vor allem auf reiche Typen im Anzug abgesehen hat, versiegt zwar ohne viel Sinn irgendwann wieder, trägt aber ebenfalls zum jederzeit guten Unterhaltungswert des Films bei.
Für Actionfreunde die sich oft Fragen, ob sie wirklich schon jeden guten 80s Actioner gesehen haben, ist „Deadly Prey“ definitiv eine gute Wahl. Der Film hält durchweg was er verspricht, und dies nicht zu knapp. Es gibt Action, Action, Action, Charaktere mit Vokuhila, die ständig Sonnenrillen tragen, deren Muscle-Shirts ordentlich spannen und sogar ein Ende, das die berühmte Szene aus „Commando“, bei der Schwarzenegger einen Typen mit seinem eigenen Arm verprügeln sollte, voll durchzieht. Insgesamt einfach ein großer Spaß.
Filmbewertung: 7/10
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