Kung Fu Panda 2

Kung Fu Panda 2
Originaltitel: Kung Fu Panda 2 – Erscheinungsjahr: 2011- Regie: Jennifer Yuh



Stimmen (O-Ton):
Jack Black, Angelina Jolie, Gary Oldman, Dustin Hoffman, Jackie Chan, Seth Rogen, Lucy Liu, David Cross, James Hong, Michelle Yeoh, Danny McBride, Dennis Haysbert, Jean-Claude Van Damme u.A.

Filmkritik: Der Panda ist wieder los und darf einmal mehr sympathische antropomorphisierte Asiatenklischees familiengerecht verdreschen. Nachdem er in Teil 1 schließlich seinen Platz unter den „Furiosen Fünf“, den besten Kung Fu-Kämpfern der Welt eingenommen hat, so geht es nun der Fortsetzung um Panda Pos Hintergrundgeschichte und wie er bei seinem Vater – einer Gans – gelandet ist.

Bei der Aufarbeitung der Vergangenheit geht es dabei sogar teils äußerst düster für einen Familienfilm zu, denn nicht nur wird Bösewicht Lord Shen von Gary Oldman gesprochen – weil er wohl unbedingt einen Check mit der Begründung „für Bösewichtsrolle Nr. 37b haben wollte -, sondern hat auch gar schreckliches getan, damit es zu der eigentlich putzigen Ausgangssituation des verlassenen Pandababys vor der Haustür seines Suppenkochziehvaters kommen konnte. Aber nicht genug des bösen Spiels, wie jeder guter Familienfilmbösewicht will auch Shen nicht weniger als das gesamte Reich/Planetengestirn/Universum (unzutreffendes bitte durchstreichen) mit allerhand Untergebenen und Geheimwaffen unter seine Kontrolle bringen. Und einmal mehr muss der auserwählte Po eine geheime Technik lernen, um das ultimative Böse zu besiegen…

Nicht nur ein verfressener Panda, sondern auch der Zahn der Zeit hat am Charme genagt

…und leider ist genau das „einmal mehr“ der Teil des Films, der leider den Gesamteindruck ziemlich runterzieht. Wenn man etwa schon den aller ersten Gag des Films von der ersten Sekunde der Vorbereitung aus vorhersagen kann, dann sind schon weit mehr als leichte Abnutzungserscheinungen am Werk. Leider verhält es sich mit den Charakteren nicht viel anders. Abgesehen von der inniger werdenden Freundschaft zwischen dem von Jack Black im Original gesprochenen Po und der ihrerseits von Angelina Jolie gesprochenen Tigress, ist alles beim Alten geblieben. Das wäre nicht schlimm, hätte man wenigstens den neuen Figuren etwas Platz eingeräumt. Aber so verkommt etwa Jean-Claude Van Damme als „Master Croc“ zum Marketing-Gimmick und darf nach ellenlangen Debatten zum Ende hin einmal seinen Spagat in animierter Form machen. Mehr aber auch nicht.

Keine originelle, aber immer noch kurzweilige Eastern-Hommage für die ganze Familie

Inhaltlich gerettet wird „Kung Fu Panda 2“ dann einzig von der durchaus rührend umgesetzten Hintergrundgeschichte und einigen herzerwärmenden Momenten, die aber auch im Erstling noch einen Tick sympathischer und vor allem frischer gewirkt haben. Aber man muss schon ein Herz aus Stein haben, um nicht bei der Szene, wo der Pandasohn seinem Gans-Vater sagt, dass er schon immer vermutet habe, dass er adoptiert sei, gleichzeitig ein Grinsen als auch ein leichtes Jucken in den von Zynismus ausgetrockneten Tränendrüsen zu verspüren.

Ebenso ist einmal mehr die opulente Actioninszenierung im Breitbildformat famos geworden, auch wenn leider ein wenig der Fokus von der Martial Arts-Action hin zum Explosionskabumm vollzogen wurde, aber das ist bei der gleichbleibend guten und für einen animierten Kinofilm sogar phantastisch choreographierten Action durchaus zu verschmerzen.

Insgesamt macht man mit „Kung Fu Panda 2“ sicherlich nichts falsch, auch wenn eben die einzelnen Figuren genau die ein, zwei Gagausrichtungen haben wie im Original und man keinerlei Innovation in Sachen Humor oder Figuren erwarten darf. Dies ist ein „Teil 2“ wie er im Buche steht, aber wer trotzdem denkt, dass er einmal mehr gut 80 Minuten über verfressene Panda-Kämpfer und stoische Kung-Fu-Tiger lachen kann, der wird sicherlich Spaß am Geschehen haben.

Filmbewertung: 6/10