American Horror Story – Season 1

American Horror Story – Season 1

Was Ryan Murphy auf dem Serienmarkt anpackt wird zum Erfolg. Die Chirurgen-Serie „Nip/Tuck“, die Musical-Serie „Glee“ oder jetzt die Horror-Serie „American Horror Story“. Besonders bemerkenswert ist dieser Umstand, weil Murphy schon immer wieder mit frischen Ideen aufwarten kann. In einer Zeit wo eher die X-te Krimiserie produziert wird, bringt er das Musical auf Serienformat ins Fernsehen und hat damit Erfolg. Zu Recht wohlgemerkt, denn auch wenn die Stories bei „Glee“ hier und da etwas seicht sind, ist der Soundtrack beinahe jedes Mal exzellent.

„American Horror Story“ bringt nun das Konzept eines Horrorfilms im Serienformat ins Fernsehen. Ein Ehepaar mit Tochter zieht nach einem Seitensprung des Mannes nach Los Angeles um einen Neuanfang zu wagen. Was sie nicht wissen ist, dass das alte Herrenhaus das sie zum Spottpreis erworben haben seit 100 Jahren von Geistern bewohnt wird, die alle auf dem Grundstück ums Leben kamen, meist auf bestialische Weise. Zunächst laufen die Eben noch parallel ab, doch die Geister sehen sich bedroht und gehen auf Konfrontation mit den neuen Bewohnern.

„American Horror Story“ hat im Grunde alles was eine gute Serie braucht. Viele schräge Figuren, eine Geschichte mit viel Potential nach hinten raus und zudem noch den Effekt, dass man Horror-Serien nach diesem Konzept im Fernsehen praktisch fast noch nie gesehen hat.

Murhpy gelingt es beinahe spielend den Background des Hauses zu entwickeln. Jede Folge beginnt mit einem Flashback zurück in die Vergangenheit des Hauses und zeigt die alten Bewohner und meist auch die Art und Weise wie sie schließlich umgekommen sind und seitdem im Haus gefangen sind.
Aber auch die neuen Bewohner werden mit Sorgfalt entwickelt. Die Tochter die schrecklich gerne aus sich ausbrechen würde und ihren ständig zankenden Eltern zeigen würde, dass sie auch noch existiert. Die Eltern (Connie Britton, Dylan McDermott) sind meist mit sich selbst beschäftigt. Sie wollen den Seitensprung aufarbeiten, die Fehlgeburt ihres letzten Kindes oder die ständigen Anrufe der Affäre des Ehemannes.

Die Serie geizt nicht mit der ein oder anderen brutalen Einstellung und auch der Gruselfaktor kommt nicht zu kurz, wobei es einem eigentlich nur in der ersten und letzten Folgen wirklich fiese Schauer über den Rücken jagt. Die restlichen Folgen sind skurril, schräg und voller überraschender Wendungen. Das Haus bietet so viel zu entdecken und wenn man grad nicht weiß, wie es weitergehen soll, kommt ein neuer Verstorbener um die Ecke geschlichen.

„American Horror Story“ ist der frische Serienwind auf den man als Fan jedes Jahr wartet. Qualitativ ist zwar noch Luft nach oben, doch Murphy hat bereits angekündigt, dass Staffel 2 mit der ersten fast gar nichts mehr zu tun haben soll. Abwechslung ist also in jedem Fall garantiert, das wird sicher der Qualität auch nicht schaden.

8/10