Johnny Cash at Folsom Prison

Johnny Cash at Folsom Prison
Originaltitel: Johnny Cash at Folsom Prison- Erscheinungsjahr: 2008 – Regie: Bestor Cram



Darsteller:
John Carter Cash, Johnny Cash, Rosanna Cash, Merle Haggard, Marty Stuart, Jim Brown

Filmkritik: Vom denkwürdigen Comeback-Auftritt des Country-Sängers Johnny Cash im Gefängnis Folsom hat wohl jeder mal gehört, ganz gleich wie er zur Musik der Legende steht. Die Doku „Johnny Cash at Folsom Prison“ die im Jahr 2008 in Co-Produktion mit dem ZDF und ARTE erschien hat sich auf die Fahnen geschrieben, dieses Legendäre Konzert näher zu beleuchten. Da während des Konzerts leider nicht gefilmt werden durfte, hält sich das Videomaterial von diesem Abend leider stark in Grenzen.

Und so muss die Doku seine 90 Minuten Laufzeit irgendwie gefüllt bekommen. Also setzt sie wie jede Cash-Doku irgendwie am Anfang an. Wie kam Cash eigentlich zur Musik, was hat er vorher gemacht, wo wuchs er auf, wie kam es zu seinem Drogenabsturz und schließlich zum Comeback usw. usf.

Wenn man bereits andere Dokus gesehen hat oder den Film „Walk the Line“ kennt, ist man über das Leben von Chash bereits im Bilde und so gestaltet sich die Einführung für Kenner doch ein wenig schleppend weil man die meisten Dinge einfach zum fünften, sechsten Mal hört.

Aber die Doku hat auch einige herausragende neue Elemente zu bieten. Zum einen werden einige Songs von Cash gespielt und mit schön gestalteten Filmchen unterlegt, die gut passen. So z.B. sein Song „25 minutes to go“.
Die Doku beleuchtet aber auch, wie Cash den Insassen Glenn Sherley, der Cash einen selbst geschrieben Song gegeben hat den Cash auf dem denkwürdigen Konzert auch gespielt hat, einige Zeit später aus dem Knast geholt hat. Glenn spielte zusammen mit dem Tennesse Two in Cashs Band, doch das Leben „draußen“ ist doch etwas anderes und die Geschichte nimmt einen tragischen Ausgang, der auch von den 2 Kindern von Glenn kommentiert wird. Eines der bewegendsten Elemente der Doku.

Eine „Fun-Facts“ werden ebenfalls abgeklappert, so z.B. das der Song „Folsom Prison Blues“ Melodie und auch Text-Technisch von einem anderen Song geklaut wurde und Cash später dafür noch Strafen zahlen durfte.

Etwas nebensächlich wirkt die Geschichte eines Insassen der damals Cashs Show beiwohnte und immer noch im Gefängnis einsetzt. Er erzählt wie er ins Gefängnis kam und auch von seinen Kindern und seinem Leben. Die Botschaft und Message sind klar, aber in einer Doku über Cash Konzert wirkt dieser Aspekt doch stellenweise etwas deplatziert und störend.

Insgesamt aber stellt „Johnny Cash at Folsom Prison“ einge geschickt und mit viel Aufwand gestaltete Doku dar, denn es werden mit viel Können Tonaufnahmen und Zeitzeugen zusammengefügt und von gut gestalteten Animationen begleitet sodass man dann und wann doch das Gefühl hat, man wäre ein Stückweit in Folsom dabei gewesen.

Filmbewertung: 7/10