Syngenor – Das synthetische Genexperiment
Originaltitel: Syngenor – Erscheinungsjahr: 1990- Regie: George Elanjian Jr.
Darsteller: Starr Andreeff, Mitchell Laurance, David Gale, Charles Lucia, Riva Spier, Jeff Doucette, Bill Gratton, Lewis Arquette, Jon Korkes, Melanie Shatner, Ken Zavayna, Roy Fegan u.A.
Filmkritik: Und da haben wir wieder einen. Nämlich einen dieser Filme, die eigentlich ziemlich durchschnittlich, wenn nicht sogar unterdurchschnittlich wären, würde nicht zum Schluss eine besondere Zutat die gesamte Chose retten und sogar über den „durchschnittlich Unterhaltsam“-Wert hieven. Aber fangen wir mal vorne an, bei der Story. Es braucht eh kaum Worte, um diese zu erklären: Böse Firma die wirkt wie die „OCP“ bei RoboCop wollen synthetische Killersoldaten anfertigen, lassen dazu den vom Projekt ausgestiegenen Wissenschaftler von einem eben solchen Viech umbringen, damit nichts verraten werden kann, aber natürlich merkt die Tochter etwas davon, entkommt dem Monster mit knapper Not und geht dann mit einem freundlichen Love-Interest-Reporter in die Offensive. So weit, so der Durchschnitt.
Auftritt: David Gale! Der Mann, der bereits als Bösewicht im „Re-Animator“ großes Vollbrachte ist hier der Leiter dieser merkwürdigen Gen-Firma und spritzt sich ständig irgend ein grün leuchtendes Serum (da braucht jetzt nicht weiter auf den verwendeten Injoke hingewiesen werden, oder?), auch wenn er bereits ohne das Ding ziemlich verrückt erschien. Aber die tägliche Dröhnung macht es ganz und gar nicht besser, so dass der Gute spätestens ab der 40 Minuten-Marke so durch den Film läuft, als würde er überhaupt erst gerade das Overacting erfinden. Brillant!
Ob er jetzt gerade dabei ist eine Untergebene zum Sex zu erpressen, eine Partikelkanonenirgendwaswaffe an seinen verdutzten Mitarbeitern auszuprobieren oder am Schluss mit einer „Bunny“-Maske wirr vor sich hingrinsend auf dem Boden kauert: Es gibt nichts, was David Gale in seiner Parodie auf die Parodie eines egozentrischen Firmenbosses hier nicht ablässt. Ganz, ganz großes Kino, welches jeder B- oder Trashfilm-Fan sich unbedingt einmal im Leben geben sollte um sagen zu können: „Ich war dabei!“
Daneben verläuft die Handlung auch eher nach Schema C für „crazy“, denn bereits nach kurzer Zeit laufen die irren Syngenors frei im Keller herum und matschen Jeden weg, der das Pech hat ins Kellergeschoss runterzufahren. Dabei sind über den gesamten Streifen auch einige nett anzusehende, wenn auch alles Andere als originelle Splattereffekte verteilt, die sich aber mit zunehmenden Irre-Wert des Geschehens genauso steigern wie der Rest des Films. So braucht leider der Streifen auch etwa 40 Minuten um ordentlich in Schwung zu kommen, da eigentlich mit Action gestartet wird, dann aber immer wieder die Handbremse für Expositionen gezogen werden muss, wenn man nach der Inszenierung geht.
Der Regisseur George Elanjian Jr. hat dann auch leider keine weiteren Filme gedreht, was wirklich eine Schande ist. Wenn man sich etwa das aktuelle Horror-Genre betrachtet und dabei merkt, dass solch einem Stümper wie Adam Gierasch (Autopsy, Fertile Ground) immer wieder ein Forum eingerichtet wird, so hätte gerade ein Mann vom Schlage Elanjians durchaus noch den einen oder anderen spaßigen B-Movie drehen können und sogar sollen. So bleiben wohl die „synthetisch, genetischen Organismen“ (get it? „Syn-Gen-Or“!) sein filmisches Vermächtnis. Und, trotz etlicher Fehler und vorherrschenden Trash-Charmes, kann er zumindest von sich behaupten, mit David Gales Schauspiel hier eine der wohl unterhaltsamsten Performances im B-Movie-Bereich der 90ern abgefilmt zu haben.
Filmbewertung: 6/10
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