Project X

Project X
Originaltitel: Project X – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Nima Nourizadeh

http://uppix.net/7/c/f/9a38ca208767bc39cb67a014b8c69.jpg

Darsteller: Thomas Mann, Jonathan Daniel Brown, Oliver Cooper, Dax Flame, Nichole Bloom, Martin Klebba, Miles Teller, Sam Lant, Alexis Knapp, Alex Rose Wiesel, Rick Shapiro, Brendan Miller

Filmkritik: Die drei Freunde Thomas (Thomas Mann), Costa (Oliver Cooper) und JB (Jonathan Daniel Brown) gehören nicht unbedingt zu den coolen Leuten der High School in Pasadena. Der Freundeskreis ist sehr übersichtlich und selbst die Eltern halten die Jungs für Loser. Doch das soll sich am 17. Geburtstag von Thomas ändern. Denn dieser hat sturmfrei. Um endlich die Anerkennung der anderen Schüler zu erlangen und ein paar heiße Chicks aufzureißen, planen die drei die Party des Jahrhunderts. Doch da sie befürchten, dass niemand auftaucht, wird kurzerhand eine Werbekampagne mittels Kettenmails, SMS und Internetanzeigen gestartet und die Nachricht von der ultimativen Party macht schnell die Runde. Als bald die ersten Gäste auftauchen, ist das nur der Anfang. Nach und nach tauchen mehrere hundert Partyhungrige auf und die Fete droht aus dem Ruder zu laufen.

Mit der produzierenden Unterstützung von „The Hangover“-Regisseur Todd Phillips wurde Anfang des Jahres ein Chaos-Partyfilm in Found-Footage Manier angekündigt. Ein relativ offen gehaltener Teaser und wild anmutende Ausschnitte gaben ein sehr grobes Bild auf das Werk, welches man zunächst kaum einordnen konnte. Der einige Wochen später erschiene Trailer schaffte dann Klarheit in welche Richtung „Project X“ geht. Lose basierend auf einem ähnlichen Vorfall in Australien wird hier mittels Handkamera eine Geburtstagsparty gezeigt die völlig aus den Fugen gerät.

Hatte man zu Beginn berechtigte Skepsis, ob das Handkamera-Konzept für solch einen Film die richtige Wahl ist, wird man bereits kurz nach Filmstart eines besseren belehrt. Die Handkameraoptik passt nämlich wie die Faust aufs Auge und sorgt nicht nur für einen viel größeren Realitätsbezug sind sorgt außerdem erneut für ein packendes Mittendrin-Gefühl. Selten wurde diese Technik derart gut präsentiert.

Die Geschichte an sich beschränkt sich aufs Wesentliche. 3 Typen, ähnlich den Losern aus „Superbad“ oder diversen anderen thematisch ähnlichen Filmen, wollen eine Party schmeißen um endlich mal von den coolen Leuten anerkannt zu werden und bei den Frauen zu landen die in unerreichbarer Nähe zu sein scheinen. Nach einer kurzen Einführung, geht es auch recht schnell los mit der Party. Auf die Charaktere wird dabei zumeist nur sehr bedingt eingegangen, die Grundzüge der Figuren sind schnell erklärt und ändern sich während des Films auch nicht mehr.

Während der Party läuft „Project X“ dann zügig zur Höchstform auf. Ein schier grenzenloser Ideenreichtum, eine erfrischend lockere Herangehensweise und viele witzige, Fremdschäm-Momente sowie eine durchweg tolle „ich will auch dabei sein“ Atmosphäre sorgen dafür, das sich die Partyphase des Films als kurzweiliger Spaß-Reigen gestaltet und kaum etwas vermissen lässt.

Negativ ist leider vor allem der durchweg viel zu prollige Soundtrack. Fiese, unbequeme Hip-Hop Nummern die zwar auf eine sehr schräge Art und Weise irgendwie trotzdem die Stimmung nicht zerstören, aber halt eben doch völlig unpassend erscheinen, lassen die Stimmung immer mal wieder etwas absinken. Hier wäre eine etwas besonnenere Musikauswahl mehr wert gewesen. Zwar wäre ein Wechsel auf Elektro-Töne wie House nun auch nicht besser gewesen, aber wäre wohl zumindest homogener erschienen.

Der Verzicht auf bekannte Gesichter ist hingegen eine Stärke des Films. Selbst in Nebenrollen, bei denen man definitiv den einen oder anderen Gastauftritt vermutet hätte, trifft man durchweg nur unbekannte Darsteller. Der Bekannteste dürfte noch Jimmy Kimmel sein, der sich kurz vor dem Abspann selbst spielt. Das Gesehene wirkt so um einiges glaubhafter und realer.

Im Zeitalter von Facebook-Parties passt „Project X“ natürlich wunderbar in unsere Welt. Zwar dreht der Film am Ende ein wenig zu sehr ab und wird dann doch recht unrealistisch und die „Ende gut alles gut“ Moral schmeckt als Nachklapp auch etwas bitter, aber insgesamt zeigt der Film wunderbar auf, was passieren kann wenn man einer stumpfen Masse eine Location zum feiern gibt.
Fazit: Unverbraucht und ein großer Spaß. Anschauen!

Filmbewertung: 8/10