Blitz
Originaltitel: Blitz – Erscheinungsjahr: 2011 – Regie: Elliott Lester
Darsteller: Jason Statham, Luke Evans, David Morrissey, Aidan Gillen, Paddy Considine, Richard Riddell, Chris Wilson, Nicky Henson, Elly Fairman, Nabil Elouahabi, Zawe Ashton, Alex Lanipekun
Filmkritik: In der Verfilmung des Thriller "Blitz" von Ken Bruen spielt Jason Statham den Londoner Polizeisergeant Tom Brant. Brant jagt den Serienkiller Blitz, der es ausschließlich auf Polizeibeamte abgesehen hat und somit bald den Hass der Stadt und der Polizei selbst zu spüren bekommt.
Brant ist ein harter Brocken, der auch gerne mal die Fäuste spielen lässt um an sein Ziel zu kommen. Als er das erste Mal auf den verhassten Killer trifft ist er daher kaum noch zu stoppen…
„Blitz“ erinnert den geneigten Zuschauer recht schnell an eine Mischung aus „Dirty Harry“, „Nico“ und einem typischen britischen Kriminalfilm. Genau diese Mischung ist es eben auch, die „Blitz“ dabei hilft sich aus der großen Masse an ähnlichen Filmen freizustrampeln und als relativ eigenständiger Film da zustehen.
Jason Statham, der weiterhin nicht eine Minute daran verschwendet evtl. mal eine andere Rolle als den coolen Draufgänger zu spielen, brilliert hier als eine Art moderner Steven Seagal. Der Anfang von „Blitz“ könnte problemlos in einem der Frühwerke des Aikido-Künstlers Platz finden bzw. könnte der Anfang generell in jedem Film Ende der 80er/Anfang der 90er zu finden sein. Ein Cop wacht mit dickem Schädel auf, gießt sich direkt einen neuen Schnaps ein und geht anschließend aus dem Haus raus um an seinem Auto ein paar Punks mit einem Hockeyschläger zu verdreschen. Yeah!
Der titelgebende Polizeikiller namens Blitz erinnert hingegen vor allem an den Zodiak-Killer aus dem ersten „Dirty Harry“ Film und auch die Sprüche die Statham so durchweg zum besten gibt, gehen ein kleines bisschen in die knurrige Richtung von Eastwood, ohne natürlich auch nur im Ansatz die Intensität von ihm zu erreichen. Aidan Gillen, der den Killer spielt, kann aber mit Aussehen und der generellen Darstellung des Killers voll überzeugen. Regie und Drehbuch schaffen es spielend einen hassenswerten Feind zu kreieren, der es durchweg auf unschuldige abgesehen hat die er möglichst brutal und rücksichtslos abschlachtet. „Blitz“ macht keinen Hehl daraus, in welche Richtung der Film geht: Selbstjustiz ich komme. Aber auch hier ist er mit „Dirty Harry“ recht artverwandt.
Abgesehen von einer recht sinnlosen Abhandlung einer Drogensüchtigen Polizeikollegin die durch den Mord an einem nahen Bekannten einen Rückfall erleidet, leistet sich „Blitz“ im Grunde keine großen Schwächen, wäre da nicht das Ende. Denn hier weicht der Film von der – wie man hört – erstklassigen Buchvorlage ab. In der Vorlage bekommt das Drogenopfer noch eine gewichtigere Rolle, wogegen im Film das gesamte Finish offensichtlich mehr auf Statham und seinen Partner zugeschnitten wurde. Zusammen mit schlechtem Editing, das in einer Szene eindeutig einen silbernen Colt zeigt obwohl eigentlich eine schwarze Glock im Spiel ist, versagt das Ende dann leider und verschießt die aufgebaute Intensität mit einem lauten Puff, ohne etwas davon zu nutzen. Schade.
Aber der Weg bis zum Finale von „Blitz“ ist gelungen. Statham, der endlich mal wieder in einem Film seiner Landsmänner zeigen darf was er drauf hat, weiß in der typischen Rolle erneut sehr zu gefallen. Zwar gibt es ein paar Nebenfiguren, die mehr aufmerksamkeit vertragen hätten, aber den Fokus auf Statham und den Killer zu legen schadet dem Film keineswegs, denn beide geben eine überzeugende Performance. Klare Empfehlung, nicht nur für Fans.
Filmbewertung: 7/10
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