Soldiers of Fortune

Soldiers of Fortune
Originaltitel: Soldiers of Fortune – Erscheinungsjahr 2012 – Regie: Maksim Korostyshevsky



Darsteller:
Sean Bean, Christian Slater, Ving Rhames, Dominic Monaghan, James Cromwell, Freddy Rodríguez, Colm Meaney, Ryan Donowho, Charlie Bewley, Sarah Ann Schultz, Gennadi Vengerov, Oksana Korostyshevskaya

Filmkritik: „Soldiers of Fortune“ bedeutet so viel wie „Soldaten des Schicksals“. So ähnlich lautete auch der Titel eines, wegen seiner rabiaten Gewaltdarstellung, sehr kontroversen Ego-Shooters („Soldier of Fortune“) der über die Jahre noch 2 Nachfolger erhielt. Doch damit hat der hier besprochene Film rein gar nichts zu tun. Hier wurde mit dem Titel stattdessen ein spaßiges Wortspielchen abgehalten: Da die steinreichen Protagonisten eben auch „Soldiers of Fortune“ sind, eben „Soldaten des Reichtums“. Doch im weiteren Verlauf des Films bekommt der Titel sogar seine eigentliche Bedeutung wieder zurück. Doch wollen wir den „spannenden“ Verlauf der Handlung nicht zu sehr spoilern sondern nur schnell einen kurzen Überblick verschaffen.

Eine fünfköpfige Gruppe von Millionären (u.a. Sean Bean, Ving Rhames, Dominic Monaghan und James Cromwell) bekommt die Gelegenheit gegen Bezahlung Krieg zu spielen. Sie finanzieren den Bürgerkrieg einer kleinen Insel und können zum Dank auf der Insel ein Waffentraining absolvieren um anschließend den Rebellen zu helfen einen skrupellosen Diktator zu stürzen. Ex-Elitesoldat Craig McCenzie (Christian Slater) und sein Ex-Partner Reed (Freddy Rodríguez) bekommen den Auftrag, den reichen Knackern das Kämpfen beizubringen. Den richtigen Krieg auf der Insel sollten die Millionäre eigentlich nie aus der Nähe sehen. Doch erstens kommt es anders…
Beim Übersetzen auf einen sicher geglaubten Teil der Insel wird die Mission zum Desaster. Freddys Boot, gefüllt mit den Bodyguards der Geldsäcke, fliegt in die Luft und der sicher geglaubte Abenteuerurlaub wird zum Kampf auf Leben und Tod. Auf sich allein gestellt müssen die eigensinnigen Millionäre lernen als Team zu funktionieren, denn Diktator Lupo (Gennadi Vengerov) und seine Truppen haben längst die Jagd auf die reichen Ziele eröffnet.

„Soldiers of Fortune“ will offensichtlich die „The Expendables“ Welle mitreiten. So wurde eine Handvoll Darsteller, größtenteils zweiter Reihe, zusammengetrommelt und in eine zunächst recht kreativ erscheinende, aber dann doch ziemlich rudimentäre Actionfilmhandlung gestopft.

Die größte Stärke des Films ist definitiv die erste Hälfte. Die Einführung von Slaters-Figur macht Spaß. Wie er von der Regierung hintergangen wird und Haus, Hof und Job bei der Armee verliert ist witzig anzusehen und auch von Slater gewohnt souverän und schnodderig gespielt. Auch die Ausbildung der nicht einfach zu handhabenden Millionäre ist, wie zu erwarten war, ziemlich unterhaltsam inszeniert und weiß problemlos zu gefallen. Die verschiedenen Charaktere harmonieren auf ihre Art prächtig und auch die Darsteller scheinen Spaß dabei gehabt zu haben.

Doch sobald der Film dann „Ernst“ macht, bzw. so tut als würde er Ernst machen, stolpert sich die Handlung derartig einen zurecht, dass Filmfluss und Filmspaß baden gehen. Weder die Action noch die generelle Rest-Handlung kann im weiteren Verlauf überzeugen und der so gut begonnene Film fängt an behäbig und ereignislos vor sich hin zu plätschern. Auch die Figuren fangen alsbald an, nicht mehr so reibungslos zu funktionieren. Besonders die nicht vorhandene Trauer von Slaters Figur, als sein Partner brutal aus dem Leben scheidet, wirkt arg deplatziert, hinterlässt er doch Frau und Kind und hat eigentlich auch nur wegen seinem Kumpel bei der ganzen Aktion mitgemacht. Der schmale Grat zwischen Ernst und Humor wird hier nicht immer gekonnt gegangen. Andererseits wird brutaler Völkermord auch mal in Großaufnahme gezeigt. Der Weg des Films schien nicht immer ganz klar gewesen zu sein.

„Soldiers of Fortune“ hätte eine preiswerte, humorvollere Version von „The Expendables“ werden können. Die Darsteller waren gefunden und haben ja auch durchaus Qualitäten vorzuweisen. Doch die Handlung kann in der zweiten Filmhälfte einfach nicht mehr fesseln. Schade ist dies vor allem, weil sonst vieles am Film stimmte. Der Schauplatz auf der Insel war stimmig, die Darsteller wie erwähnt einfach gut besetzt und generell fühlte sich der Film einfach ziemlich rund an. Doch leider ist ohne ein ordentliches Drehbuch nur wenig zu machen. Schade.

Filmbewertung: 5/10