Sons of Anarchy – Season 4
Nach der schwachen dritten Staffel von „Sons of Anarchy“ warteten Fans gespannt darauf, was Kurt Sutter aus der vierten rausholen wird. Bereits nach wenigen Folgen war klar, dass er sich bewusst wieder auf stärken der Serie beziehen wird, die besonders in Staffel 2 lagen.
Die Haupthandlung entwickelt sich mal schnell, mal zögerlich, hält den Zuschauer aber immer bei der Stange, auch wenn es mindestens einen Handlungsbogen gibt, der doch eher zum Zähneknirschen als Nägelkauen einlädt. Packend und mit einigen überraschenden Wendungen und Toden versehen ist die Staffel aber in jedem Fall. Zudem gibt es einen Cameo-Auftritt von David Hasselhoff als Porno-Regisseur. Allein dafür sollte die Serie einen Preis bekommen.
Gegen Ende hin gibt Sutter dann aber die Zügel aus der Hand. Er presst extrem viel Handlung in die letzten 3 Folgen, 5,6 Storyzweige sollen abgeschlossen oder zumindest zu einem Ende verknotet werden, dass in Staffel 5 aufgegriffen wird. Das konnte so nicht funktionieren. Die Zähneknirsch-Handlung geht dabei fast noch am gelungensten zu Ende. Der Rest ist erschreckend Konsequenzlos, vor allem weil die Story vorher konsequent den Eindruckt machte auf einen Abgrund ohne Wiederkehr zuzusteuern. Dieser wird aber noch rechtzeitig überbrückt und das Ende bleibt hinter den Erwartungen zurück, die auf der anderen Seite aber auch extrem hoch waren.
Sutter scheint bewusst mit der Erwartungshaltung gespielt zu haben und sich auch ganz bewusst für dieses antiklimaktische Finale entschieden zu haben. Er spielt da allerdings den Fans nicht wirklich mit in die Karten. Staffel 4 ist somit wieder klar mehr in Richtung Staffel 2, auf eine Stufe aber kommen die beiden mit diesem Ende nicht. Trotzallem gab es mit den „Sons of Anarchy“ wieder spitzen Unterhaltung.
8/10
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