Einsame Entscheidung
Originaltitel: Executive Decision – Erscheinungsjahr: 1996 – Regie: Stuart Baird
Darsteller: Kurt Russell, Steven Seagal, Halle Berry, John Leguizamo, Oliver Platt, Joe Morton, David Suchet, B.D. Wong, Len Cariou, Whip Hubley, Andreas Katsulas, Mary Ellen Trainor
Filmkritik: Terroristen kapern ein Passagierflugzeug auf dem Weg nach Washington um die Freilassung ihres Anführers zu erzwingen.Die Regierung zieht den Entführungsexperten Grant (Kurt Russell) zu Rate und dieser vermutet mehr hinter der Entführung. Man beschließt, mittels eines Spezialflugzeugs an die Maschine anzudocken und eine Sondereinheit einzuschleusen. Das Andocken gelingt, doch dann kommt der Leiter des Teams (Steven Seagal) bei einem Unfall ums Leben. Zudem kann nicht die gesamte Ausrüstung mit an Bord genommen werden. Nun sitzt Grant mit dem Sturmtrupp im Flugzeug fest und entdeckt kurz darauf, dass seine Bedenken richtig waren. Es gibt eine Giftgas-Bombe im Flugzeug…
Wenn man sich nach dem 11. September 2001 rückblickend nochmal einige Filme angesehen hat, merkt man das ein paar der Filme in den 90er Jahren ihrer Zeit voraus waren bzw. an diesem Tag zumindest von der Realität eingeholt wurden. Neben „The Siege“ zählt auch der spannende Action-Thriller „Executive Decision“ zu dieser Sorte Film.
Ein Passagierflugzeug wird von Terroristen gekapert. Aber stattdessen das diese Lösegeld erpressen oder einen gesuchten Ober-Terroristen freipressen wollen lautet das Ziel, das Flugzeug samt Giftgasbombe einfach als verlängerte Rakete einzusetzen und damit Washington und wenn es geht direkt die gesamte Westküste auszulöschen. Klang damals alles noch etwas weit hergeholt.
Aber „Executive Decision“ unterscheidet sich auch durch ein paar andere Merkmale vom klassischen Actionfilm. Vielmehr geht der Film eher in die Richtung die damals einst durch „Die Hard“ erschaffen wurde. Ein einfacher Polizist oder eine andere völlig unterlegene Figur rettet den Tag und die großen Muskelberge bzw. die harten Kämpfer müssen zuhause bleiben.
Zu diesem Zweck lässt der Film den bekannten Actionstar Steven Seagal innerhalb der ersten 45 Minuten recht eindrucksvoll über die Wupper gehen, und zwar genau zu dem Zeitpunkt wenn man sich denkt „wenn Seagal das schafft, haben die Terroristen ein Problem“. Naja, er schafft es nicht und somit beginnt der wahre Film.
Von nun an schlägt sich der kämpferisch unbegabte Entführungsexperte Grant, wunderbar verkörpert durch Kurt Russel, mit den restlichen Überlebenden des Squads welches durch Seagal angeführt wurde, mit den Terroristen herum. Der Plan alle Passagiere schlafen zu schicken schlägt ebenso fehl wie ein wildes herumgeballer im Flugzeug. Fingerspitzengefühl ist angesagt. Bis auf das flotte Finale verzichtet der Film nun auf Actionszenen und zieht seine weitere Unterhaltung lediglich aus extrem spannenden Vorbereitungsszenen für den großen Clou. Eine Bombe muss entschärft, die Lage im Flugzeug sondiert und die Übernahme des Flugzeugs geplant werden. Zudem besteht keine Verbindung zur Kommandozentrale.
„Executive Decision“ stellt auch heute noch einen, in weiten Teilen sogar recht realistisch anmutenden Action-Thriller dar, der sein Hauptaugenmerk klar auf den Thriller-Aspekt legt. Zwar muss man hier und da ein Auge zudrücken, aber man kann sich andererseits vorstellen, dass so oder so ähnlich ein Anschlag verhindert werden könnte.
Sehr zugute kommen dem Film neben dem exzellenten Schauspiel von allen Beteiligten auch die gute Kameraarbeit sowie die recht überzeugenden Sets. Zwar haben die Marines stellenweise etwas zu viel Platz in dem eigentlich recht engen Flugzeug, aber man fühlt sich trotzdem zusammen mit der Spezialeinheit wie eingesargt.
Filmbewertung: 8/10
Neueste Kommentare