The Road
Originaltitel: The Road – Erscheinungsjahr:2009 – Regie: John Hillcoat
Darsteller: Viggo Mortensen, Kodi Smit-McPhee, Guy Pearce, Robert Duvall, Charlize Theron, Garret Dillahunt, Michael K. Williams, Molly Parker, Brenna Roth, Jeremy Ambler, Bob Jennings, David August Lindauer
Filmkritik: Die Welt wie wir sie kennen existiert es nicht mehr. Nach einer nicht näher bekannten, globalen Katastrophe sind die wenigen Überlebenden auf der Suche nach Nahrung und dem Nötigsten. So auch ein Vater (Viggo Mortensen) und sein Sohn (Kodi Smit-McPhee). Sie durchstreifen Amerika, das ein von Schutt, Dreck und Ascheregen bedecktes Ödland darstellt, wo kaum noch Pflanzen und quasi keinerlei Tiere existieren. Mit einem Einkaufswagen bepackt, in dem ihr letztes Hab und Gut liegt, gehen in Richtung Süden, in der Hoffnung am Ozean eine bessere und lebenswertere Umgebung vorzufinden.
Die Sichtung von „The Road“ habe ich einige Zeit vor mir hergeschoben, dabei ist die Blu-ray bereits seit längerem in meinem Besitz. Doch die absolut depressiv wirkende Story und der am Cover bereits erkennbare Farbstil aus Grau und Braun, haben mich dann doch lange davon abgehalten den Film einzulegen.
Nach der nun erfolgten Sichtung bleibt in jedem Fall festzuhalten, dass „The Road“ durchweg ein depressiver Film ist. Die Welt ist zu Deutsch wirklich „am Arsch“. Der Himmel ist jeden Tag dunkel und wolkenverhangen. Die Städte sind unbewohnbar und verlassen. Die letzten Überlenden streifen durch die Gegend auf der Suche nach Nahrung, Benzin und Wärme. Was genau die Ursache der Apokalypse war ist unklar und wird weder im Buch noch im Film thematisiert.
Die meisten Überlebenden versuchen gen Süden zu pilgern in der Hoffnung dort noch warme Landstriche zu erreichen. Die die zurückbleiben sind entweder marodierende Banden oder Menschen, die zu schwach sind zu reisen. Die Lage ist praktisch aussichtslos.
Auch das Schicksal der zwei Hauptfiguren, „Man“ und „Boy“ genannt, scheint Hoffnungslos. Mit einem Einkaufswagen voller Decken und ein paar Habseligkeiten, eingekleidet in Lumpen und notdürftig geflickten Schuhen an den Füßen, sind Vater und Sohn auf dem Weg gen Süden bzw. in Richtung des Meeres. Bewaffnet sind sie nur mit einer Pistole und zwei Kugeln. Dessen Handhabe erklärt der Vater seinem Sohn bereits 10 Minuten im Film, indem er im genau zeigt wie er die Waffe in seinen Mund stecken und abdrücken muss. Ein Leben allein in diese Welt scheint aussichtslos. „The Road“ ist trostlos und grau bis unter die Hutkrempe.
Unterbrochen wird der Film zu Beginn immer mal wieder von Flashbacks. Diese setzen sich durch kräftigere Farben direkt vom Rest des Films ab. Es wird gezeigt, wieso die Mutter des Jungen bzw. die Frau des Vaters nicht dabei ist, ihr Schicksal wird jedoch nicht gänzlich geklärt. Die Flashbacks, mit Charlize Theron in der Rolle der Mutter, sind eine Schwäche des Films. Sie reißen den Zuschauer in der wichtigen Anfangsphase laufend aus der Endzeitatmosphäre heraus und behindern die Bindung mit den Figuren, anstatt diese zu verstärken.
Das „The Road“ kein gutes Ende nehmen wird, dessen ist man sich bereits bewusst bevor man den Film eingelegt hat. Doch das Ende ist dann doch hoffnungsvoller als man zunächst gedacht hat, auch wenn diese Hoffnung hinter der nächsten Straßenecke bereits jäh zu Ende sein kann.
Insgesamt ist „The Road“ einer der besseren, wohl gar einer der besten Endzeit-Filme der letzten Jahre. Der Film hat einen sehr realistischen Ansatz und eine wunderbare düstere, verzweifelte Grundstimmung, die sich durch Farbgebung und generellen Filmstil auch spielend auf den Zuschauer überträgt. Viggo Mortensen als „Man“ und Kodi Smit-McPhee als „Boy“ spielen eindrucksvoll, auch wenn das Schauspiel des Sohnes dann und wann doch etwas aufgesetzt wirkt. Hier fehlt definitiv die Erfahrung und Abgebrühtheit.
Für jeden Genre-Fan ist „The Road“ definitiv eine Offenbarung. Der Film ist ganz klar kein Actionfeuerwerk und auch an Spannung mangelt es dem Film eher, aber es ist eine durchweg fesselnde Atmosphäre und ein festes Band zwischen dem Zuschauer und den Darstellern, das den Film mitreißend macht.
Filmbewertung: 8/10
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